Süßer Skandal

Seltsame Allianzen tun sich in der überschaubaren heimischen Pressewelt auf: Christian Rainer, Profil Leitartikler, und Michael Jeannée, „Wutfeder“ der Krone sind einer Meinung! Anlass für die ungewöhnliche Eintracht: Das mediale bashing von Rindfleischpapst Mario Plachutta im „Zuckerskandal“.

„Warum der Plachutta-Mitarbeiter wirklich entlassen wurde, weiß ich bis heute nicht. Die Story vom gestohlenen Zucker, mit dem der Name Plachutta dank Internet nun auf ewige Zeiten verbunden sein wird, glaube ich in dieser Form nicht“, schreibt Rainer im aktuellen Profil. Und beklagt anonyme Verleumdungen im Internet, die ihre Erträglichkeitsgrenze erreicht hätten.

Bei einem klassischen Medium hätten die Autoren zumindest einen Faktencheck durchgeführt und die Betroffenen zu Wort kommen lassen, beklagt der Profil Boss. Erwähnt leider nicht, warum diese Aufgabe sein klassisches Medium nicht übernommen hat. Erwähnt auch nicht, dass es sich um einen Fall handelt, bei dem das Arbeitsgericht entschieden hat, dass die Entlassung des Mitarbeiters unrechtmäßig war. Damit kann man einverstanden sein oder nicht. Man kann die Details kennen oder auch nicht. Fakt ist – es gibt eine Entlassung, die nicht stattfinden hätte dürfen.

Als Grund für die Aufregung wird kolportiert, der Mitarbeiter hätte sich Zucker genommen, um Erdbeeren zu süßen, die er selber mitgebracht hat. Das wird von Plachutta nicht dementiert, es ist daher nicht nachvollziehbar, warum Rainer an die Story nicht glaubt. Die Entlassung wird nur damit gerechtfertigt, dass es nicht um die lächerliche Menge Zucker gehe, sondern um den Vertrauensverlust. Einmal Zuckerdieb, immer Dieb!

 

Während der tatsächlich Betroffene, der entlassene Mitarbeiter leider wirklich nie zu Wort gekommen ist, hat sich Herr Plachutta laut und deutlich via Pressemitteilung artikuliert. Und die Causa noch um einen empörenden Aspekt bereichert:

„…Weiters möchten wir festhalten, dass es sich bei dem betreffendem Mitarbeiter, um einen slowakischen Staatsbürger handelt, der lediglich zu Arbeitszwecken temporär nach Österreich kommt, und seinen Lebensmittelpunkt und Hauptwohnsitz in der Slowakei unterhält.“

Man höre und staune. In der Welt dieses erfolgreichen Unternehmers hat ein Mitarbeiter, der seinen Lebensmittelpunkt nicht in Österreich hat, also auch keine Rechte und Ansprüche! Es verwundere ihn, dass die Arbeiterkammer diese Leute unterstützt, gibt der Chef nach seinem verlorenen Prozeß unumwunden zu.

Genauso unverständlich ist die Verteidigung seitens der Krone, die sich doch sonst so vorbildlich für die Rechte des kleinen Mannes einsetzt. In dem Fall offensichtlich nicht, wenn der kleine Mann nur ein Ausländer ist, der den Österreichern die Arbeitsplätze wegnimmt, und sich dann auch noch als undankbar erweist. Für Jeanée ist der „Erdbeer-Flashmob“ eine „neidbedingte Zusammenrottung schwacher erfolgloser, inkompetenter und linkslinker Flaschen“, die sich neidbedingt vor dem Rindfleischtempel zusammenrotten.

Tatsächlich, neidisch könnte man werden, wenn jemand nicht nur einen fragwürdigen Umgang gegenüber Mitarbeitern pflegt, sondern dafür auch noch von maßgebenden Journalisten des Landes verteidigt wird. Ich bin zwar keine Anhängerin von medialen Shit-storms, schon gar nicht von anonymen Verleumdungen, aber Fakt ist, dass viele Fälle zu Recht verbreitet und angeprangert werden. Und auch in klassischen Medien durchaus kampagnisiert wird. Schön aufgebauscht, mit reißerischen Schlagzeilen und vor allem mit Informanten, deren Namen zu ihrem Schutz nicht genannt werden …

 

Eisige Heilige

Hallo Wettermänner, auch wenn ihr laut Kalender  jetzt an der Reihe seid, um in Erscheinung zu treten, meteorologisch betrachtet seid ihr zu früh dran.

Vom 11. bis 15. Mai sind die Gedenktage von Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia. Aufgrund von jahrhundertelangen Wetterbeobachtungen und Erfahrungen haben sich diese Bischöfe und Märtyrer als „Eisheilige“ einen zweifelhaften Namen gemacht.

Viele Bauernregeln weisen auf ihre Bedeutung für die Landwirtschaft hin:

  • Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.
  • Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
  • Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
  • Pflanze nie vor der Kalten Sophie.

