Ostherthor
Ein geschichtsträchtiges ehemaliges Gasthaus zwischen Saalfelden und Maria Alm hat ein neues Gesicht und eine neue Aufgabe bekommen. Das seit einigen Jahren leerstehende Gebäude wurde von einem belgischen Ehepaar gekauft, und in ein Appartementhaus umgewandelt. Es gibt aber auch Pläne, wieder einen Gastbetrieb zu eröffnen. (Wie in einem Beitrag im Saalachbote berichtet)
„Liebe auf den ersten Blick“, so formuliert Familie Sonck den ersten Eindruck von der Gegend um Saalfelden und Maria Alm. Kaat und Daniel Sonck waren mit Sohn Jof (9) auf Schiurlaub und genossen den Aufenthalt in vollen Zügen. Es folgte ein schöner Sommerurlaub, damit begann der Traum vom Leben in den Bergen Gestalt anzunehmen. Man sah sich nach einer geeigneten Immobilie um. Im Jahr 2011 war es soweit, das ideale Haus gefunden.
An der geschichtsträchtigen Adresse von Almdorf 1 stand das ehemalige Gasthaus Osterthor zum Verkauf. Die neuen Besitzer haben es inzwischen komplett renoviert und umgebaut und wohnen seit Sommer 2013 im neuen Domizil. Aus dem alten Gasthaus wurde ein modernes Juwel, das aber den ursprünglichen Charakter des Gebäudes bewahrt hat. Neben einer Sanierung des Gebäudes wurden drei Ferienappartements eingebaut und im zusätzlich hinzugefügten obersten Stock befindet sich die Wohnung der Familie.
Im ehemaligen Restaurant wurde ein gemeinsamer Aufenthaltsraum eingerichtet. Hier können die Gäste beim Kachelofen sitzen wenn sie Gesellschaft suchen. Das Ehepaar Sonck schließt nicht aus, dass es unter Umständen an dieser Adresse wieder einen Gastbetrieb geben wird. Das Haus war früher eine Raststation für Pferdekutschen zwischen Saalfelden und Dienten und war lange Zeit das einzige Haus weit und breit mit Telefonanschluss. In Zukunft könnte es auch Radfahrer willkommen heißen.
Die Familie hat sich in der kurzen Zeit hervorragend integriert, Eltern und Sohn sprechen perfekt Deutsch. Es komme gelegentlich zu Missverständnissen lächelt Kaat Sonck und berichtet von kleinen kulturellen Unterschieden. In Belgien lege man auf das „Sie“ sehr viel Wert, es falle ihr schwer, sich daran zu gewöhnen, dass man Innergebirg schnell mit jedem per „Du“ ist. „Andererseits gibt man sich in Belgien nicht so lange die Hand und schaut sich so intensiv in die Augen, das kenne ich auch nicht“, berichtet die Neo-Pinzgauerin.
An das starke belgische Bier hätten sich wiederum die Nachbarn erst gewöhnen müssen, erzählt Daniel Sonck lachend. In seiner Heimat gäbe es viele verschiedene Biersorten, die aber im Vergleich zum hiesigen Bier viel stärker seien. „Bei uns trinkt man 2-3 Gläser, mehr nicht, weil das Bier so stark ist. Das müssen unsere Gäste noch lernen“. Er musste hier allerdings erst schifahren lernen und es macht ihm großen Spaß.
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