Fluch oder Segen ?
Heute vor 100 Jahren
wurde der Büstenhalter
zum Patent angemeldet!
Die „Erfindung“ der erst 19Jährigen New Yorkerin Mary Phelps Jacob hat die Frauen von extremen Schnürpraktiken, Stahlfedern und Walknochen befreit.
Bis dahin zwängten sich Frauen der westlichen Welt jahrhundertelang in enge Korsetts und mussten gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf nehmen. Ohnmachtsanfälle, Quetschungen und Verdauungsprobleme waren an der Tagesordnung.
So revolutionär wie simpel: Mary schnitt das Korsett unter der Brust ab und nähte Träger an, die „moderne Bruststütze ohne Unterteil“ war geboren. Sie brachte ihrer Schöpferin allerdings keinen großen Erfolg. Wie viele große Erfinder-innen konnte die spätere Schriftstellerin von ihrem Patent nicht profitieren und verkaufte es daher um 1500 Dollar.
Dass der BH sich letztlich doch noch durchsetzen konnte lag weniger am Befreiungsdrang der Frauen, als am Ausbruch des ersten Weltkrieges. Material wurde knapp, und es musste viel Arbeit von den Männern übernommen werden – Korsett und Mieder waren dabei hinderlich.
In den 1960erJahren wurde der Büstenhalter zum Symbol der Unterdrückung durch die Männer. Mit öffentlichen Verbrennungen des verhassten Textils forderten Frauen die Freigabe der Pille, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das Ende der männlichen Vorherrschaft.
100 Jahre nach seiner Erfindung gilt der BH nicht nur als modisches Statement, heute verhilft er vielen Trägerinnen geschickt zu mehr Volumen … Auch Korsette werden wieder angezogen, freiwillig! Die hübschen Teile dürfen jetzt sogar sichtbar getragen werden und mehr oder weniger unter der Kleidung hervorblitzen. Bei unseren Großmüttern hätte das noch als peinlicher Toilettenfehler gegolten.
Und nicht zu vergessen – Eva kam auch ohne BH zurecht … Vielleicht ist der ja doch nur eine Strafe für den Sündenfall?
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