Interaktives Theater

Angenommen man sitzt in einem Kabarett. Großer Saal, ein paar Hundert Leute. Alle lachen. Soweit nicht ungewöhnlich. Ist bei einem Kabarett eine durchaus erwünschte Nebenwirkung.

Das Paar auf der Bühne lacht ebenfalls. Nun ja, sie sind ja auch sehr witzig, wie sollte man da nicht über sich selber lachen müssen. Heilbutt und Rosen sind ein unterhaltsames Duo. Theresia Haiger und Helmuth Vavra sind allerdings Mitglieder einer Kabarettgruppe, die unter diesem Namen auftritt. Entweder zu zweit, dritt oder viert. Sie sind spezialisiert auf Alltagssatiren. In dem Stück Erntedank, das die Beiden kürzlich im Congress Saalfelden aufgeführt haben, spielte Situationskomik eine große Rolle. 

Man stelle sich also folgende Situation vor: Leere Bühne, zwei Sessel, zwei Schauspieler, die vorgeben sie würden in einem Auto sitzen und fahren. Sie unterhalten sich, oder besser gesagt: sie „keppln“. Sie tun das überaus humorvoll, und halten sich gegenseitig Klischees über autofahrende Frauen und Männer vor. Es gibt plötzlich einen Knall und sie sagt geistesgegenwärtig „Ich war’s nicht“. Und lacht.

Man wartet gespannt, ob das die Simulation eines Unfalls war und wo die Pointe bleibt. Als langsam konfettiartige Teilchen von der Decke rieseln, wird klar, dass es sich wohl eher um eine ungeplante Einlage handelt. Aber es wären nicht Profi Kabarettisten, würden sie daraus nicht spontan äußerst humorvolle Gags basteln. Mit sorgenvollen Blicken nach oben, was da noch kommen möge …

Fazit: ein lustiger unterhaltsamer Abend, wie man ihn sich im Pinzgau öfter wünschen würde.

P.S.: Zur Beruhigung, die Decke ist nicht eingestürzt, der Congress Saalfelden steht noch. Es dürfte sich um eine defekte Leuchte gehandelt haben.

B 311

Die zur „Todesstrecke“ mutierte B 311 zwischen Weißbach und Brandlhof wird entschärft. Ich bevorzuge den  Begriff „Raserstrecke“ für diesen Abschnitt! Todesstrecke klingt natürlich viel plakativer und gruseliger. Aber es verschweigt, was sie zur Todesstrecke macht. Die Raser nämlich. Dann gibt es  noch den homo sapiens, der gern riskant überholt. Der trägt auch viel zur Unfallstatistik bei. Und vergessen wir nicht unsere Mitmenschen, die denken sie hätten nach drei Schnaps und fünf Bier ihr Auto noch unter Kontrolle.

Ich hab‘ mich für die Umfrage der Woche für das Bezirksblatt bei den Saalachtalern umgehört, was sie von den geplanten Maßnahmen halten. Sicher kein repräsentativer, aber ein interessanter Eindruck. Das Überholverbot wird etwas skeptisch gesehen, während die Befragten mehrheitlich für eine Geschwindigkeitsbeschränkung eintreten.

Hätte ich mich selber befragen können, hätte ich mir zur Auskunft gegeben, dass ich das Überholverbot an dieser Stelle, wo kürzlich der tragische Unfall passiert ist, sehr positiv finde. Wie oft bin ich hier gedankenlos vorbeigerauscht und hab‘ überholt wenn die Sicht frei war. Ohne dass mir je in den Sinn gekommen wäre, dass es hier zwei Ausfahrten gibt, wo Anrainer nie wissen wie sie heil herauskommen.

Ein Tempolimit halte ich nicht für zielführend, solange die vorgeschriebene Geschwindigkeit eingehalten wird. Wer hier noch nie zu schnell unterwegs war, der werfe den ersten Stein. Seien wir mal ehrlich – gute Sicht, trockene Fahrbahn, kein Verkehr … wer wird denn da mit 100 km/h dahinschleichen? Ich zähle mich auch nicht zu den Straßenrowdys, weil rasen, das tun ja immer die anderen, aber ich muss gestehen, ich bin gelegentlich schneller unterwegs, als hier erlaubt ist. Eine Ausrede hat man ja immer,  entweder ist man spät dran, hungrig, oder muss dringend aufs Klo … Nicht gravierend schneller, aber eben doch. Ich habe seit diesem Unfall mein eigenes Fahrverhalten umgestellt, und hoffe, dass die guten Absichten anhalten werden. Wenn nicht, wird mich in Zukunft ohnehin das dort aufgestellte Radar zur Vernunft bringen.

Für viel wichtiger halte ich aber rigorose Alkoholkontrollen. Da herrscht in meinen Augen noch eine ziemlich starke Kavaliersdeliktmentalität. Ein gegenseitiges Warnen, wo die Bullen stehen, damit man nicht erwischt wird. Wenig Einsicht, dass es nicht darum geht, keine Strafe zu riskieren, sondern  andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Da ist bei der hiesigen Trinkkultur durchaus noch Entwicklungsbedarf gegeben.  Ich trinke auch gern ein gutes Glaserl. Aber vorzugsweise nicht wenn ich im Dienst und mit dem Auto unterwegs bin. Dann ist man bei einem Termin und bekommt ungefragt ein Stamperl hingestellt. Ablehnen oder abwehren schier unmöglich…  Weil das bei uns so Brauch ist, dazugehört etc. Muss doch nicht sein, oder? 

Probleme mit dem Schweinehund?

