Digitale Erinnerungen

Der Umgang mit dem Andenken an Verstorbene hat den Einzug ins digitale Zeitalter geschafft. Eine Art Facebook für Verstorbene erfreut sich zunehmender Beliebtheit. An Stelle von „Likes“ gibt es auf den Trauerportalen die Möglichkeit, virtuelle Gedenkkerzen anzuzünden. Und wie im sozialen Netzwerk besteht wohl auch hier die Gefahr, von der Anzahl der Kerzen Rückschlüsse auf die Beliebtheit der Verstorbenen zu schließen. Es ist Angehörigen zu wünschen, dass hier nicht auch das Quotendenken vorherrscht: Je mehr Freunde, je mehr Likes, je mehr Kerzen, desto besser …aspetos

Auf www.aspetos.at haben auch bereits einige Pinzgauer diesen Service in Anspruch genommen und eine Parte-Anzeige veröffentlicht. „Wir sichern ihre Erinnerungen“ wird auf der Seite versprochen. Das scheint etwas großspurig, geht man doch davon aus, dass Erinnerungen an liebe Verstorbene vermutlich bestens im Kopf gespeichert und lebendig sind.

Geboten wird aber auch ein Trauerforum, das von geschulten Personen moderiert wird und auf dem Trauernde ihre Erfahrungen austauschen können. Gerade für Menschen am Land, die vielleicht das Gefühl haben von ihrem Umfeld nicht verstanden, oder mit ihrer Trauer alleingelassen zu werden, kann das durchaus eine wichtige Hilfestellung sein.

Kurios mutet hingegen die „virtuelle Brücke“ zum Grab an: Jedes Profil verfügt über einen QR Code, der am Grab montiert wird. BesucherInnen des Grabes können dort dann am Handy Fotos, Videos und Nachrufe des Verstorbenen hochladen. Was heute noch seltsam klingt, ist vermutlich in einigen Jahren Standard…

Gruselig

Weltspartag, Halloween und Reformation prägen den 31. Oktober.DSC07604

Es stellt sich die Frage – gibt es überhaupt noch Leute, die etwas zu sparen haben?

Das Kürbisfest ist an sich ein Fremdling hier in der Provinz. Aber das Gebirgsvolk ist bekanntlich sehr offen gegenüber ausländischen Einflüssen und hat die Halloweenbräuche bereitwillig übernommen. Zwar nicht nur Süßigkeiten und geschnitzte Kürbisse, sondern auch Vandalismus und „Streiche“, die zu Sachbeschädigungen führen.

Dafür ist der evangelische Gedenktag der Reformation hier nahezu unbekannt. Seit der grausamen Vertreibung der Protestanten um 1731/32 gibt es im Pinzgau leider nur noch wenige evangelischen Gläubige.

Nachfolge

Peter Padourek, seit 2009 zweiter Vizebürgermeister in Zell am See, tritt das Erbe von Hermann Kaufmann an.

Sicher keine leichte Aufgabe, jetzt in die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten.

Alles Gute für den neuen Job – und auf den eigenen Körper nicht vergessen! Der neue Bürgermeister betreibt ein Massagefachinstitut – also wenn’s mal zu viel wird weiß er hoffentlich gute Entspannungstechniken…

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Padourek kürzlich beim Zeller Lesen mit Georg Fraberger, Autor von „Ohne Leib, mit Seele“.

Mithören erlaubt

DSC07563Ist diePinzgauerin wichtiger als Werner Faymann?

Der Kanzler ist bekanntlich verstört, weil  Kollegin Merkel vom US Geheimdienst abgehört wird. Und er nicht!

Wenn der wüsste, dass auch eine unbedeutende Journalistin aus der Pinzgauer Provinz in die Fänge der NSA geraten ist.

Als Retro Fan besitzt sie ein funktionstüchtiges altes Analogtelefon. Das Wählgerät stammt aus Wien, als man noch Viertelanschlüsse hatte und nur telefonieren konnte, wenn die Nachbarn endlich auflegten! Wobei man froh sein musste überhaupt einen Anschluss zu haben, darauf hat einen die Monopol Post damals ja mehrere Monate warten lassen. Außer man hat behauptet es sei ein Notfall, z.B. Schwangerschaft, dann hat’s nur ein paar Wochen gedauert.

Ein Knacksen in der Leitung, Rauschen, fremde Stimmen war man jedenfalls gewöhnt und führte das auf die Tücken der Telekommunikation zurück. Selbst als auch das moderne Smartphone ähnliche Symptome zeigte wurde man noch nicht stutzig.

Seit Tagen scheint es Gewissheit: was Werner Faymann nicht gelungen ist, hat diePinzgauerin geschafft. Die Amerikaner haben sich in ihr Telefon eingeschleust! Dabei gibt es in der Provinz doch nichts zu verbergen.

Im Gegenteil, Mitloser sind willkommen. Sie bräuchten ohnehin nur regelmäßig ins Provinzecho schauen, und wüssten Bescheid.

 

Powerbeere

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Der Teufel soll sich die Kletterrosen erschaffen haben,

um auf den dornigen Stacheln in den Himmel steigen zu können …

Unsere Vorfahren glaubten, Dornensträucher seien ein hilfreiches Mittel gegen Verzauberung.  So wurden auch der Hagebutte wundersame Kräfte zugewiesen. Es war Brauch, vermeintlich verhexte Kühe mit einem Trieb der Hagebutte zu schlagen, damit sie wieder Milch gaben. Bauern nagelten deshalb Hagebuttentriebe an die Stalltüren. Auch die Früchte sollen gegen Behexung helfen, und wurden unter der Türschwelle vergraben.

Um während des Jahrs vor Krankheiten geschützt zu sein, musste man am Heiligen Abend, Stefanitag, zu Silvester oder Neujahr nüchtern drei Hagebutten essen. Auch die Tiere bekamen an Weihnachten oder Neujahr Hagebutten zum Schutz.

In der Landwirtschaft deuteten blütenreiche Hagebutten zu Mariä Himmelfahrt auf eine gute Weinernte hin. In den Jahren, in den es viele Hagebutten gab, sollte auch der Weizen gut gedeihen. Wenn sich ein Mädchen mit ihrem Kleid im Hagebuttenstrauch verhängt und ein Zweig auf dem Kleid hängen bleibt, wird es in nicht allzu langer Zeit heiraten …

Brauchtum und Hexen hin oder her, wer die Früchte nur trinken möchte, die sind in Form von Tee gut für Erkältungen, und die Hagebuttenmarmelade soll angeblich köstlich sein. Jetzt ist die beste Erntezeit.