Lawinen Unglück
Tagelanger Schneefall. Vor genau 60 Jahren führte das in Vorarlberg zur großen Lawinenkatastrophe, die 125 Menschen das Leben gekostet hat. Allein in dem kleinen Bergdorf Blons starben am 11. Jänner 57 Einwohner.
Beim Wandbauer in Weißbach hörte man von diesen Ereignissen am nächsten Tag im Radio. Es gab hier zwar noch keinen Strom, aber ein batteriebetriebenes Radio brachte etwas Leben von der Außenwelt in den einschichtig gelegenen Bergbauernhof.
Nachrichten von einem großen Lawinenunglück. Beängstigend, wenn man selber von Schneemassen eingeschlossen ist. „Kann so etwas bei uns auch passieren,“ wollte die Mutter wissen. Er denke nicht, hat der Großvater geantwortet. Er konnte nicht in die Arbeit gehen, die Kinder nicht in die Schule. 10 Personen hielten sich daher an diesem Morgen in der kleinen Küche auf, meine Großeltern und ihre acht Kinder. Die Jüngste war noch nicht geboren, die anderen fünf wohnten nicht mehr zu Hause.
Unmittelbar darauf traf die Lawine den Stall und die rechte Seite des Hauses.
Hier befand sich im oberen Stock die Kammer der Buben, im Erdgeschoß war das Elternschlafzimmer. Auf der linken Seite war die Küche und die Kammer der Mädchen.
Niemand wurde verletzt. Jener Teil des Hauses, wo sich Eltern und Kinder aufgehalten haben, ist wie durch ein Wunder verschont geblieben.
Der Hof musste weiter entfernt neu aufgebaut werden. An der Stelle des alten Hauses wurde 1997 von der Familie gemeinsam eine kleine Kapelle errichtet.
Anlässlich des 60 jährigen Jubiläums dieses Lawinenunglücks besuchten meine Onkeln und Tanten Blons. Es kam zu berührenden Begegnungen mit Überlebenden der Katastrophe, darunter Bernadette Türtscher. Die 89 Jährige war selber verschüttet worden und hat durch die Lawine zwei Kinder verloren.
In Maria Kirchental feierte die Verwandtschaft nun einen Dankgottesdienst und ließ eine Erinnerungstafel für die Kapelle weihen.
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