Seid ihr schon winterfit? Damit meine ich nicht konditionsmässig gerüstet für das adventliche Glühwein-Kampftrinken. Ist euer Körper gewappnet für den möglicherweise doch noch einsetzenden Schneefall und die damit verbundenen sportlichen Betätigungen?

DiePinzgauerin war kürzlich Zeugin, wie  Spitzensportler Tobias Eberhard  im Rehab-Zentrum Saalfelden sein Trainingsprogramm vorstellte. Der Biathlet war eingeladen worden, Patienten und Mitarbeitern Ratschläge zur Motivation zu geben. Sie beteiligten sich an einer Charity Aktion der Österreichischen Sporthilfe. Der Erlös jedes gelaufenen Kilometers unterstützt die österreichischen Athleten der Paralympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro. 

Also holte man sich Tipps vom Profi, der seit 2000 Mitglied des österreichischen Nationalkaders ist, und sein Hobby zum Beruf gemacht hat, wie er erzählte. Basis für den Erfolg sei ein strenger Rhythmus:  Um 6 Uhr Frühstück. Training. Mittagessen. Kraftraining. Abendessen. Gymnastik.

Aller Anfang sei schwer, man müsse nur den inneren Schweinehund überwinden, erklärt er dem interessierten Publikum. Gut und schön, aber wie überwinde ich den inneren Schweinehund? Man müsse nicht übertrieben streng zu sich sein, aber Gleichmäßigkeit sei wichtig erläutert der sympathische Sportler. Auch er gönne sich ab und zu ein Bier am Abend beruhigt er die Zuhörer. Nach dem harten Training belohne er sich auch ab und zu mit einer weiteren Nachspeise meint er schelmisch. Die Botschaft des Profis lautet also nicht übertrieben streng sein, Hauptsache täglich etwas für sich tun. 

Ärzte und Leiter des Rehab Zentrums der PVA

DiePinzgauerin überlegt jetzt die Anschaffung eines echten Hundes, um den inneren Schweinehund zu überlisten. Mit einem Hund müsste man zumindest regelmäßig Gassi gehen, während eine Katze im Haus eher das eigene Schlafbedürfnis fördert …

 

In der Kraftschmiede Saalfelden probiert man den Schweinehund mit Hypnose zu besiegen

Kampf dem Schweinehund! Mehr Motivation durch Hypnose.

So lautet das Motto einer Veranstaltung am 4. und 11. Dezember. Bleibt die Frage, wie ich meinen Schweinehund überrede, mich über eine Hypnose zu trauen?

Sündiges Walzen

Kathreintanz

Der katholischen Kirche war Tanzen lange ein Dorn im Auge. Im Mittelalter war es Christen zeitweise vollständig untersagt. Bestimmte Tänze galten immer wieder als unsittlich und unschicklich. Sogar der beliebte Wiener Walzer landete bekanntlich auf dem Behördenindex. Der enge Körperkontakt zwischen Männern und Frauen und die be- schwingte Ausgelassenheit waren verpönt. Das „Herumschwenken und Wirbeln“ der Tänzerinnen passte der Obrigkeit gar nicht, weil dadurch unerwünschte nackte Haut zu sehen war.   Read more…

Botschafter des Stolzes

Sepp Forcher

Giuseppe Forcher ist so stolz darauf Österreicher zu sein, dass er bei der Bundeshymne immer aufsteht und mitsingt. Auch allein daheim vor dem Fernseher.

Die Eltern des gebürtigen Südtirolers haben noch die alte Kaiserhymne gesungen: „Gott erhalte, Gott beschütze, unseren Kaiser, unser Land …“. Bekanntlich hatte Gott andere Pläne.

Nach dem Hitler-Mussolini Pakt entschieden sich die Eltern Italien zu verlassen. Die Jugend verbrachte Forcher daher in Werfenweng.

Sepp Forcher mit Bgm. Peter Padourek
Sepp Forcher mit Bgm. Peter Padourek

Bei einer Lesung in Zell am See erzählte er über die Anfangszeit in Österreich und wie viel Entgegenkommen er erhalten habe.

Sein neues Buch „Das Glück liegt so nah -Warum wir auf Österreich stolz sein können“ ist eine große Liebeserklärung an seine neue Heimat.

Er erklärt darin ausführlich, was ihn mit diesem Land verbindet – trotz aller Widersprüche und Ärgernisse. Er spüre „ein Gefühl der Dankbarkeit“.

Der Moderator wäre eigentlich der ideale Botschafter für die #stolzdrauf Kampagne von Außenminister Sebastian Kurz. (Wie berichtet:   http://www.provinzecho.at/2014/11/13/stolzworauf/) Bei dem vom Giuseppe zum Sepp verwandelten Autor lässt man den Stolz auf die Heimat gern gelten.

Mit Isabell Ellmauer und Bezirksarchivar Horst Scholz
Mit Isabell Ellmauer und Bezirksarchivar Horst Scholz

 

Denn die Forcher’sche Heimatliebe ist eine jenseits von Verklärung und Nostalgie.

Der ehemalige Hüttenwirt betont, dass man das Fremde zulassen und begreifen müsse um zu wahrer Heimatliebe fähig zu sein.

Es ist ein lebenskluges Buch eines bodenständigen Menschen, der versichert, dass er nur schreibt wovon er überzeugt ist.

 

Bleibt zu klären, wie der Sepp eigentlich die Hymne singt?

In dieser Frage hält es der Autor mit Andreas Gabalier und kann sich mit den Töchtern in der Hymne nicht anfreunden. Er sei dagegen, Werke abzuwandeln und dem Zeitgeist anzupassen, so Forcher. „Ein Lenau wird ja auch nicht verändert, man soll den Text von Preradovic so belassen wie er geschrieben wurde“.