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Foto des Monats:  Dieses glückliche Huhn lebt in einem alten Bauernkasten! Hinter dem schönen Eingang erstreckt sich ein weitläufiger Stall. Manche Bauern legen nicht nur Wert darauf, dass ihre Tiere artgerecht untergebracht sind, sondern schaffen ihnen eine ansprechende Umgebung. Das wissen sie bestimmt zu schätzen : )

Fragebeantwortung

Seit nunmehr 12 Jahren ist die Therme St. Martin ein Aufreger und kommt nicht zur Ruhe.

Manche handelnden Personen gehen sogar so weit, auch die Presse für die Misere verantwortlich zu machen. „Schlechtschreiben“ heißt das Vergehen. Bei so kontroversen Themen ist es zwar nicht ungewöhnlich, dass die Berichterstattung nicht allgemeine Zustimmung findet. Aber Ausmaß und Form der Unmutsbezeugungen aus der Gemeindestube sind doch überraschend.

Daher halte ich fest:

  • Es ist nicht zielführend, mir öffentlich auszurichten, wie ich meinen Job zu erledigen habe.
  • Es ist der Sache auch nicht dienlich, in einem Fall der Presse keine Antwort zu geben, um im anderen Fall zu lamentieren nicht gefragt worden zu sein.
  • Wünsche, die Beiträge vor Erscheinen lesen zu wollen, können leider nicht berücksichtigt werden.
  • Im Sinne einer weiteren konstruktiven Zusammenarbeit ersuche ich höflichst,  zwischen Blog, Zeitung und privatem Kontakt zu unterscheiden.

 

Für hartnäckige Thermen-Interessenten, die nicht schon längst den Überblick verloren haben, hier noch der Vollständigkeit halber die „Fragebeantwortung zur Pressekonferenz“ vom 3. Jänner. Wie berichtet hat Bgm. Sepp Leitinger daran nicht teilgenommen, aber am selben Tag folgende Stellungnahme an die Medien verschickt:

Vorweg: Grundsätzlich stehen die Gemeindevertretung St. Martin und ich alternativen Projekten für ein Thermalbad in St. Martin positiv gegenüber.
Zur Abklärung der „offenen Fragen“ möchte ich bitte folgende Stellungnahmen abgeben:
1)      Die Gemeindevertretung beschloss dass von Seiten der Gem. St. Martin dem Projekt Grahammer eine Option erteilt werden kann. Dies vorbehaltlich der Zustimmung der weiteren Theba Gesellschafter. Wegen nicht ausreichender Projektunterlagen lehnten die Ges. diese Option vorerst ab. Zudem besteht weiterhin eine Kaufoption des Saalach Resort Home of Balance für die Therme Saalachtal Errichtungsgesellschaft.
3)      Hr. Moll wurde am 30.07.2013 als zweiter Gesellschafter der Therme Saalachtal Errichtungsgesellschaft abgesetzt. Er hält aber trotzdem die Kaufoption auf privater Basis für das Projekt Saalach Resort Home of Balance.
4)      a) Die Zeilen bezogen sich auf politische Mitbewerber in St. Martin und den Nachbargemeinden. Trotz des Antretens von „Gesundheitsdorf- Betreiber“ Toni Millinger als Bürgermeisterkandidat in St. Martin sehe ich das Projekt Gesundheitsdorf nicht mit Vorbehalten über politische Mitbewerber.
b) Erklärt sich aus Beantwortung 1.

Leitinger bezieht sich in seiner Stellungnahme auf die in der Einladung zur PK geäußerten Fragen des Teams Grahammer: (gekürzte Fassung)

1) Trotz 100 % Zustimmung in der GV Sitzung von St. Martin vom 11.12.2013 für die beantragte Option Konzept Grahammer, keine Befürwortung oder Umsetzung des Optionsvertrages  seitens BM Sepp Leitinger als Geschäftsführer der THEBA in der Sitzung vom 19.12.2013.

3) THEBA Sitzung am 19.12.: Optionsvertragsfrist für Herrn Moll bis zum 31.12. 2013 zur Umsetzung Projekt Leitinger / Demel / Moll, obwohl mit Beschluß der THEBA alle Verträge zum 30.07.2013 gekündigt wurden.

