Schandfleck beseitigt

Erfreuliche Nachrichten aus Lofer.Graffiti (5)

Wie berichtet (siehe Graffiti) war eine Unterführung seit Monaten mit rassistischen Sprüchen beschmiert.

Vor kurzem haben Schüler im Rahmen eines Religionsprojektes einen Apell an die Gemeinde gerichtet:

Sehr geehrte Gemeinde!

Wir sind die Schüler der HS Lofer (4b). Als Kreativklasse sind wir im Religionsunterricht zur Unterführung in Lofer (Spar) spaziert, um Hakenkreuze und rassistische Beschmierungen  zu begutachten (Fuck Niggers, Scheiß Jugos, etc.).

Wir sind der Meinung, dass es eine Schande für unsere Gemeinde, inakzeptabel und rechtlich verboten ist, weil es für unsere ausländischen Mitbürger und Touristen ein verletzender Anblick ist. Die Meinung der Ausländer  in unserem Ort liegt uns sehr am Herzen, da sich in unserer Klasse auch Schüler betroffen fühlen.  Darum würden wir uns bereit erklären, bei der Übermalung der hässlichen Schmierereien mitzuwirken, wenn die Gemeinde die Farbe spendiert.

Mit freundlichen Grüßen

Jana Grill, Lena Wimmer, Sandra Hohenwarter und unsere Mitschüler

Die Wand wurde heute endlich übermalt. Ausmalung 24.10 (2)

Das verlockt die Täter hoffentlich nicht erneut, sich hier in Szene zu setzen!

Lachyoga

Nehmen wir an, Person xy lebt im Pinzgau und hasst Berge. Hasst sie nicht nur sondern findet sie beängstigend.

 Zugegeben, schwierige Vorstellung, aber so was soll vorkommen. Den mentalen Kampf gegen die Berge zu gewinnen, dient Coach Thomas Wörz als Beispiel zur Verdeutlichung seiner Methode. DSC07038

Ein Umzug ist nicht möglich, die Situation kann also nicht geändert werden. Es müsse daher die Einstellung geändert werden, so Wörz.

Um dieses Ziel zu erreichen, stellt er der Person verschiedene Aufgaben. Recherchen über das Tal sollen die Neugierde anfachen. Wie sind die Gletscher entstanden, wie wurden die Wege erschlossen etc. Darauf folgt die Berge zu zeichnen und zu fotografieren, dann Steine von Wanderungen mitzubringen – und schließlich habe sich der Widerstand aufgelöst.

Sagt der Psychotherapeut, Sportwissenschaftler und Mental Coach.

Umgesetzt auf die Welt des Sports bedeutet das, den Konkurrent gelassen zu betrachten und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. 

„Wer permanent vermeidet, die tiefe Schlucht zu überwinden, und sie immer weiter umgeht, dessen Angst wird immer größer“, warnt Wörz. Störfaktoren wie Wetter, Material, Konkurrenz kosten die Sportler unnötig Energie, das führe zu ständiger Anspannung.

 Er verrät dem Publikum in der Mittelschule Saalfelden, das seinen Vortrag über „Mentale Fitness“ regelrecht gestürmt hat, quasi ein Patentrezept. 

 „Lachen ist das beste Mentaltraining“.

 Lächeln macht locker, das predigt er auch seinem Schützling Marlies Schild. Der Weg zu Spitzenleistungen führt demnach über den Spiegel. Täglich vor einen Spiegel stellen und sich anlächeln – bewirkt vielleicht keine Wunder, aber zumindest mehr Entspannung und damit mehr oder bessere Leistung. Glaubt man dem Coach.

 Zur Veranschaulichung führt er dem Publikum verschiedene Variante des Lachens vor und lädt die Zuhörer zum gemeinsamen Lachyoga ein. DSC07042

„Ihre Tagesverfassung muss weder ein Zufallsprodukt, noch ein vorgegebenes Schicksal sein. Stimmung, Einstellung und Gefühle sind durch richtiges mentales Training aktiv beeinflussbar“, ist der Vortragende überzeugt.

 In diesem Sinne, bitte lächeln!

 

Aussichtsreich

Der hier lebende Bergbauer postet seine schöne Aussicht gern auf Facebook. Der Lokalaugenschein bestätigt – tolles Platzerl.

