Bastlerhit

Weil dieser Tage Oldtimer anscheinend so gefragt sind, habe ich mich schweren Herzens entschlossen, mich von einer treuen Weggefährtin zu trennen…

Scheint mir ein günstiger Zeitpunkt, dieses Gustostückerl für Liebhaber auf den Markt zu werfen. Hat mir jahrelang treue Dienste geleistet. Nun ja, mag sein, dass ich das eine oder andere Mal damit am Wegesrand gestanden bin, ratlos, warum die Maschin‘ wieder einmal beschlossen hat ausgerechnet im Niemandsland zwischen Weißbach und Saalfelden den Geist aufzugeben.

In den Prä-Handy Zeiten war das noch relativ unpraktisch, um nicht zu sagen eine Katastrophe.

In den letzten Jahren hat sich das deutlich entspannt, weil man in dieser Notlage bequem den ÖAMTC rufen konnte. Gut, man steht trotzdem mit der Motorradkluft neben der Straße, wenn man Pech hat brennt die Sonne vom Himmel, und im schlimmsten Fall ist man am Weg zu einem Termin.

Aber für die „Freiheit“ auf zwei Rädern muss man schon auch bereit sein Opfer zu bringen. Die Launen des Gefährts akzeptieren…

Vertrauenswürdige Hände gesucht, die so ein Nostalgiegefährt zu schätzen wissen ;-)

Foto: Zwei heiße Eisen in den wilden 90er Jahren …

 

Trachtenseefest

Arschbomben sind bei der Jury besonders beliebt. Ein Bauchfleck zählt sogar doppelt. Rückwärtssalto und U-Hakerl sind auch gern gesehen. Aber ordentlich spritzen muss es natürlich.

Wobei sich die  Jurymitglieder beim Dirndlsprung ohnehin großzügig zeigten: „Heute gibt es den Kavalierseffekt für die frierenden Weiberleut“, meinte Peter Lumpi augenzwinkernd. Obwohl der See mit 19 Grad ja richtig warm war ;-)

Lustig, originell, gewagt, egal wie gesprungen wurde – es war auf jeden Fall eine Gaudi für die Zuschauer, wie sich die 40 Teilnehmer in die Fluten des Zeller Sees gestürzt haben. 

Bei dem dichten Programm hat diePinzgauerin dieses Jahr aber leider keine Zeit gehabt zum schifferlfahren, Paparazzipflichten gehen vor. Auf der Jagd nach Promis einen Europa-, Weltmeister und Olympiasieger getroffen. In einer Person! Was heißt getroffen. Geneidelt!

Dabei hat mir Fritz Sendlhofer, der vielfach ausgezeichnete Bartträger den Unterschied zwischen einem Neidl und einem Neidei demonstriert …

DiePinzgauerin ist kein Selfie Fan, aber in dem Fall schade, dass es kein Erinnerungsfoto gibt. Also bis zum nächsten Mal Fritz ;-)

Wer will mich?

„Seit einem Jahr wohne ich jetzt schon in dem Kaff hier. Urfad. Mein Mensch ist immer unterwegs, und wenn er mal daheim ist, sitzt er nur vor einem komischen Kastl und hackt mit den Fingern auf einem Brettl herum. Wenn ich mich mal bemerkbar machen will und vorsichtig darauf herumturne, wird er ganz hysterisch. Mein Güte, als ob das so wichtig wäre, was er da schreibt!

Noch schlimmer führt er sich nur auf, wenn ich ihm meine Jagdbeute ins Haus bringe. Haha, wenn ich die Mäuse in der Küche noch ein bissl zappeln lasse, da regt er sich so herrlich auf!

Zur Strafe wenn er die wieder hinaus trägt komme ich dann eben mit einem Vogel. So eine Gaudi, wenn die Federn herumflattern … Eidechsen sind aber auch lustig. Mit denen kann man so schön spielen. Schmecken aber eh nach nix.

