In besten Händen

Zivis

Darf ich vorstellen: Das sind die nettesten, freundlichsten, engagiertesten, rücksichtsvollsten und noch dazu feschesten Zivis überhaupt! Michael Winkler aus Niedernsill und Roland Spitzer aus Zell am See versehen gerade ihren Zivildienst in der Leitstelle vom Roten Kreuz St. Martin.

Wer das „Glück“ hat, im Unteren Saalachtal die Rettung zu brauchen, hat gute Chancen, von diesen beiden Burschen betreut und transportiert zu werden. Ich verdanke meinem Gipshax das Vergnügen. Damit sie mich zur Kontrolle ins Krankenhaus bringen durften, musste ich allerdings einen Transportschein vom Hausarzt organisieren. Vom Roten Kreuz war mir versichert worden, das entsprechende Formular werde völlig unbürokratisch ausgestellt und könne gemailt werden.

Der Anruf bei der Hausärztin gestaltet sich allerdings recht mühsam. Ich bringe mein Anliegen vor. „Kommen Sie einfach vorbei und holen den Schein ab“, erklärt mir die Arzthelferin freundlich. Ich erinnere dezent daran, dass ich diesen Schein wegen einem Gipsfuß brauche, und deshalb nicht einfach vorbeischauen kann. Und da die Ordination 25 Kilometer weit weg ist, kann ich auch nicht einfach jemand schicken. Daher die höfliche Bitte, sie möge den Schein mailen. Kommt leider gar nicht in Frage: „Das haben wir noch nie gemacht.“ Nach einigem Hin und Her zeigt sie sich immerhin willig den Schein zu faxen.

Wer verwendet denn heute noch ein Fax? Dieses Mittelalter-Equipment aus den Neunzigern! Da sie jedoch kein Einsehen hat, frag ich also beim Roten Kreuz nach. Sie haben ein Fax, müssen aber erst das Gerät und die Nummer hervorkramen, weil es kaum noch in Verwendung ist. Ich leite also die Nummer weiter, erhalte aber in Kürze wieder einen Anruf von der umständlichen Dame. Diesmal merklich ungehalten, weil das Fax nicht durchgeht und ihre wertvolle Zeit stiehlt. Jetzt kennt die vielbeschäftigte „Helferin“  keinen Pardon mehr. Das Geheimdokument muss abgeholt werden. Und aus! (Siehe P.S.:) 

Ein zwar lästiges, aber nicht unwitziges Erlebnis in meinem reichen Erfahrungsschatz mit inkompetenten und/oder überforderten und/oder unsensiblen Menschen an den falschen Stellen. Für mich nur mühsam, aber kein großes Problem. Für andere, nicht-mobile Patienten, die sich nicht leicht zu helfen wissen, sind solche Umstände eine unnötige zusätzliche Belastung. Einhergehend mit den Schmerzen kommen Sorgen, wie „wer holt das Rezept für die Medikamente, wer besorgt diese aus der Apotheke, wer kauft ein, wie kommt man zum Arzt, oder ins Krankenhaus etc.“ Alles nicht selbstverständlich heute. Viele Menschen leben allein, Kinder und Verwandte sind womöglich weit weg, zu den Nachbarn hat man kaum Kontakt!

Gipsschuh.png

Ich hab‘ Glück, meine zwei persönlichen Helden bringen mich zum Kontrolltermin ins Krankenhaus St. Johann und ich habe endlich den lang ersehnten Geh-Gips bekommen.

Dieser ist eigentlich nur ein schiacher, unspektakulärer Schuh, der über den Gips angezogen wird und zur vermeintlichen Mobilität verhilft.

Derzeit besitzt er noch eher Symbolcharakter. DiePinzgauerin ist immer noch mit Krücken unterwegs, weil die lädierten Knochen ganz schön weh tun, wenn sie belastet werden.

 

Also ich werde morgen beim Maibaumkraxeln wohl eher nicht mitmachen. Aber vielleicht sollte ich mich heute in der Walpurgisnacht einfach auf einen Besen schwingen und fliegen probieren.

 

Liebe auf den ersten Blick: Der Kater & der Gips

P.S.: Das wohl Verrückteste an dieser Geschichte hab‘ ich offensichtlich völlig verdrängt, fällt mir jetzt erst nachträglich wieder ein: Muss ich euch auch noch erzählen, nämlich dass die Arzthelferin diesen Schein ohne Abholtermin ausgefüllt hat. Total absurd! Als ich ihr die Faxnummer durchgegeben habe, hat sie mir erklärt sie habe den Schein schon fertig hat und  ihn gleich faxen wird. Ich frage erstaunt was sie als Datum und Uhrzeit ausgefüllt hat, weil wir das noch gar nicht besprochen haben. „Ich hab‘ das heutige Datum eingetragen“, erklärt sie der verblüfften Pinzgauerin. „Aber woher sollen denn dann die Rot-Kreuz-Helfer wissen, wann sie mich abholen sollen“, frage ich ratlos. „Das müssen Sie schon selber mit dem Roten Kreuz ausmachen!“ Auf meinen Hinweis, dass es doch offensichtlich sinnvoller wäre, auf einen Transportschein gleich Ort, Datum und Uhrzeit des Transports einzutragen, damit die Empfänger wissen, dass sie nicht sofort losstarten müssen erhalte ich erneut das stereotype „Machen Sie sich das mit dem Roten Kreuz aus…“  HILFE!!!

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