Die Zuckerl vom Kickerl

Sehr verehrter Herr Minister, liebes Geburtstagskind!

Wie mir gut informierte whistleblower unter strengster Verschwiegenheitspflicht verraten haben, hast du diese Woche deinen runden Geburtstag gefeiert.  Ehrlich Herbert – ich darf doch Herbert sagen, oder, weil wir hier im Pinzgau, wir sind eigentlich gleich mit allen per du, wir haben da keine Berührungsängste – also  Herbert, diesen Fuffziger sieht man dir gar nicht an, echt nicht. Ich mein‘ bei deinem verantwortungsvollen Job, und diesen gehässigen Verfolgungen von diesem linkslinken Pack, denen du ständig ausgesetzt bist.

kickl

(Danke, dass du mich zu deinen Fans zu zählen scheinst!) 

Also Herbert, ich tu dich ja bewundern, wie du das meisterst! Nur ein Mann mit eisernen Nerven und einer hehren Mission hält derartige Wutkampagnen durch und steht seinen  Minister. Bravo und danke für dein Durchhaltevermögen. Dein und mein Land, unser Österreich, braucht dich jetzt, in diesen schweren Zeiten, da der Feind praktisch hinter jeder Ecke, ja sogar in deiner eigenen Behörde  lauert. Da heißt es hart durchgreifen Herbert, notfalls mit Waffengewalt! Die Aktion beim BVT war meiner bescheidenen Meinung nach noch viel zu seicht, aber vielleicht war das ja erst eine Übung? Verzeih, du weißt das natürlich viel besser, wie du vorzugehen hast, du ausgefuchster Fuchs du!

Wer bin ich, diePinzgauerin, dem Meister der Strategie und der Reimkunst Ratschläge zu erteilen! Im Gegenteil, ich wollte dich um Aufklärung bitten. Wir hier in der Provinz bekommen meist ja nicht so viel mit, was in der Welt draußen passiert, Internet hin oder her,  letztendlich zählt ja doch mehr was der Nachbar schon wieder aufführt!

Unliebsamer Journalismus

Aber zur Sache: Folgendes Herbert, du hast ja jetzt eine Botschaft ausschicken lassen, mit der du natürlich offiziell nichts zu tun hast, sehr gefinkelt, wirklich, Kompliment, also jedenfalls zeigst du’s jetzt diesen Möchte-gern-Journalisten vom Standard, Falter und Kurier, dass sie nicht ungestraft Fake-News verbreiten und Majestätsbeleidigungen veröffentlichen. Recht hast du, man kann sich ja nicht alles gefallen lassen, nur weil die glauben sie können sich mit ihrer Pressefreiheit alles erlauben.

Was mich aber interessieren tät, und das ist eigentlich der Grund meines Schreibens, also außer dir zu gratulieren natürlich, was meinst mit den „Zuckerln für die braven Medien“? Könntest du das bitte noch konkreter definieren? Weil ich will natürlich auf der sicheren, deiner Seite sein und mich daher vergewissern, dass ich ja nichts falsch mache. Man weiß ja nicht, ein unbedachtes Wort hier, ein vorlauter Satz da, und schon ist man plötzlich auf der schwarzen Liste. Als Stimme aus der Provinz kenne ich mich da nicht so genau aus, was erlaubt ist und was nicht – könntest du bitte noch mal eine Mail rausgeben lassen, über erwünschtes Verhalten der Medien?

Vor allem, weil die Frau Salomon vom Kurier doch eh so schön applaudiert, wie toll die Regierung ist. „Nüchtern betrachtet spult diese Regierung ihre Agenda relativ routiniert ab“, schrieb sie gestern in ihrer Kolumne. Wenn das kein Zuckerljournalismus ist, dann weiß ich auch nicht? Oder ist das noch zuwenig Ehrerbietung?

Ich nehme an, Frau Gerlinde ist da mit ihrem Kommentar auf der sicheren Seite. „… blitzgescheider Mensch am richtigen Platz“ kommt sicher gut an. Steht ja schließlich auch auf unzensuriert.at, quasi deinem online Haus- und Hofmagazin. (siehe Screeshot).

Im Print kannst du dich, lieber Kollege, eh auf die „Neue Freie Zeitung“ verlassen, deren Geschäftsführer du jahrelang warst. Sehr gewieft. Da gibt’s keine lästigen kritischen Fragen, nur Lobhudelei. Die du dir schließlich redlich verdient hast. Drum verstehe ich gar nicht warum du dich immer noch mit diesen System-Medien abgibst?fpö.2018 211100

Obwohl, die vom Ö1 Mittagsjournal haben dich eh lange um ein Interview betteln müssen, wie der Moderator bekannte. Lass die ruhig zappeln. Dafür hast du dem dann ja klipp und klar erklärt, dass diese Mail keine Zensur bedeutet. Zensur, ist ja zum lachen. Die täte bei dir sicher ganz anders ausschauen. Die werden sich noch wundern, was alles möglich ist. Aber das kann man wohl nicht mit einem Schlag erledigen. Ich nehme an du gehst das Schritt für Schritt an, diplomatisch wie du bist.

Sag‘ Herbert, was hältst du davon, wenn wir gemeinsame Sache machen würden, du und ich … du kannst sicher eine willige Bloggerin als Ergänzung zu deinen „FP-Alternativmedien“ gebrauchen!  Und lass dich nicht davon beirren, wenn deine Spitzel herausfinden, dass ich vermeintlich ein links-linker Gutmensch bin. Weißt eh, Tarnung ist alles, Fake-Identity nennt man sowas. Du bist ja schließlich auch ein verkannter Philosoph und Dichter, gelt Herbertl!

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