 

Apropos fressen, das ist ein richtiges Drama hier. Gibt ja nur so ekliges Grünzeug, würg. Und die Mitbewohnerin will einfach nicht einsehen, dass mir das Zeug, das sie mir hinstellt, nicht schmeckt. Ich will Knuspertaschen. Ausschließlich.

Es gibt ein Recht auf Knuspertaschen, das will sie nicht begreifen! Wirklich ärgerlich ist das. Solche Menschen sollten gar keine Katzen haben dürfen, wenn ihr mich fragt. Schon gar nicht, wenn sie ständig kuscheln wollen! Das begreift sie nicht, dass das nicht in der Natur von uns Katzen liegt!

Aber bitte sie wollte mich ja unbedingt. „Liebe auf den ersten Blick“ und so ein Zeug behauptet sie ständig. Dass ich mir sie ausgewählt hätte. Lach! So ein Schmarrn. Naja, kann schon sein, dass ich gedacht hab‘ die wäre cool. Hat ja so groß getan, mit ihrem Blog und so. Da bin ich davon ausgegangen, da könnte ich die Hauptrolle spielen. Dabei darf ich darin fast gar nie vorkommen. Die LeserInnen interessiert das nicht, behauptet diePinzgauerin. Hat ja keine Ahnung!

In Fuschl gibt’s einen Kater, der schon in den Salzburger Nachrichten war, und seine eigene Facebookseite hat. Nur weil der Angeber den Hunden im Dorf Stress macht. So what, ist ja schließlich unsere Aufgabe.  Der eingebildete Kerl glaubt er sei berühmt. „I’m famous“, hat er zu dem Bild gepostet. Lächerlich.

Nur weil der Journalist behauptet hat er sei ausgesetzt worden, und jetzt hat er plötzlich doch eine Familie. Sicher alles ein PR Gag. Sowas sollte meinem Mensch mal einfallen. Dann wäre ich längst ein Blogstar.

Suche daher neuen Platz mit Aussicht auf Karriere als Medienkater.  Akzeptiere nur ernstgemeinte Angebote von Dienstboten, die verstehen, dass es nur einen Chef im Haus geben kann!“

Die Tauern – Alpenklinik

Den erfolgreichen Berliner Herzchirurg Dr. Daniel Guth (Erol Sander) verschlägt es in die Salzburger Gegend. Dort lernt er die attraktive Miriam Berghoff kennen und rettet mit ihr die verschuldete Privatklinik ihres verstorbenen Vaters.

Damit wäre eigentlich schon alles  über die Fernsehserie die  „Alpenklinik“ geklärt. In klassischer Soap Manier durfte Dr. Guth in bisher sechs Sendungen Leben retten, für Herzschmerz sorgen und werbewirksam die Landschaft des Unteren Saalachtales präsentieren.

Gedreht wurde die Arztschnulze nämlich in St. Martin bei Lofer, im hiesigen Schloss Grubhof, das als Kulisse für die TV Klinik diente.

Dieses Traumszenario dürften sich die Krankenhäuser Zell am See und Mittersill als Vorbild genommen haben. Sie wollen in Zukunft unter dem Namen „Tauernklinik“ gemeinsam auftreten. Schade eigentlich, hätte man doch gleich den aus Film und Roman bekannten und beliebten Begriff übernehmen können!

Neben Einsparungspotenzial und Synergieeffekten erhofft man sich von diesem Schritt übrigens bessere Chancen um medizinisches Personal anzulocken.

Wo sind die erfolgreichen, gutaussehenden Mediziner mit „Herz und Seele“ à la Dr. Guth, die bereit sind, sich im Pinzgau den Gefahren für Herz, Seele und Karriere zu stellen…?

 

 

Plagiat oder Zufall?

Die Ähnlichkeit ist reiner Zufall. Dali war so wie ich von der Natur inspiriert.

So begründet Richard Steiner gegenüber dem Bezirksblatt, warum seine Skulpturen vom Kreisverkehr in Mittersill einem Werk von Salvador Dali zum Verwechseln ähnlich sehen. Interessant! Man wundert sich, was die Natur in Spanien und dem Oberpinzgau gemeinsam hat, dass sie zu solchen ungewöhnlichen Kunstwerken anregt?

