Poschalowat/Willkommen

Exklusiv Meldung! Obwohl streng geheim, konnte diePinzgauerin in Erfahrung bringen, dass sich der russische Präsident Putin nach den anstrengenden Terminen in Wien für einen kurzen Erholungsurlaub im Pinzgau aufhält.

Der hohe Gast wurde dabei beobachtet, wie er nur spärlich bekleidet Jagd auf Enten und Fische im Zeller See machte. Wie dem Provinzecho aus verlässlicher Quelle mitgeteilt wurde, arbeiten die Touristiker daher bereits an einer eigens auf den russischen Urlauber zugeschnittenen Benimmfibel. Nach dem durchschlagenden Erfolg der Verhaltensregeln für die Arabischen Gäste ist man zuversichtlich, auch Putin und seinem Gefolge die heimischen Sitten näher bringen zu können.

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Dem Vernehmen nach ist daran gedacht, Putin höflich darauf hinzuweisen, dass ein entblößter Oberkörper in Österreich als Einladung zu sittenwidrigem Handeln gedeutet werden könnte. Um ihn vor allzu aufdringlichen weiblichen Fans zu schützen, wird er im eigenen Interesse gebeten, sich an die hiesige Tradition zu halten und Hemd mit Lederhose zu tragen.

Was das Jagdverhalten betrifft, ist man zuversichtlich, dem Präsident erklären zu können, dass er selbstverständlich seine Waffe ungehindert tragen und benutzen kann. Allerdings wird man ihm höflich beibringen müssen, dass es hier durchaus nicht üblich ist, auf friedliche Schwäne und Enten zu zielen, während sie von deutschen Stammgästen gefüttert werden. Es droht ansonsten unter Umständen eine leichte Verstimmung dieser Klientel.

Praktischerweise kann der Verhaltenskodex auf Deutsch verfasst werden, da der Herr Präsident die Sprache beherrscht. Eventuelle Missverständnisse können daher ausgeschlossen werden. Diese waren ursprünglich bei denen einen oder anderen arabischen Gästen aufgetaucht. Das konnte mit einem Touristenvisum rasch behoben werden, das nur nach dem Besuch eines sechssemestrigen Deutschkurses erteilt wurde.

In diesem Sinne, erholsamen Aufenthalt Herr Zarewitsch!

Hollertag

DSC05899Heute gepflückte Holunderblüten gelten als besonders heilkräftig. Der Johannis- wird daher auch Hollertag genannt. Es ist der „Tag der Heilkräfte“, an dem man die „Johanniskräuter“ (u. a. Margerite, Arnika, Bärlapp, Beifuß, Eisenkraut, Kamille, Klette, Königskerze und Ringelblume) für die Hausapotheke sammelte. Leider spielt das Wetter nicht mit, also heißt es auf die nächste Gelegenheit zu warten.

Der Tag erinnert an die Geburt von Johannes dem Täufer und steht in Verbindung mit der Sommersonnenwende am 21. Juni. Auch zu Johanni wird ein Feuer angezündet, das  Johannisfeuers. Damit glaubte man  böse Dämonen vertreiben zu können, die Krankheiten hervorrufen oder Viehschaden und missgestaltete Kinder bewirken. Insbesondere sollten auch Hagelschäden abgewehrt werden. Noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sprangen Liebespaare gemeinsam in das Johannisfeuer, was für Liebesglück und  Fruchtbarkeit sorgen sollte.

In der Landwirtschaft gilt der 24. Juni als Lostag. Die Sommersonnenwende bedeutet das Ende der sogenannten Schafskälte,  damit leitet der Johannistag die Erntesaison ein.  Als Bauernregel gilt: „Johanni trocken und warm, macht den Bauern nicht arm.“

 

 

Sunnwend + Hollerpunsch

Sunndwendfeuerbrennen – alle Jahre wieder ein nettes Ritual. Der Moment wenn die Feuer entzündet werden ist mindestens so aufregend wie wenn das Christkind kommt. Leider sind Hollerpunsch und am Feuer geröstete Brotscheiben aus der Mode gekommen – in meiner Kindheit ein unverzichtbarer Teil des Vergnügens. Wenn der erste Kübel mit den weißen Blüten angesetzt wurde, war das das eigentliche Startsignal für den Sommer.

Während wir in die Flammen schauen, schwelgen der Nachbar und ich in Erinnerungen, bei ihm liegen die schon etwas weiter zurück. Als Jahrgang 1930 erlebte er seine schönsten Sonnwendfeiern vor dem Krieg. Damals wurde noch mit Böller geschossen, erzählt der Seppi. Dass das auch bei uns Brauch war ist mir neu. In manchen Regionen ist das ja immer noch üblich.  „Bei den Bauern wurde Geld für das Schießpulver gesammelt,  alle haben etwas dafür hergegeben“, erklärt der Seppi. „Das Schießen war ja noch viel interessanter, als das Feuer“.  Nach dem Krieg hätten die Amerikaner das aber nicht mehr erlaubt, so habe sich dieser Brauch aufgehört. Mit den Böller hätten seine Brüder und er auch Hirsche „getratzt“, aber das ist wieder eine andere Geschichte …

Manchen Traditionen braucht man wirklich nicht nachtrauern, ich kann die Böller auch bei Umzügen und Festlichkeiten nicht leiden. Auch die verkohlten Brotscheiben sind kein großer Verlust. Aber um den Hollerpunsch ist es jammerschade ! Heute wir nur noch der Sirup gemacht, aber das ist ja kein Vergleich zum Punsch. Ich weiß, was ihr jetzt denkt –  warum macht sie den nicht einfach selber! Hat sie auch, streng nach Überlieferung, aber dann sind alle Flaschen schlutzig geworden! Alle!  Das war mein Experiment mit dem Punsch. Sommer wird’s hoffentlich auch so.

