Viehhofen rockt

Radio Salzburg zu Besuch im Glemmtal, Gemeindetag in Viehhofen. Und diePinzgauerin im Auftrag vom Bezirksblatt live dabei.

Viel gesehen und erlebt. Kulinarisches Highlight wie für mich bestellt: Die Bäuerinnen müssen gewusst haben, dass Erdäpfelnidei (sprich Erschdäpfinidei) meine Leibspeis sind! Danke liebe Barbara Holzer, Ortsbäuerin, die dieses Nidei-Schlaraffenland ermöglicht hat. Sie nennt diese traditionelle Pinzgauer Kost übrigens auch Freitagsnidei, kann aber  nicht erklären warum sie im  Glemmtal so heißen. Dafür weiß sie natürlich genau welche Zutaten sie braucht, kann allerdings nicht sagen wieviel Mehl und Kartoffeln sie verwendet, weil sie das nur nach Gefühl macht. Eins ist gewiss: Zwiebeln kommen natürlich keine in die Pinzgauer Nidei!

Das für einen Tag zuagroaste Team von Radio Salzburg war aus unerfindlichen Gründen der Meinung, Nidei bräuchten Zwiebeln. Die Ortsbäuerin konnte die Mander davon überzeugen, dass die nur ins Sauerkraut gehören. Damit wurde der „Zwiebelstreit von Viehhofen“ (© Franz Grießner) beigelegt ;-) Ungeklärt blieb, ob die Kartoffeln frisch sein sollen, oder auch Restl verwertet werden können. „Da gehen die Meinungen auseinander“, so Holzer. Manche KöchInnen schwören drauf, dass die Kartoffeln heiß sein sollen, die andern nehmen bevorzugt kalte, ob frisch oder schon älter hänge eher von den persönlichen Vorlieben ab, als vom Gelingen der Nidei. Wir sind uns jedenfalls beide einig, dass es diese Köstlichkeit verdient hätte, auf den heimischen Märkten Einzug zu halten. Der Siegeszug der Bladln auf den diversen Bauernherbst- und Almabtriebstfesten ist nicht ganz nachvollziehbar. Diese sind keineswegs so traditionell, wie sie neuerdings dargestellt werden, und Holzer ist der Ansicht, dass Nidei auch weniger Arbeit wären und leicht vorzubereiten sind. Nicht zu vergessen: die Nidei schmecken natürlich viel besser.

Daher Aufruf an alle Pinzgauer Bäuerinnen: Bitte nächsten Sommer auch die Nidei auf eure Speisepläne setzen.  

Auch musikalisch wurde einiges geboten in der kleinen Gemeinde. Nur rund 600 Einwohner, aber darunter Talente, die schon Auftritte im Fernsehen und Radio absolviert haben. Jochen Wörister war mit seiner originellen Glockenshow bereits bei „Die Große Chance“ vertreten und Wadltreiber Dominik Leitold scheint mit seiner CD „Waldlmadltreiber“ genau den Zeitgeist getroffen zu haben. Man vermeint eine gewisse Ähnlichkeit zu Andreas Gabalier sei durchaus beabsichtigt, Dominik distanziert sich jedoch von Gabalier und nennt Hubert von Goisern als Vorbild.

Seine Idole sind Falco und Elvis, von dem er sogar eine Tätowierung am Arm trägt. Beide Musiklegenden sind zu früh gestorben, aber so ein ausschweifender Lebensstil wäre nichts für den Wadltreiber. Er  will trotz Karriere in Viehhofen bleiben. „Man muss schon wissen, wo man herkommt, ich bleibe da wo mein Nest ist“, betont Dominik, bevor er für die Radiohörer seine Zugin auspackt und seine coole Nummer spielt.

Kennengelernt haben wir auch den ältesten Viehhofner. Max Schweinberger ist 1921 hier geboren und will auch hier sterben, wie er schmunzelnd verrät.

Was er und andere Viehhofner von einer Gemeindezusammenlegung halten würden ist diese Woche im Bezirksblatt zu lesen. Weitere Infos und Fotos im Internet auch unter: https://:www.meinbezirk.at<>

Smoking Boots

Seit  fünf Jahren rauchen die Boots der Line Dancer in Saalfelden.