Wer jetzt neidisch wird: die Aussicht geht Hand in Hand mit steilen Hängen, die gemäht werden müssen und einem weiten Weg ins Tal. Früher kamen die Kinder nur zu Fuß und mit dem Schlitten in die Schule. Einmal in der Woche, am Sonntag nach der Messe, wurde eingekauft. Auch wenn es inzwischen eine gut ausgebaute Straße gibt, bleibt die Abgeschiedenheit und viel beschwerliche Arbeit.

Aussicht für Naturliebhaber:

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 Aussicht für Katzenliebhaber:DSC06967-001

 Aussicht mit Fun FactorDSC06955

 

 

Halbnacktes

Wizany

„Es sind ja keine scharfen Pin-ups“, bewertet Karikaturist Thomas Wizany sein neues Werk.  „Die ‚braven‘ Zeichnungen haben trotzdem für Unmut bei der Salzburger Spießergesellschaft gesorgt“.

Das Thema des neuen Kalenders für den Rotary Cub war einigen Kunden sogar zu heiß. Firmen, die bisher treue Abnehmer waren, lehnten dankend ab. Bereits zum siebten Mal zeichnet Wizany für den guten Zweck. Bis jetzt hat er für die Kalender unverfänglichere Themen gewählt: Tiere, Lieblingsplätze, Sternzeichen. Warum also jetzt ausgerechnet Pin-ups Herr Wizany?

Wer seine kritischen Karikaturen schätzt, wundert sich.

Allerdings nur wenn er die Zeichnungen nicht kennt. Es wäre nicht Wizany, würde er nicht selbst in ein vermeintlich oberflächliches Motiv wie leicht bekleidete Frauen, eine kräftige Portion Spott und einen feinen Hauch von Ironie verpacken.

Selbst weibliche Fans des SN Karikaturisten haben keinen Grund zur Aufregung – er hat natürlich auch Männer in sein Werk aufgenommen. Der Kalender zeigt verschiedene Berufsgruppen und ist gendermäßig ausgeglichen.  Mr. Föhnfrisur Grasser ziert daher ebenfalls ein Monat!

2014 endet beim Gynäkologen, der gar kein Pin-up braucht. Wizany hat dem Onkel Doktor eine Patientin im Stuhl und Blumen an die Wand gezeichnet …

Der Kalender wurde gestern im Kunsthaus Nexus von Thomas Wizany und Stephan Fritsch, Präsident des RC Salzburg Altstadt, präsentiert.  Mit dabei, Christian Fuchs (links im Bild), in dessen Buchbinderei die Kalender gebunden wurden. Ein glücklicher Zufall, ist der Chef doch ein bekennender Fan, der einige Original Wizany sein Eigen nennt.

„Thomas ist ein Botschafter, der mit wenigen Strichen die Tages- und Weltpolitik auf den Punkt bringt,“ begründet Fuchs seine Wertschätzung für den Zeichner. Er kann sich für Pin-ups zwar nicht begeistern und zeigt sich leicht enttäuscht über das Thema, aber „mir gefällt alles was er macht“.

Der Kalender kann ab sofort im Kunsthaus und in den Buchhandlungen um 25 Euro käuflich erworben werden. Der Reinerlös kommt dem Sozialprojekt „Armut in Salzburg“ zugute.

Totaler Einsatz

Melina Maier, Elisabeth Wimmer, Kathi MeibergerMusifuss

 

Im absoluten Einsatz für das Ehrenamt: Melina Maier, Marketenderin der Bürgermusik Lofer, rückt sogar mit Gipsfuß aus.

Marketender waren Frauen und auch Männer, die antike Heere begleiteten. Bis ins Mittelalter waren sie als Händler dafür zuständig, die Soldaten mit Lebensmitteln zu versorgen. Während des Dreißigjährigen Krieges bedienten sich die Heere vermehrt durch Plünderungen, was die Marketender überflüssig machte.

Ihre Dienste wurden noch  unter Napoleon während des Russlandfeldzuges  und auch im Ersten Weltkrieg eingesetzt.

Heute gibt es nur noch weibliche Marketenderinnen, die meist als Begleitung von Musikkapellen auftreten. Ihre Aufgaben besteht darin Tonträger der Kapelle und Schnaps zu verkaufen.

Eigentlich im Sinne der Emanzipation unfair – ich plädiere auch  für männliche Marketender!