4) Warum im Bürgermeister-Brief dann diese Zeilen? (siehe Anlage Gemeinde Info vom 18.12.2013)

 a) Obwohl BM Josef Leitinger im Beisein von GF Ernst Demel das Projekt bereits am 17.4.2013 das 1. Mal vorgestellt wurde

 b) Obwohl Präsentation der Wirtschaftlichkeitsberechnung für das Gesundheitsdorf durch das Team Grahammer an THEBA am 31.10.2013. Mit dem Ersuchen zur Umsetzung eines befristeten Optionsvertrag für Herrn Grahammer.

 Die erwähnte Anlage von Punkt 4 (Hervorhebungen durch Toni Millinger):

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Anmerkung: In der ursprünglichen Version dieses Beitrages hatte ich angeführt, die Hervorhebungen stammten von Bgm. Leitinger. Dieser Eindruck war fälschlich entstanden, da die Seite als pdf Dokument ohne weitere Erklärung im Anhang der Stellungnahme des Bürgermeisters mitgeschickt worden ist.

Möge die Klausur der Theba neue Erkenntnisse bringen! DiePinzgauerin wird jedenfalls weiter darüber informieren.

Pinzgauer Bananen?

Thema Klima in Radio Salzburg, eine Frage lautete:

Werden wir im Pinzgau noch Bananen ernten? 

Das wohl eher nicht, aber Studiogast Horst Nöbl meint, es würden zunehmend Obstsorten heimisch werden, denen früher bei uns zu kalt war. Er habe letzten Sommer bereits 20 Kilo Weintrauben geerntet, berichtete der Saalfeldner Wetterspezialist.

Für Jänner hatte er eigentlich die tiefsten Temperaturen des Winters prognostiziert: „Extremwerte sind möglich, aber seit der Klimaänderung nicht mehr wahrscheinlich (im Pinzgau bis -20° oder -22° Celsius, im Lungau bis -25° Celsius). Niederschläge gibt es dabei kaum.“ Die Extremwerte gehen bei uns eher in die andere Richtung. Es ist so warm wie erst einmal zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen!

Bananen Nein, aber es sei durchaus möglich, dass wir noch Palmen im Pinzgau erleben würde, so die Expertise.

Horst Nöbl (l.) baut sogar Weintrauben an

Aber:  „ab 20. Jänner gibt es neuen Schnee, der auch in tiefen Lagen liegen bleibt“, so Nöbl (Im Bild l.)

Eine historische Kältewelle erleben jedoch die USA, wo sogar in Hawaii Minusgrade gemessen wurden. Und es soll doch tatsächlich immer noch Leute geben, die eher ans Christkind glauben, als an die Klimaerwärmung.

Entsorgung

Die Feiertage sind vorbei, in den meisten Haushalten kehrt wieder der Alltag ein. Viele Leute wollen jetzt den Christbaum so schnell wie möglich loswerden. Obwohl er traditionell bis Maria Lichtmess am 2. Februar aufgestellt bleiben sollte.  Das dürfte heute aber selbst in den traditionellsten Familien selten vorkommen.

Aber wohin mit der ehemaligen Pracht? Zu den Sammelstellen bringen wäre eine Möglichkeit, einheizen auch. Aber es gibt originellere Lösungen:

Der Seelsorger

In der Wochenendbeilage der Salzburger Nachrichten wird das Thema von katholischen Priestern aufgegriffen, die in einer Beziehung leben.

Mein Onkel Josef Dürnberger, Dechant in St. Johann im Pongau, hat sich 2001 für seine Familie entschieden.

Schmidt Zabierow Hütte, Loferer Steinberger

Priester ohne Amt

04.01.2014

Die Phantomschmerzen bleiben. Als Pfarrer Josef Dürnberger sich zu seiner Frau und seinem Kind bekennt, muss er sein Amt zurücklegen. Anja Pia Eichinger

Seine Vaterschaft verkündete Josef Dürnberger über das Radio. Dort wurde er gefragt, warum er denn als Priester von St. Johann die Gemeinde verlassen würde, und er antwortete: „Weil ich Vater werde.“ Damit war die Katze aus dem Sack. Und damit gab es auch kein Zurück mehr. Das war im Jahr 2001. 19 Jahre lang war er da schon mit seiner Sylvie ein Paar. Kennengelernt haben sie sich in der Pfarre St. Erhard im Nonntal, wo er als Kaplan tätig und sie eine der engagierten Pfarrhelferinnen war. Gemeinsam zogen sie dann nach Bürmoos und später nach St. Johann.