Grund genug ein rauschendes Fest zu feiern. Neben vielen schönen Tanzvorführungen der Gruppe boten die heimischen Cowboys eine umwerfende Einlage in roter Unterwäsche, den Long Johns!

 

Glückspilz

Ungebrochen, trotz Glasknochenkrankheit. So beschreibt sich Zuhal Soyhan, die erste deutsche Fernsehredakteurin im Rollstuhl.

 Kaltenbrunner-041Es braucht Stärke, zugeben zu können, wie schwach man sich oft fühlt. Zuhal Soyhan erzählte bei einem berührenden Treffen mit Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner auch von vielen Momenten des Haderns mit dem Schicksal und wie sie unter ihrer Situation gelitten hat – und manchmal immer noch leidet.

 Dennoch bezeichnet sie sich als Glückskind. Es zeugt von ihrem Kämpferwillen, schweren Schicksalsschlägen positive Seiten abgewinnen zu können.

 Geboren in der Türkei wurde sie als Kind bei einem Erdbeben verschüttet. Nach ihrer Rettung sind die Eltern nach Deutschland ausgewandert, um der Tochter eine Behandlung der zerschmetterten Knochen zu ermöglichen. Der Glückspilz hat daher nicht nur ein Erdbeben überlebt, sondern verdankt diesem dramatischen Erlebnis die Diagnose ihrer Krankheit. „Es war das Beste was mir passieren konnte, denn in der Türkei hätte ich keine Möglichkeiten gehabt“, ist Soyhan überzeugt.

 Es folgten drei Jahre im Krankenhaus, unzählige Operationen, zehn Jahre in einem Heim und  mehr als 100 Knochenbrüche. Viele davon hat sie trotz höllischer Schmerzen verheimlicht, um ihrem Umfeld nicht ständig zur Last zu fallen. Gerlinde Kaltenbrunner ist über diese Schilderung erschüttert. Sie hat sich trotz ihrer riskanten Unternehmungen noch nie etwas gebrochen. Auch wenn sie selber oft an ihre Schmerzgrenzen geht, passiert das freiwillig. Als gelernte Krankenschwester findet sie es unfassbar, dass Soyhan ihre Brüche nicht behandelt hat. Wie hält man das aus? „Man lernt mit den Schmerzen umzugehen“, lautet die trockene Erklärung.

 Mit 18 hat die Kämpferin nur den Hauptschulabschluss und ständig gehört „das kannst du nicht, das sollst du nicht“.  Das war ihr zu wenig, sie träumte von einem selbstbestimmten Leben. Heute hat sie mehr als das erreicht. Eine Karriere als Journalistin gemacht und den Mann fürs Leben gefunden. Wie hat sie das geschafft? „Meine Motivation war die Unabhängigkeit. Die Schicksalsschläge waren ein Antrieb für mich. Ich bin der Meinung, das Leben wurde mir geschenkt, und ich muss etwas daraus machen.“

 Sie sei ein dankbarer Mensch. Viele Jahre sei sie sehr einsam gewesen. Dreifach diskriminiert habe man nicht viele Freunde. Türkin, behindert und eine Frau – schwierige Voraussetzungen. „Frau zu sein war dabei das geringste Problem“, scherzt die Kämpferin. Als Kind habe sie die Diskriminierung als Ausländerin schlimmer empfunden, inzwischen fühle sie sich als Behinderte mehr ausgegrenzt.

 Im Rollstuhl, ein Meter dreißig groß, Glasknochenkrankheit. Sie habe sich nie Illusionen gemacht, je einen Mann „abzukriegen“. Seit einem Jahr ist sie mit Axel verheiratet. „Ein Geschenk“, sagt sie. „Zuhal hat mein Leben bunter gemacht“, sagt er. Beide wirken herrlich verliebt. Zweifel gibt es immer noch. „Ich kann keine Kinder bekommen, was kann ich einem Partner bieten“, diese Sorgen beschäftigen Zuhal Soyan, obwohl ihr Mann ihr viel Kraft gibt. „Alex ist mein Achttausender“, verrät sie ihrer Gesprächspartnerin und dem Publikum.

