Eins, zwei … zielen

Es war einmal …

eine Pinzgauerin, die bettelnden Kulleraugen keinen Wunsch abschlagen konnte. Mit Schaudern denkt sie an Geburtstagsfeiern bei McDonalds, Kinobesuche in Gigaplexen und diverse Events zum Zeitvertreib am Heiligen Abend. Aber man tut ja gern, was von einer Tante und Godi erwartet wird. Dazu gehört auch ein legendärer Ausflug in einen Streichelzoo.  Nicht dass die kleinen Tiere besonders aufregend gewesen wären, aber die Kinder hatten ihren Spaß.

Hasen, Meerschweinchen , Ziegen, Ponys. Alles da was man sich zum Streicheln wünscht, was man aber als Landkinder eh kennt. So weit so nett aber unspektakulär. Erst als wir auf die Lamas trafen, kam Spannung auf.  Diese Andenbewohner  waren damals hierzulande noch nicht so in Mode … Ja, könnt ihr euch ruhig ausrechnen, ist schon eine Weile her. Jedenfalls kannte man die Viecher bisher noch nicht in Natura. Aber man wusste doch so viel über sie, dass sie spucken können. Die Tante hielt daher wohlweislich genügend Respektabstand.

Trotzdem kam, was kommen musste! Dieses unglaublich bösartige Wesen, dessen Gesichtsausdruck ich nie wieder vergessen werden, schlatzte mir mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Zu meinem großen Entsetzen, aber natürlich zum Gaudium der Kinder. Damit verbunden nicht nur ein lebenslanges Lama-Trauma, sondern natürlich auch der Verlust jeglicher Autorität …

Dieses unerfreuliche Erlebnis wird seither genüsslich bei diversen Familienfeiern in allen unappetitlichen Formen wieder aufgewärmt. Das Thema hat seit letzter Woche neue Nahrung bekommen. Salzburgs Paradetierärztin Tanja Warter erklärte in den Salzburger Nachrichten, dass Lamas in der Regel nur auf Artgenossen und nicht auf Menschen spucken. Gerhard Hafner von der Wernerhütte, dessen Lama vor kurzem entwischt ist sagt, er sei in 14 Jahren erst einmal angespuckt worden!

All die Jahre, in denen ich mir eingeredet habe, dass dieses Verhalten nun mal in der Natur der Lamas liege, und dieses Tier nur zufällig mich erwischt hat! Aber jetzt kann ich mir nichts mehr vormachen. Es hat sich offensichtlich gezielt mich ausgesucht. Warum wird immer sein Geheimnis bleiben! Und die Kinder haben wieder neue Nahrung für ihren Spott bekommen …

„Wenn ein Lama auf einen Menschen spuckt, weist dies oft auf eine Fehlprägung hin oder das Lama wurde äußerst belästigt oder sogar gequält. Lamas spucken in der Regel, um ihre Dominanz in der Herde zu zeigen, das Rangverhältnis zwischen den Artgenossen zu klären oder aufdringliche Artgenossen auf Distanz zu halten. Dabei beweisen sie eine erstaunliche Treffsicherheit. Meistens wird halb verdauter Mageninhalt gespien, dies allerdings nur in kleinen Mengen. Die halbflüssige, grünliche Masse ist übelriechend, ansonsten aber harmlos und leicht abwaschbar.“ (wikipedia) 

Also ich hab‘ das Lama jedenfalls nicht gequält, ich schwöre. Zumindest nicht wissentlich. Kann ich doch nichts dafür, wenn es mich offensichtlich nicht leiden konnte. Halb verdauter Mageninhalt – auch das eine Information, die ich gar nicht so genau wissen wollte. Spucke ist ja grausig genug, aber nichts gegen grünlichen halbverdauten Mageninhalt. Pfui.

Ihre Verwandten, die Alpakas spucken übrigens auch. Von ihnen habe ich schon einige sehr sympathische Exemplare, die im Pinzgau heimisch geworden sind, kennengelernt. 

Diese netten Tiere haben mich jedenfalls nicht angespuckt, nur mit mir geschmust 🙂 

 

 

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