Wir Barbie ♀♀♀

Der Traum aller Mädchenherzen wird morgen 55. Das sieht man der Kunstfigur mit den abenteuerlichen Maßen natürlich nicht an. Dieses Exemplar hat im Gegensatz zu ihrer deutlich jüngeren Besitzerin weder Falten noch graue Haare.  Die blonde Mähne ist wohl etwas schütter geworden, aber kein Wunder, so intensiv, wie die stets gestylt wurde.

Ja, auch diePinzgauerin hat mit Barbie gespielt, und sie innig geliebt so wie vermutlich alle Österreicherinnen unter 50. Die Puppe war eine Sensation, so was hat man damals am Land nicht gekannt. Fernseher gab es  keinen und die Frauen die man kannte, sahen ganz anders aus. Die geliebte Großmutter, die Zeit ihres Lebens eine Gretlfrisur hatte, die Mutter, die damals noch einen Dutt trug. Beide sah man meist im Dirndl oder mit Kleiderschürze. Kurze Haare und modische Kleider trugen nur feine Damen aus der Stadt und deutsche Gäste.

Chice Mode wie bei Barbie war in der Provinz unbekannt. Sexy sowieso kein Thema. Man hätte ja gar nicht gewusst was das ist.  Barbies Kleider machten ihre Faszination aus.  Wer selber noch ohne Markengewand aufgewachsen ist und Sachen der älteren Geschwister tragen musste, weiß wovon ich spreche. Die sonst üblichen Puppen hatten brave Rüschenblusen und Schürzchen.  Sexy Barbie hatte kurze Jeans und ein knappes Trägerleibchen. Sensationell. Naja, meine leider auch nicht. Seufz. Aber die der privilegierten Freundin.

Meine Barbie bekam wunderschöne, von weiblichen Verwandten selbstgestrickte, -gehäkelte und -genähte Pullis und Kleider. Was ich damals aber  nicht zu schätzen wusste. Weil gefragt waren natürlich diese herrlich weichen eleganten Stoffe. Ein Highlight der Kindheit: Zur Belohnung für einen unerfreulichen Zahnarztbesuch gab’s ein gekauftes Abendkleid für Barbie. Mit High Heels und Handtascherl. DiePinzgauerin war selig.

Nein, man schämt sich nicht das zuzugeben. Ist nur froh, dass man im Laufe der Zeit doch andere Vorbilder gewonnen hat. Eine blonde makellose Abendkleid-Tussi kann mich heute nicht mehr in Verzücken versetzen. Frauen mit Gesichtern, denen man die Erfahrung ansieht und mit Körpern, die nach der Geburt von Kindern nicht Modelmaße haben müssen. Das sind die Heldinnen des Alltags.

Und was den Weltfrauentag betrifft: es ist mir unbegreiflich, dass wir im 21. Jhdt zwar wählen und studieren dürfen, Präsidentinnen und Ministerinnen werden können, aber nach wie vor für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen als Männer. Ein Skandal, der wohl noch viele Frauentage überleben wird!

Mit der Barbie spielt jetzt nur noch der Tiger. Das macht ihm viel Spaß, am liebsten knabbert er an den Fingernägeln wie man sieht. Hoffentlich schadet  ihm dieses Frauenbild nicht… 😉

 

 

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