In beiden Gemeinden schlug ihnen immer viel Wohlwollen entgegen. „Seien wir doch ehrlich, die Kirche wäre um vieles ärmer, wenn es keine Priester in Partnerschaften gäbe“, sagt Sylvie Dürnberger. Dadurch würden sie menschlicher, weicher – und normaler, und das werde von den Menschen geschätzt. Immer wieder hätten sie vom Pfarrer geschwärmt: „Mit dem kann man so normal reden!“

Als Sylvie mit 44 Jahren überraschend schwanger wurde, änderte sich alles. Die ganze Tragweite war ihnen allerdings zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar. Das Paar zieht wieder nach Salzburg, es gibt Gespräche mit der Obrigkeit, man ist ehrlich – auf beiden Seiten – und schließlich steht fest: In der Seelsorge darf Josef Dürnberger nicht mehr tätig sein. Nicht in der Krankenhausseelsorge (bei der viele verheiratete Priester sind), nicht einmal in der Telefonseelsorge. Selbst als Religionslehrer kann er in der eigenen Diözese nicht mehr arbeiten.

Stattdessen wird ihm ein Job in der Kirchenbeitragstelle angeboten. Er lehnt ab, denn er hat noch Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch etwas anderes auftut. Etwas, das näher an seinem früheren Leben, an seiner Berufung dran ist. Denn die Seelsorge, das war 30 Jahre lang beides für ihn: Leben und Berufung. Ohne sie sein zu müssen, das schmerzt. Er fühlt sich wie abgeschnitten. Aber die Kirchenführung bleibt hart.

Den zweiten Job, der ihm bei der Kirchenbeitragstelle angeboten wird, nimmt er an. Er muss schließlich jetzt eine Familie ernähren. Er lernt mit dem Computer umzugehen, legt die Sacharbeiterprüfung ab, arbeitet zehn Jahre lang in einem netten Team und ist inzwischen seit einem Jahr in Pension. Pfarrer ist er geblieben. Ein Pfarrer ohne Amt. Vom Herrn Pfarrer wurde er zum Herrn Magister. Selbst seine Frau brauchte lang, bis sie am Telefon nicht mehr sagte: „Der Herr Pfarrer kommt erst in einer Stunde wieder.“

Und wenn sie ihn heute auf der Straße ruft, kann es leicht sein, dass er auf: „Josef!“ und „Sepp!“ nicht reagiert. Ruft sie aber: „Herr Pfarrer!“, dreht er sich sofort um.

Bis heute träumen sie beide von der Vergangenheit. Ähnliche Träume. Dass er sein Priestergewand nicht finden kann. Oder das Buch, aus dem er in der Messe lesen möchte. Bis heute ertappt sich Sylvie dabei, dass sie sich bei Texten denkt: „Das ist ein schöner Text, den könnte der Sepp für die Predigt verwenden.“

Was wäre passiert, hätte er sich nicht öffentlich zu Frau und Kind bekannt? Dann hätte die Kirche es wahrscheinlich auf ihre Art geregelt. Es ist bekannt, dass die Diözese einspringt, um Alimente und Unterhalt zu zahlen. Und dass das gar nicht so selten vorkommt. Wahrscheinlich hätte er sogar ein relativ offenes Doppelleben führen können. Abendmesse mit der Gemeinde und danach Abendessen mit der Familie. Offen, aber eben nicht offiziell. Es gebe – auch in Salzburg – einige Priester, die so lebten, sagt er. Aber das wäre nicht das Leben gewesen, das er hätte leben wollen.

Wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes heiraten Josef und Sylvie. Standesamtlich und kirchlich. Viele Leute gratulieren. Selbst die frömmsten unter ihnen wünschen alles Gute. Erzbischof Eder hat ihnen bereits zur Geburt einen entzückenden Brief geschickt, in dem er das neue Leben willkommen heißt. Er setzt sich dafür ein, dass „der Dürnberger nicht wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wird“. Aber als der Erzbischof erkrankt, wird dann doch hart durchgegriffen. „Vielleicht darf es nicht zu leicht gehen, sonst würden es noch mehr machen“, mutmaßt Sylvie Dürnberger. Aber wäre die Energie, die gebraucht wird, um sie in solche Regeln zu stecken, nicht besser in der Seelsorge aufgehoben?

Verbittert ist Josef Dürnberger nicht, aber die „riesig große Traurigkeit“ wird wohl bleiben. Trotzdem „muss und will“ er versöhnt leben. Damit seine Seele nicht krank wird und das Leben ein gutes bleibt.