Zeitvertreib

Das Christkind kommt. Aber leider erst am Abend. Also wohin mit den Kindern? Stundenlang vor den Fernseher hocken ist zwar praktisch, aber schlecht für Hirn und Augen. Zahlreiche sinnvollere Möglichkeiten zum Zeitvertreib bieten sich an – seit Jahren hat z.B. auch der Salzburger Flughafen am 24.12. ein abwechslungsreiches Programm … 

Es war einmal eine Tante, die als Single auserwählt war  Nichten und Neffen am 24. Dezember bei Laune zu halten. Schifahren, eislaufen, Museumsbesuch – alles nicht kreativ genug. Die Eltern drängen auf etwas Besonderes für die lieben Kleinen: Flugzeuge schauen, das wär doch was. Flieger

Ausgerechnet am Heiligen Abend auf einem Flughafen herumlaufen erscheint der Tante zwar nicht sehr verlockend. Man muss hinzufügen, dass ihr nicht nur Flugzeuge herzlich egal sind, die Tante ist überhaupt kein Fan von Menschenmassen und meidet tunlichst Shoppingcenter, Großkonzerte etc…

Aber weil Weihnachten … also Flughafen.  So wie Millionen aufgeregte Kinder mit überforderter Begleitung auch :-(  Die natürlich alle gleichzeitig zu den Flugzeugen wollen. Man könnte auch basteln. Aber basteln ist fad, wenn man wegen der Flugzeuge gekommen ist.

Also rein in die riesige Warteschlange zum Rollfeld. Dort wird gedrängt, geraunzt, gegrantelt. Bald machen sich auf beiden Seiten Abnützungserscheinungen bemerkbar. Die Tante ist nervlich angeschlagen, ein Kind hat Hunger, eins muss auf’s Klo … und eins ist weg!

Es soll ja Leute geben, die in solchen Situtionen gelassen bleiben, vorerst nicht das Schrecklichste annehmen und genau wissen was zu tun ist. Eure Bloggerin gehört zu den Menschen, die das ihr anvertraute Kind bereits irgendwo verbluten sieht, geraubt, auf jeden Fall noch verzweifelter als man selber gerade ist.

Weil Weihnachten ist überspringe ich den ganzen unerfreulichen Teil der Suche nach dem vier Jahre alten Knirps und verrate gleich das Happy End. Wir haben Markus am Rollfeld wieder in die Arme geschlossen. Der Kleine saß bestens gelaunt in einem Flieger und hatte uns noch gar nicht vermisst. Der kluge Kerl hatte einfach nicht mehr länger warten wollen und schon mal ohne uns das Areal erkundet …

Also wäre echt schade um den Salzburger Flughafen, wenn sich die Bayern durchsetzen … allein schon wegen dem 24.12. ;-) 

Aus dem damaligen Drama ist inzwischen übrigens eine herrliche Weihnachtslegende geworden, die alle Jahre wieder zur Unterhaltung im Familienkreis beiträgt. Wir waren im nächsten Jahr übrigens eislaufen. Das war lustig, entspannend und nix is passiert!

Bereit für die Bescherung

Liebes Christkind,

ich bin schwer beeindruckt, dass du anscheinend meinen Blog liest und das mit der Wunschliste so gut funktioniert hat.

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Wenn mich nicht alles täuscht, dann entsprechen Gewicht und Umfang des Packerls, das du schon abgeliefert hast, der von mir erhofften Chronik von Zell. Ich lasse mich zwar gern von dir überraschen, aber in dem Fall ist die Vorfreude auch sehr schön.

Ein Buch lag auch 1950 unter dem Baum, um den mein Vater (re.) mit seinen Schwestern und den Nachbarbuam versammelt ist. In der Stube hat sich seither nicht viel verändert, aber die gemeinsamen Abende mit den Nachbarn sind rar geworden. Heute sitzt man halt eher vor Fernseher und Computer, als gemeinsam Karten zu spielen und zu hoagaschtn.

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Jesu Herz

Noch kein Jahres-, nur ein Wochenrückblick: Es gibt eine Regierungsmannschaft mit einigen neuen Gesichtern, d.h. manche Gesichter sind bereits bekannt, aber in der neuen Funktion ungewohnt, wie das von Meinungsforscherin Karmasin und vom Geilo-Mobil Erfinder Kurz.

