„Salutu“

Seit 1887 wird Esperanto gesprochen, eine Sprache, die entwickelt wurde, um die internationale Kommunikation zu erleichtern.  Bereits 1905 wurde der erste Esperanto Weltkongress abgehalten. Seither ist die Bewegung zwar konstant gewachsen und gründete Organisationen auf der ganzen Welt, aber den großen Durchbruch schaffte sie nie. In den 50er Jahren gab es auch eine Gruppe in Saalfelden, vielleicht kennt das noch jemand? Mein Vater ist damals mit dem Rad zu den Esperantokursen gefahren. Er war begeistert von der Idee einer gemeinsamen Sprache, die die Menschen vereint.

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Am 15. Dezember, dem Geburtstag von ihrem Erfinder, Ludwik Zamenhof,  feiern Esperantosprecher in aller Welt den Zamenhof-Tag, oder „Esperantobuchtag“.

Geboren wurde Zamenhof 1859 in der polnischen, damals zum Russischen Reich gehörenden Stadt Białystok, einer ethnisch gemischten Stadt, in der Polen, Weißrussen, Deutsche und vor allem Jiddisch sprechende Juden lebten.

Umgeben von diesem Sprachenwirrwarr träumte er schon früh von einer neuen, leicht zu erlernenden Sprache, die der zerstrittenen Menschheit ein neutrales Instrument liefern könnte. 1887 veröffentlichte er einen Entwurf in verschiedenen Sprachen. Der deutsche Titel lautete: „Internationale Sprache“, und so hieß zunächst auch die Sprache.

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Da Zamenhof um seinen Ruf als Arzt fürchtete, gab er die vierzigseitige Broschüre unter dem Decknamen Dr. Esperanto (Hoffender) heraus. Dieses Pseudonym setzte sich bald für die Sprache selber durch.  

Schade, dass Esperanto sich trotz seiner einfachen Grammatik nie durchgesetzt hat. Was wäre einem alles erspart geblieben! All die kostbare Zeit, die man in das Lernen fremder  Sprache investiert hat, nur um all die Vokabeln ganz schnell wieder zu vergessen.

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Übrigens bietet dieser kleine Langenscheidt Sprachführer für Esperanto aus dem Jahr 1925 ziemlich seltsame „Winke“ zum Erlernen fremder Sprachen:

„Begünstigt durch den Umstand, dass der Deutsche anerkannterweise besonders dazu befähigt ist, fremde Sprachen zu erlernen, dringt das Interesse für das Studium fremder Sprachen in immer  weitere Kreise“, heißt es da.

Was mich betrifft kann ich nicht bestätigten, dass die Deutschsprechende besonders befähigt wäre, fremde Sprachen zu erlernen. Drei Semester Spanisch an der Uni, zwei Jahre Russisch an der Volkshochschule, aber nie über das Stadium des Kennenlernens hinausgekommen …In Französisch maturiert, aber unfähig sich in dieser Sprache zu unterhalten ;-(

Einige Beispiele, auf welche herrlichen Sprachschöpfungen wir verzichten müssen, weil Esperanto ein Minderheitenprogramm geblieben ist:

  • Kürbis – Kukurbo
  • Fußball – piedpilko
  • Nachtgeschirr – urinujo (ev. nicht mehr gebräuchliches Vokabel)
  • Erkältung – malvarmumo
  • Frau – sinjorino, Frauensperson (!) – sinjorina mosto
  • es tut mir leid – mi bedauras
  • Berggipfel – monto pinto

Advent auf der Burg

Adventmarkt auf der Burg Kaprun! Das klingt vielversprechend und ist sogar noch stimmungsvoller, als man sich vorgestellt hat. Und auch viel wärmer, als man sich vorgestellt hat… DiePinzgauerin hat wieder einmal das Kleingedruckte nicht gelesen, das auf dem Programm ausdrücklich auf die geheizten Innenräume hinweist. Sich mit Schiunterwäsche und zwei weiteren Lagen gegen die vermeintliche Kälte im Innenhof der Burg gewappnet …

Also es ist warm, sehr gemütlich, sehr adventlich, es gibt viele schöne Aussteller, ein interessantes Programm und heute noch die Gelegenheit vorbei zu schauen!

 

Salfelden

Vermutlich werden die Fans von Anna Fenninger ihr verzeihen, dass der Halleinerin Saalfelden nicht sehr geläufig zu sein scheint.

Zumindest hat sie es auf der Widmung für den Schiklub Saalfelden nur mit einem a geschrieben …

Obmann Gerhard Bernreiter hält das Plakat dennoch in Ehren. Es wurde im SK Büro direkt neben das Aushängeschild des Vereins, Felix Gottwald, platziert. Der erfolgreiche Spitzensportler hat es sogar aufs Cover vom Platzhirsch geschafft, wo sonst nur hübsche Mädchen vom Titelblatt lachen. Und er hat einen eigenen Stammbaum bekommen, der all seine Siege auflistet.

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Geteiltes Land

Ein Bezirk – Zwei Wetter:

Lofer

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Zell am See

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Im unteren Saalachtal strahlender Sonnenschein, während die  schönste Stadt der Welt im Nebel versinkt …

(Beide Aufnahmen: Mittwochnachmittag zw. 14 und 16 Uhr)

Profi Anklöckler

An den drei Donnerstagen im Advent sind die Anklöckler unterwegs. Eine besonders interessante und professionelle Gruppe ersang in Unken Spenden für die Kirchenbänke:

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Pfarrer Ernst Mühlbacher (links) war  selber als Hirte dabei. Der Geistliche ist nicht nur Kraft seiner Funktion ein wichtiger symbolischer Begleiter. Als Leiter des Gospelchors „Lord Singers“, ist er auch  stimmlich ein großer Gewinn. Und er scheute sich nicht, auch im Supermarkt um milde Gaben zu bitten…

Für Alle, die nicht das Glück haben, von einem  stimmgewaltiger Pfarrer besucht zu werden, hier eine lustige Hörkostprobe von den Anklöcklern im Konsumtempel, wo sie übrigens sehr willkomme waren:

Das Anklöckeln (auch Anklöpfeln) ist ein Heischebrauch, bei dem der Erhalt von Geschenken im Vordergrund steht.  Heute wird meist für caritative Zwecke gesammelt. Die Anklöckler sind gern als Hirten und Engel verkleidet, Maria und Josef gehören auch dazu.

Früher zogen vor allem Knechte und Mägde, arme Leute und Kinder von Haus zu Haus. Sie haben sich damit zusätzliche Reserven für den Winter erbettelt. Das waren in der Regel haltbare Lebensmittel wie Kletzenbrot.

Die Umzüge waren streng auf die drei Donnerstage vor Weihnachten beschränkt. Mit dieser einst unumstößlichen Regel nimmt man es heute nicht mehr so genau. Viele Gruppen gehen dann, wenn sie Zeit haben, das ist oft auch am Wochenende. Selbst Pfarrer Mühlbacher richtet sich nach seinem Terminkalender und nicht nach dem Brauchtum …