 Jene Frau, die bereits alle Achttausender Gipfel erklommen hat, war oft damit konfrontiert, für größenwahnsinnig zu gelten. Wichtig sei für sie gewesen ihr Ziel nie aus den Augen zu verlieren. Kaltenbrunner-031„Der Glaube an sich selbst spielt eine große Rolle“, erklärt die laut Profil beste Bergsteigerin der Welt. Sie musste sich als Frau in einer Männerwelt behaupten und wurde erst nach ihrem ersten 8000er von den Kollegen akzeptiert. 

 Ein Scheitern am Berg gibt es für sie nicht, auch wenn sie das Ziel nicht erreicht hat. „Ich bin zufrieden, wenn ich gesund zurückgekommen bin“, schildert sie ihre Einstellung zu ihren Unternehmungen.  Sie ist viel mit ihrem Mann Ralf unterwegs. Einen Partner, der ihre Leidenschaft für die Berge nicht teilt könnte sie sich nicht vorstellen. „Das würde wohl nicht funktionieren“. Das Paar hat eine Abmachung getroffen, wonach jeder für sich alleine bestimmt, wann der Zeitpunkt zum Umkehren gekommen ist. Das sei ein schwieriger Moment, so Kaltenbrunner. Aber es sei vereinbart sich nicht gegenseitig zu beeinflussen, daher gäbe es keine Diskussionen.

 Beide Frauen haben viel in ihrem Leben erreicht und sind zu Recht stolz darauf. Die Eine ist die erste und einzige Frau, die alle vierzehn Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen hat. Die Andere ist die erste und einzige Fernsehmoderatorin im Rollstuhl. Die sieht das auch kritisch: „Ich will nicht immer in Allem die Erste im Rollstuhl sein. Warum schaffen es nicht andere auch?“ Das sei durchaus eine Frage der gesellschaftlichen Strukturen, findet Soyhan, denn das System mache es schwer sich durchzusetzen und es gäbe auch keine ausreichenden Förderungen.

 „Dabei steckt so viel Potential in allen Menschen“, sind sich die zwei Grenzgängerinnen einig.  

Das Gipfelgespräch „Der Wille versetzt Berge“, wurde von RollOn Austria initiiert. 

Es wird am 8. Dezember in  ORFIII zu sehen sein.

Nationalfeiertag

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Zufällig entdeckt, dass diese Karte genau am 26. Oktober 1916 geschrieben wurde. Da zeichnete sich bereits der Untergang der Monarchie durch den von ihr angezettelten Weltkrieg ab.

Nach Ausrufung der Ersten Republik am 12. November 1918 wurde ein Jahr später der erste Nationalfeiertag begangen.

Einen weiteren verheerenden Weltkrieg später wurde die Immerwährende Neutralität beschlossen. Seither wird der Nationalfeiertag am 26. Oktober gefeiert.

Ausgerechnet mit großen Heeresparaden und Leistungsshows! Panzer, Drohnen, Waffen und Uniformen kommen anscheinend immer noch gut an…

Sensationelle Entdeckung

Soldat

Bisher wurde davon ausgegangen, dass der letzte Besatzungssoldat Österreich am 25. Oktober 1955 verlassen hat.

Nach einem spektakulären Fund in den Pinzgauer Bergen müssen jetzt die Geschichtsbücher neu geschrieben werde.

Durch Zufall entdeckte die Crew eines Rettungshubschraubers eine vermeintlich verletzte Person auf einer einsam gelegenen Alm. Wie sich jedoch herausstellte, handelt es sich bei dem Mann um einen römischen Besatzungssoldaten, der sich jahrelang hier versteckt gehalten hatte, um nicht in die Heimat abgeschoben zu werden.

Ob der ehemalige Feind nun in Österreich Asyl erhält ist nicht bekannt. Die Behörden prüfen, ob aufgrund des langen Aufenthalts ein Bleiberecht gewährt werden kann.