Große Ziele
Beeindruckend, mein Gesprächspartner aus Bramberg:
Johannes Steiner macht nicht nur eine Doppellehre als Zimmerer und Bautechnischer Zeichner bei der Firma Holzbau Maier, sondern absolviert gleichzeitig die Matura beim Berufsförderungsinstitut (bfi).
Ganz schön anstrengend, gibt er zu, aber es sei zu bewältigen. „Am Anfang hat man eh noch viel Biss, und dann wird man es gewöhnt“.
Er will das jetzt für sich durchziehen, empfiehlt diesen Weg aber eher Menschen mit fixen Arbeitszeiten. Da er ständig auf verschiedenen Baustellen unterwegs ist, sei es nicht immer leicht, zu den Kursen nach Zell am See zu fahren. Sein Lehrherr zeige aber viel Verständnis und unterstütze ihn nach Möglichkeit. So darf er an Kursabenden früher gehen und wird an keinen auswärtigen Baustellen eingeteilt
Derzeit fährt er einmal pro Woche nach Zell am See und besucht einen Deutschkurs. Die Mathematikmatura hat er bereits geschafft, Englisch steht ihm als Pflichtfach noch bevor und auch in einem berufsbezogenen Fach muss er maturieren. Und warum tut man sich das eigentlich an? Mit der Ausbildung will sich der junge Mann für die Zukunft absichern. „Ich könnte ja am Bau einen Unfall haben, und wie es mit der Bauwirtschaft weitergeht weiß man auch nicht“.
Am 4. Juni wurde österreichweit der Tag der Weiterbildung veranstaltet. Bereits zum sechsten Mal wollte die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung damit ein Zeichen für Bildung und Weiterbildung setzen. Diese soll in der Politik und der Gesellschaft den Stellenwert erhalten, den sie verdient, heißt es seitens der Plattform.
Damit Berufstätige das heute zusehends erforderliche lebenslange Lernen auch verwirklichen können, bedarf es der Unterstützung der Arbeitgeber ebenso, wie leistbare und zugängliche Angebote. Gerade bei uns am Land, ist das vielfach nicht der Fall. Von Bramberg nach Zell am See ist ein weiter Weg um am Abend nach der Arbeit noch einen Kurs zu besuchen…
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