Heiliger Vater?
Es war einmal, vor vielen vielen Jahren, als diePinzgauerin noch jung und Karol Józef Wojtyła schon Johannes Paul II war. Da wurde eine Reise nach Rom auch mit einem Besuch im Vatikan und beim Papst verbunden. Der war damals nicht zuletzt wegen seinem Einsatz für die Opposition in seiner Heimat Polen auch bei Jugendlichen populär.
Seit heute kann sich diePinzgauerin daher rühmen, einen Heiligen getroffen zu haben! Ich spüre förmlich, wie diese Würde mich verändert … Ein Heiliger, darunter hat man sich früher ein Wesen aus einer anderen Welt vorgestellt. Keinen normal Sterblichen, schon gar nicht einen, dem man selber die Hand geschüttelt hat.
Tatsächlich scheint die Heiligsprechung im Fall von Johannes Paul II ziemlich schnell und problemlos erfolgt zu sein. Einigen Kritikern ging das Verfahren sogar zu schnell. Ein bisschen hat man den Eindruck, es handle sich um eine fast schon inflationäre Auszeichnung, wie weltliche Ordensverleihungen.
Zu Heiligen, die vor Jahrhunderten gelebt haben, von denen wenig bekannt ist, und die meist als Märtyer geendet haben, lässt es sich auch leichter aufschauen, als zu jemand, dessen Leben und Wirken man intensiv verfolgt hat.
So wurde das einstige Vorbild zunehmend kritisch betrachtet. Wojtyla bekämpfte die Befreiungstheologie in Lateinamerika und war ein Hardliner in Sachen Zölibat und Empfängnisverhütung. Außerdem förderte er erzkonservative Bünde wie Opus Dei und Legionäre Christi. Vor allem aber hielt er jahrelang seine schützende Hand über Kinderschänder!
Schein-Heiliger Vater?
P. S.: Es gibt sogar ein Erinnerungsbild von mir und dem Papst! Vielleicht bringt das ja Glück und Segen, oder irgendwann zumindest viel Geld 😉
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