Bisher in der öffentlichen Wahrnehmung nicht präsent: Andrä Rupprechter. Seines Zeichens Umweltminister und christlicher Tiroler.

Man kam nicht umhin das zur Kenntnis zu nehmen – sorgte er doch gleich bei der Angelobung für Aufmerksamkeit: „Herr Bundespräsident, ich gelobe, so wahr mir Gott helfe und vor dem heiligen Herzen Jesu Christi.“ Dieses spezielle Gelöbnis erklärte der Neo-Minister damit, dass Tirol das Herz Jesu Land sei. „Wenn jemand ein Problem damit hat, soll er sich damit auseinandersetzen,“ wird Rupprechter vom ORF zitiert.

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 „So wahr mir Gott helfe, 

und vor dem

Heiligen Herz Jesu.“

 

 

 

 

 

Gute Idee – also was hat es mit dem Herz Jesu und den Tirolern auf sich! Natürlich spielt dabei der Andreas Hofer eine Rolle, wie könnte es auch anders sein. 1796, Schlacht gegen die Franzosen und Bayern gewonnen. Und warum? Weil sich das ganze Land dem „Heiligen Herz Jesu“ anvertraut hat, und so Gottes Beistand erhalten hat.

Aber muss man deswegen 2013 seinen Eid auf die Republik … Naja, Rupprechter versichert immerhin er könne sehr wohl zwischen Kirche und Staat trennen. Das könnte einen beruhigen, wenn er nicht als Lieblingslieder auch noch „Dem Land Tirol die Treue“, und „Auf zum Schwur Tiroler Land“ nennen würde. Wenn er da nur nicht irgendwann in Gewissensnöte gerät …

Aber man muss sich wohl keine Sorgen um ihn machen, hat er doch nicht nur Gott, sondern auch die Krone an seiner Seite: Michael Jeannée  richtet dem „lieben Andrä Rupprechter jubilierenden Dank“ für seine Worte aus,  „die Sie Heinz Fischer, dem bekennenden Gottesleugner, in der Hofburg außerprotokollarisch hineinsagten“.  Amen

Adventausklang

Für alle Verzweifelten Last-Minute-Shopper: Heute gibt’s noch auf den Adventmärkten die Chance Geschenke zu finden, in Zell haben auch einige Geschäfte geöffnet. Aber keine Panik, sind ja eh noch zwei Tage … ;-)

Ganz oben auf der persönlichen Geschenke-Hitliste:

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  Glitzer – Schnee –

  Christbaumkugel

 

mit euren Lieblingsmotiven!

 

(Geheimtipp: gibt’s bei Ringfoto-Baptist)

Ausräuchern

In der Zeit zwischen dem heutigen Thomastag und Dreikönig hielt man früher die Welt für besonders anfällig für dunkle Mächte. Nach heidnischer Vorstellung gewährte Göttervater Wotan ausgerechnet in diesen Tagen den bösen Geistern und Dämonen Ausgang.

Sie mussten mit allen Mitteln von Haus und Hof ferngehalten oder vertrieben werden. Zu diesem Zweck entstanden zahlreiche Bräuche und entwickelte sich einiger Aberglaube. So durfte beispielsweise keine Wäsche aufgehängt werden, damit sich die wilden Gestalten nicht darin verfangen konnten.

Die Nacht am Thomastag, Heiliger Abend, Silvester und Dreikönig galt als besonders gefährlich. An diesen vier Rauchnächten ging man daher mit Weihrauch und Weihwasser durch das Haus, den Stall und auch rund um den Hof. Damit bat man um Segen für Mensch und Vieh.

Heute können moderne Wäschetrockner die bösen Mächte fernhalten und das Rauchengehen ist nicht mehr sehr gebräuchlich. Der Trend zur Esoterik sorgt dafür, dass heute eher energetisches Räuchern zum Reinigen von Räumen praktiziert wird. DSC00369

Der Thomastag, zugleich Wintersonnenwende, galt übrigens als besonderer Lostag, an dem ein Blick in die Zukunft geworfen wurde. 

Ich hab‘ einen Blick in den März 2014 riskiert … Das Orakel sagt, da wird sich in den heimischen Gemeindestuben einiges ändern …;-)