Wahlsplitter
Wenig spektakuläre Erkenntnis: der Wähler/die Wählerin ist und bleibt ein unberechenbares Wesen!
Eine Revolution hier, ein sensationeller Erfolg dort. Alles beim Alten in dem einen Ort, große Umwälzungen im Nächsten …
- Stichwahlen gibt es in Bruck, Rauris und St. Martin. Vielleicht könnte man in Zukunft ein Modell überlegen, bei dem jeder Kandidat die halbe Periode im Amt ist.
- Alois Gadenstätter ist der Hagmoar von Maria Alm (© Heinz Bayer). Er erhielt nicht nur 82 % Zustimmung als Bürgermeister, seine Wählergemeinschaft erzielte die absolute Mehrheit. Sein Rezept für den Erfolg: „Ich lüge die Wähler nicht an“. Na bitte, geht doch!
- In Leogang scheitert das Projekt eines per Ausschreibung gesuchten Nachfolgers von Bgm. Helga Hammerschmied-Rathgeb. Die ÖVP erobert den roten Ort. War’s der falsche Bewerber oder das Modell der Kandidatensuche ungeeignet, man wird es nicht ergründen.
- Einen Farbwechsel erlebte auch Bramberg von rot auf schwarz. Hannes Enzinger wird der Nachfolger von Walter Freiberger (SPÖ).
- Unken präsentiert sich schwarz/blau. ÖVP Bürgermeister Hubert Lohfeyer erhält ebenso eine satte Mehrheit wie die FPÖ. Das wird sicher ein interessanter Kuschelkurs …
- Mehrheiten sind gekommen und gefallen. Verlieren tut immer weh, aber wenn man – wie die SPÖ in Saalfelden – seit 1949 die absolute Mehrheit gehalten hat, ist es sicher ein schmerzlicher Verlust wenn man sich davon verabschieden muss. In Saalbach ging die Vormachtstellung der ÖVP verloren, hier sieht man sich bald gleichauf mit den Blauen.
- Kopf-an-Kopf-Rennen fanden doch nicht statt! Merke: Müssen sich die Wähler zwischen einem sympathischen Roten und einem sympathischen Schwarzen mit kaum wahrnehmbaren ideologischen Abweichungen entscheiden, gewinnt der Amtsinhaber. Daher Triumph für Peter Padourek & die ÖVP in Zell/See. Vielleicht wollten die Zeller damit aber auch das Erbe von Hermann Kaufmann fortsetzen?
- Der Wahlkampf auf Gemeindeebene ist männlich. Ja, es gibt Frauen auf den Listen, aber man muss sie suchen. Eine Bürgermeisterin gibt es im Pinzgau derzeit nur noch in Stuhlfelden. Sonja Ottenbacher hat sich gegenüber 2009 noch verbessert und 88,5 Prozent der Stimmen bekommen. Sie bleibt wohl die nächsten Jahre die einzige Frau in der Männerdomäne, außer Karin Hochwimmer gewinnt die Stichwahl in Bruck.
- Mein Werbesackerl mit dem Frühstück, das die ÖVP St. Martin an jede Haustür gehängt hat, hat sich der Nachbarhund geschnappt. Die letzten Reste der Semmel und die Marmeladeportion konnten in der Wiese sichergestellt werden. Ein politisches statement? P.S.: Liebe ÖVP – wenn es vor der Stichwahl wieder ein Sackerl gibt, bitte hundesicher im Briefkasten deponieren. Danke! 🙂
- Das Land bleibt tiefschwarz!
Bis zur nächsten Wahl wird dieser Stadl wohl nicht mehr als Werbefläche zur Verfügung stehen. Den nächsten Winter wird er kaum überleben …
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