Widerspenstige Biester

Zwei kritische Models begutachten die Aufnahmen …

„Gefangen im Profitsystem“, lautet meine aktuelle Story im Bezirksblatt. Durch die Prügelvideos vom Gelände des Schlachthofs in Bergheim aufgerüttelt, habe ich recherchiert, wie Pinzgauer Bauern die unrentablen männlichen Kälber „entsorgen“. Siehehttp://www.meinbezirk.at/zell-am-see/chronik/gefangen-im-profitsystem-d1207934.html

Wie sich herausgestellt hat, gibt es eigentlich keine Alternative. Die Tiere landen in der Sammelstelle in Salzburg und werden großteils nach Spanien transportiert. Landwirte und Tiere sind gefangen in einem System, wo nur die Masse zählt. Wo Tierrechte dem Profit geopfert werden (müssen).

Für den Obmann der Bezirksbauernkammer sind diese Prügelszenen Ausnahmefälle, er geht davon aus, dass das nicht die Regel ist. In den langen Transportwegen sieht er kein Problem, die LKW seien klimatisiert und es gäbe genug Wasser für die Tiere. Die Recherchen des Vereins gegen Tierfabriken ergeben ein anderes Bild. Den Tierschützern gelang es im Herbst 2014, den Transport dieser 2 Wochen bis 2 Monate alten Tiere von Niederösterreich über Salzburg bis Spanien zu dokumentieren. Siehewww.vgt.at/actionalert/tiertransporte/index.php

Aus dieser Reportage stammt das bekannte Video mit den schrecklichen Szenen aus Salzburg. Es darf mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass es sich um keinen Einzelfall handelt. Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass Obmann Kirchner von „widerspenstigen“ Kälbern spricht. Diese Tiere haben schlichtweg Angst, wie Experten Allen hinreichend stichhaltig erklären, denen das nicht schon der gesunde Hausverstand sagt.

„Das sind ja noch Säuglinge, die kann man nicht so behandeln“, meint Gaferlbauer Hans Hutter. Er will in Zukunft vermeiden, dass seine Tiere, so ein Schicksal erleiden.

Aber das System ist nicht so leicht zu durchbrechen. Jede Woche 2.500 Kilometer Transporte mit allen damit verbundenen Qualen für die Tiere ist Routine. So lange weder Konsumenten, noch Politiker ein Problembewusstsein entwickeln, wird sich daran wohl nichts ändern.

Im Februar finden Landwirtschaftskammerwahlen statt. Vielleicht eine Chance für ein Umdenken?

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