Leben in Noten

1954, als Ernst Lottermoser mit seinen 14 Jahren das erste Mal mit der Lender Orts- und Werksmusikkapelle ausrückte, war Österreich noch ein völlig anderes Land als heute. Vom Zeiten Weltkrieg gezeichnet, arm, und noch unter dem Einfluss der Besatzungsmächte.

Dem Bauernsohn aus Goldegg war nur eins wichtig, er wollte zur Musi. In seiner Heimatgemeinde hatte sich die Musikkapelle in Ermangelung eines Dirigenten aufgelöst. Also heuerte Ernst Lottermoser in Lend an.

Die Kapelle bestand nach dem Krieg nur mehr aus 11 Musikern, war aber bis 1954 wieder auf 30 Mitglieder gewachsen. Ein Jahr zuvor hatte man das erste Cäciliakonzert gespielt. Der Bursche wurde aufgenommen und fand bei den Lendern seine zweite Heimat. 60 Jahre lang.

In den Anfangsjahren musste der Ernst für die Proben und Ausrückungen zu Fuß von Goldegg nach Lend marschieren. Ein ziemlich beschwerlicher Weg damals, wie er sagt. Und das Instrument musste auch mitgeschleppt werden. Aber er war immer dabei. Bei jedem Wetter.  Vielleicht sei er deshalb so fit geblieben, mutmaßte Obmann Reinhold Amoser in seiner Laudatio beim diesjährigen Cäciliakonzert. 

Mit dem ersten VW Käfer waren die Einsätze dann schon leichter zu bewältigen. Man müsse jedenfalls viel Idealismus mitbringen und flexibel bleiben, erklärte Lottermoser. Schließlich hat er zehn Kapellmeister und zwei Kapellmeisterinnen in dieser langen Zeit erlebt. Immer wieder neue Anforderungen, auf die er sich einstellen musste.

Er ist zwar nach wie vor leidenschaftlich gern Musikant, weist aber darauf hin, dass er langsam doch ans Aufhören denke. Die Kapelle feiert nächstes Jahr ihr 120 jähriges Jubiläum, mehr als die Hälfte davon hat Ernst Lottermoser miterlebt. Dafür wurde er mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Salzburger Blasmusikverbandes ausgezeichnet.

Drei weitere Musiker zeichnen sich durch ihre ausgesprochen lange Treue zur Lender Musi aus. Roman Geist ist immerhin bereits seit einem halben Jahrhundert Mitglied, Peter Geist und Obmann Reinhold Amoser spielen seit 40 Jahren mit.

Übrigens:  wer sich über die Fußballdressen wundert:

Die passten zu dem Stück „Stadium Fever“, das quasi szenisch aufgeführt wurde.

 

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