Allerdings irrt sich Steiner was Salvador Dali betrifft. Der spanische Meister war für sein Werk „Das architektonische Angelusläuten von Millet“ keineswegs von der Natur inspiriert, sondern von einem Gemälde, das ihn seit seiner Kindheit beschäftigt hatte:

Dieses Gemälde rief in mir eine so bittere Qual hervor, dass die Erinnerung an jene beiden regungslosen Silhouetten mich mehrere Jahre lang mit einem durch ihre  zweideutige Präsenz verursachten Unbehagen verfolgte. Trotz dieser Gefühle hatte ich den Eindruck, irgendwie unter ihrem Schutz zu stehen.

So äußerte sich Dali über das berühmte Angelusläuten von Jean-Francois Millet aus dem Jahre 1859, das als Kopie in seiner Schule gehangen hatte und ihn zutiefst beeindruckte.

Das Bild stellt einen Bauern und seine Frau dar, die ihre Ernte unterbrechen, um das Angelusgebet zu sprechen. Das Angelusläuten ist in der Katholischen Kirche das morgendliche, mittägliche und abendliche Läuten der Kirchenglocken. Millet malte das Bild nicht aus religiösen Gefühlen, sondern als Andenken an seine Großmutter, die früher ebenfalls auf den Feldern innegehalten hatte, um den Engel des Herrn zu beten.

Diese ländliche Frömmigkeit hat also den spanischen Meister angeregt, und nicht die Natur. Er nimmt in seinem Werk auch darauf Bezug und steht zu der Quelle, die ihn inspiriert hat.

Dali

Die Figuren und Elemente von Richard Steiner haben historischen Hintergrund, ist den Pinzgauer Nachrichten zu entnehmen. Als Beschreibung wird angeführt: „Die männliche Figur ist kantig und steht für das Schroffe der Hohen Tauern. Ein Durchblick soll auf das Tauernfenster mit den reichhaltigen Smaragdvorkommen hinweisen. Die weibliche Figur ist weich, anschmiegsam und sanft gestaltet, ein Symbol für die Kitzbühler Alpen. Die Größe der Figuren soll auf den Stolz der Oberpinzgauer Bevölkerung […] hinweisen“.

Diese Klischees machen mir das Werk, egal ob abgekupfert oder nicht, nicht gerade sympathisch. Die weibliche Figur ist natürlich weich, anschmiegsam und sanft … Und scheint sich vor dem Mann devot zu verneigen… Was bei Millet im Zusammenhang mit dem Gebet noch ein gebeugtes Haupt vor Gott ist, wirkt bei Steiner wie eine Unterwerfung vor dem Mann bzw. den Hohen Tauern natürlich. Und wenn die Größe der Figuren den Stolz der Oberpinzgauer symbolisieren soll, dann hätte er sie doch gleich noch ein paar Meter höher machen können!

Aber es geht hier ja nicht darum, ob das Werk gefällt oder nicht, sondern ob es gefladdert ist oder nicht! Sollte das wirklich ein Zufall sein, scheinen die Übereinstimmungen schon sehr ungewöhnlich…Wie jene, dass der Künstler sogar einen Durchblick geschaffen hat, den es auch bei Dali gibt. Man kann sich aber auch nicht vorstellen, dass Steiner vorsätzlich abgekupfert hat und so unverfrohren davon ausging, das würde uns Pinzgauer Kulturbanausen schon nicht auffallen. Oder doch?

Kreisverkehrte Kunst: (© Leserin Doris Prossegger)

Ich bin sowieso der Meinung, Kunstwerke haben auf einem Kreisverkehr nichts verloren. Egal ob aus Stein, Holz oder Heu  – ein Kreisverkehr dient eigentlich der Sicherheit der Autofahrer und die sollte nicht durch solche Ablenkungen gefährdet werden.