Wir sinnieren noch ein bissl, der Nachbar und ich. Dem Seppi möchte man stundenlang zuhören, wenn er von früher erzählt. Ich sollte ihn und seine Abenteuer hier eigentlich öfter zu Wort kommen lassen. Wie er beim Musiausflug keinen Film in der Kamera hatte,  oder … Als das Feuer langsam niederbrennt machen wir uns auf den Heimweg. Das heißt ich stolpere heim, der Seppi wird von seinem Enkel „buglkrax“ getragen. Er ist zwar eh topfit, aber für Späße immer zu haben und sicher ist sicher …

Brandstifterin

Im Gegensatz zum gestrigen „Satire“ Beitrag: Wenn ich ehrlich bin – bei diesem Artikel hab‘ ich auch lauthals gelacht …

Der ist allerdings weder erfunden, noch Satire, sondern Realität. Und obwohl anscheinend der Bauernhof ein Raub der Flammen wurde, konnten immerhin die Kuh, der Tierarzt und ein Teil der bäuerlichen Habe (!) gerettet werden :-)grisu100

Der Vorfall selber ist natürlich auch nicht lustig, aber durch die witzige Formulierung des Lokalreporters erhält der Brand einen Hauch von Kabarett.

„Feuerspeiende Kuh spielt Grisu“, hätte auch gut gepasst ;-)

 

(Gefunden bei „Perlen des Lokaljournalismus“)

 

 

 

Höhlenschmäh

 

Ein Beitrag in der Tagespresse, nach eigenen Angaben Österreichs seriöseste Onlinezeitung, erhitzt die Gemüter. Der Artikel, der sich mit dem am Untersberg verunglückten Höhlenforscher beschäftigt, spaltet die Leserinnen und Leser. Die einen finden ihn wahnsinnig lustig, die anderen total geschmacklos:

Dumm gelaufen! Weil er offenbar seinen Autoschlüssel in der Höhle liegen gelassen hat, muss der eben erst gerettete Höhlenforscher wieder an den Unfallort in 1000 Metern Tiefe zurückgebracht werden. Dies bestätigten mehrere an der Aktion beteiligte Helfer. „Jungs, ich glaub’ mein Autoschlüssel liegt noch da unten“, bemerkte der Forscher kurz nach Erreichen der Oberfläche. „Das ist jetzt natürlich ganz blöd.“ Erst wurde überlegt, einen Schlüsseldienst zu holen um das neben der Höhle geparkte Auto aufzubrechen. Allerdings liegt der Eingang zur Riesending-Höhle so abgeschieden, das dieser eine Stunde allein für die Anreise gebraucht hätte. „Und das hätte wohl wieder hunderte Euro gekostet“, erklärte ein Helfer.

Immerhin gefällt das knapp 12.000 Menschen. Fast 500 haben den Beitrag kommentiert. Und hier scheiden sich die Geister. Viele Leute äußern ihr Entsetzen und werden dafür von den Befürwortern verdächtigt, keinen Sinn für Satire und Humor zu haben. Denn natürlich ist der Beitrag nicht ernst gemeint, die Tagespresse versteht sich ja als Satire-Plattform.

Eine kleine, nicht repräsentative Auswahl an Kommentaren:

 Julian Z. Was kommt als nächstes, Schumacher wieder ins Koma versetzt…wollte den Traum noch weiter träumen!? Gefällt mir  · 57 ·

 Andi H.  Ich bin als Bergretter selber bei schwierigen Einsätzen dabei und fand den Artikel sehr lustig. Die ganzen humorlosen und politisch korrekten Jammerer tun mir leid. Nachrichten sind schon traurig genug und da kann man schon mal lachen nachdem ein tragisches Ereignis glücklich endete. Gefällt mir  · 52 ·

 Jan K.  Schlechter Artikel. Geschmacklos auch gegenüber den Rettungshelfern, die hier einen gefährlichen Job erfolgreich beendet haben. Gefällt mir  · 14 ·

 Susanne P. Habt ihr schon einen Sommerpraktikanten eingestellt? Gefällt mir · 6 ·
Stefan S. Satire gut und schön, aber das ist erstens grenzwertig und zweitens schlicht schlecht  … ihr könnt das besser! Gefällt mir  · 13 ·
Doris O. Bei diesem thema hört sich der spass auf und die tagelange arbeit der helfer wird zunichte gemachr. Nehmt vielleicht das nächste mal ein thema welches es wert ist veräppelt zu werden. Unsre politik vielleicht??? Gefällt mir  · 5
Martin B. Ich glaube, sie kommen diesmal schneller voran, weil sie den Weg schon kennen. Gefällt mir  · 5
Jürgen S. Sorry, aber DAS ist NICHT WITZIG! Dislike  Gefällt mir  · 4 ·
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DiePinzgauerin gehört wohl auch zu den humorlosen Nicht-Lachern, obwohl sie absoluter Fan von Satire ist. Gut gemachter Satire! Und dieses Thema erscheint mir für Satire nicht wirklich geeignet. Satire übt ja letztendlich Kritik auf ironische Weise und prangert Personen oder ihr Verhalten an. Das ist in diesem Fall meines Erachtens nicht gerechtfertigt.  Und der Plot mit den Autoschlüsseln ist in meinen Augen haarsträubend und absolut unoriginell. Da könnte ich ja gleich über den erstbesten Blondinenwitz lachen! Und ihr? Herzhaft gelacht oder geärgert?