Wegen der Verschiebung durch die gregorianische Kalenderreform gelten diese Regeln allerdings erst eine Woche später als die Gedenktage der Heiligen.

Die treten dafür einfach durchgehend in Erscheinung, wie die trüben Aussichten für die nächsten Tage zeigen (Prognosen für Stadt/Land Sbg.):

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  • Heute entstehen immer öfter Regenschauer. Schneeschauer gibt es oberhalb von 1600m Höhe.
  • Morgen noch kühler. Immer wieder ziehen dichte Wolken durch und jederzeit kann es regnen. Schnee fällt schon oberhalb von 1000 bis 1500m
  • Mittwoch: Nass und sehr kühl. In weiten Landesteilen ist es dicht bewölkt und regnerisch, wobei auch kräftige Schauer durchziehen. Die Schneefallgrenze sinkt weiter.
  • Am Donnerstag im Großteil des Landes wieder stark bewölkt.
  • Am Freitag und Samstag viele Wolken und immer wieder Regen. Es kann auch anhaltend regnen und bis in manche Täler sogar schneien.

Hilfe!!! Wo bleiben die Hitzeheiligen???

 

 

Mütter & ihr Tag

 

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Beeindruckende Mütter, die alle viel mehr zu erzählen hatten, als in einer kleinen Umfrage Platz findet.

Was im Gespräch mit den Frauen positiv auffiel ist, dass die Meisten auch mit ihren eigenen Müttern noch Muttertag feiern, oft im Kreise der ganzen Großfamilie.

Martina Latzer trifft sich sogar mit ihren sieben Geschwistern und deren Frauen und Kinder bei der Mama. Anscheinend ganz stressfrei.

Hoffentlich nicht repräsentativ, aber die Partner der Befragten schienen sich für den Muttertag nicht wirklich zuständig zu fühlen…  Ganz gelassen sieht das der Mann von Vera Roman, der sie darauf vertröstet, wenn die Kleinen älter sind!

Also wenn ihr mich fragt Männer – ich hab‘ das Gefühl eure Frauen nehmen das zwar eh mit Humor, würden sich aber über ein bissl Engagement von euch durchaus freuen.

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Übrigens sind es drei Geschwister, die aber am Foto für die Zeitung nicht alle Platz gehabt haben.

Sorry, Kinder, dafür hier die Version wo alle drauf sind! :-)

Liebe Mama

Meine Mama & ich, im von den Geschwistern geerbten Kinderwagen.

„Spaziergang an der frischen Luft“ hat sie in ihrer akkuraten Schrift im Album zu diesem Foto notiert.

Viele Bilder gibt es nicht von ihr und mir. Aus der Kindheit ein paar verschwommene Aufnahmen, von Gästen gemacht.

 

Fronleichnamsprozession

Auch später gab es nicht viele Gelegenheiten, die festgehalten wurden.

Heute knipse ich selber und täte am liebsten so viele Fotos von ihr machen wie möglich.

Denn es wird der Tag kommen, an dem es dazu keine Gelegenheit mehr geben wird.

Sie wehrt mich leider immer halbherzig ab, unterliegt dann glücklicherweise manchmal aber doch meinem fotografischen Drang nach bleibender Erinnerung …

 

 

 

„Liebe Sonne, liebe Sonne, schein‘ hell und schein‘ klar, und schenke der Mutter ein fröhliches Jahr“.

Dieses Lied, zum Muttertag in der Volksschule gelernt, klingt mir immer noch im Ohr.

Alles was ich mir heute für die Mama wünsche, ist ein gesundes Jahr!

 

 

 

Rad-Stadt

Die Blechlawinen durch Saalfelden gehören hoffentlich bald der Vergangenheit an. Vielleicht weil die Ampellösung so toll funktioniert. Oder eher weil die Stadt so fahrradfreundlich wird!

Die Gemeinde geht mit gutem Beispiel voran und beteiligt sich an der Initiative des Landes „Wer radlt gewinnt“. Die 17 Teams mit originellen Namen wie „Mobilitätsradler“, „Pedalritter“ und „Radelnde Finanzer“ kommen in den nächsten zwei Monaten so häufig wie möglich mit dem Rad in die Arbeit.

„Die Aktion ist ein Ansporn, man ist noch motivierter“, erklärt Hans-Peter Heugenhauser seine Teilnahme. Er ist im Rathaus für die Bereiche Energie, Mobilitätsförderung und Umwelt zuständig. Das Thema liegt ihm daher besonders am Herzen. Eine Mobilitätsumfrage unter den Kollegen und Kolleginnen habe ergeben, dass viele der Autofahrer bei entsprechendem Angebot gern umsteigen würden.

Die Gemeinde stellt den Mitarbeitern daher auch Dienstfahrräder zur Verfügung. Beim Rathaus wird ein überdachter Unterstellplatz für Fahrräder gebaut. Öffentlich E-Bike Tankstellen wurden eingerichtet, und man sei bestrebt, auch die Radwege auszubauen,so Heugenhauser.  Infos zur Aktion unter: www.werradltgewinnt.at