Weltenbummler

Der englische Gentleman Phileas Fogg ist ebenso reich wie exzentrisch.  Er wettet um 20.000 Pfund Sterling dass es ihm gelingen werde, in nur 80 Tagen um die Welt zu reisen. 1873 war das, wohlgemerkt. Diesen Romanhelden und seine abenteuerliche Reise hat sich der französische Autor Jules Verne ausgedacht.

Mit viel Begeisterung haben die vier 1. Klassen der Neuen Mittelschule Saalfelden diesen Stoff für ihr Lesefest vorbereitet. Fächerübergreifend wurde wochenlang intensiv an dem Projekt gearbeitet. Das Ergebnis war eine großartige Vorstellung! Sehr anschaulich und amüsant haben die Schüler vorgeführt, welche Abenteuer Fogg und sein Diener Passepartout erlebten. Mit viel Liebe zu köstlichen Details und lustigen Showeinlagen wurden einzelne Stationen der Reise dargestellt.

„Bei solchen Projekten zeigt sich die Stärke einer Neuen Mittelschule“, erläutert Direktor Richard Pfitscher. Die ehemalige Hauptschule war der erste Standort im Bezirk für diesen neuen Schultyp – jetzt zieht man hier positive Bilanz. „Das Lehrerteam ist viel motivierter und das Echo ist sehr gut. Diese gelungene Veranstaltung zeigt, dass Schule mehr bedeutet als Auswendiglernen“, so Pfitscher.

Er erwähnt auch, dass gerade das Motto „In 80 Tagen um die Welt“ ein passendes Thema war, haben doch einige Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Herkunftsländer. Ein Mädchen kommt aus Afghanistan und ist erst seit Herbst in Österreich. Sie wurde bei der Aufführung natürlich integriert, ihre Mama saß mit dem kleinen Bruder im Publikum und war sichtlich stolz auf die Tochter.

 

Mobiles Echo

Liebe Leserinnen und Leser!

Damit ihr immer gleich wisst, wo diePinzgauerin unterwegs ist, wurde ihr Auto jetzt mit dem Logo vom Provinzecho behübscht.

Kompliment an die Firma Siebdruck Stainer, die das souverän erledigt hat!

Hoffe dass dadurch nicht erst recht die strengen Parksheriffs aufmerksam werden ;-). Geschätzte Kontrollorgane, wenn ihr dieses Auto seht, ist es für euch im Dienst! Da kann schon mal passieren, dass man ev. erst 5 Minuten nach Ablauf der Parkdauer kommt, oder sich etwas gewagt in eine Lücke zwängen muss … Vielen Dank für euer Verständnis!

Liebes Tagebuch!

Ich frage mich immer wieder, ob es nicht besser für uns alle gewesen wäre, wenn wir nicht untergetaucht wären, wenn wir nun alle tot wären und dieses Elend nicht mitmachten und vor allem den anderen ersparten.

Diese Zeilen schrieb Anne Frank Ende Mai 1944 in ihr Tagebuch, das sie zu ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942 geschenkt bekommen hatte. Bereits einen Monat später musste die jüdische Familie untertauchen. Nach zwei Jahren im Versteck hatte die ständige Angst und die beengten Verhältnisse dazu geführt, dass die zermürbte Jugendliche festhielt, es möge endlich etwas passieren. Das Versteck wurde verraten, Anne Frank starb 1945  im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Der heutige Tag des Tagebuchs ist daher keiner dieser vielen kuriosen Anlässe, sondern hat einen ernsten historischen Hintergrund. Das nach dem Krieg veröffentlichte Tagebuch gilt als ein wichtiges Dokument aus der Zeit des Holocaust und die Autorin als Symbolfigur für die Opfer der Vernichtungspolitik der Nazis.

Anne Frank hat sich viele brennende Gedanken und Gefühle von der Seele geschrieben, und versucht, damit das bedrückende Leben im Versteck erträglicher zu machen. Tagebuchschreiben wird heute auch als therapeutische Methode propagiert. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Aufzeichnungen besonders bei der Verarbeitung negativer Erfahrungen einen heilenden Effekt haben können.

DSC05319Auch diePinzgauerin hat einst ein Tagebuch zum Geburtstag bekommen.

Das unlinierte Album mit dem Blümchenmuster war verschließbar und wurde streng geheim gehalten. Es legte den Grundstein, für unzählige Nachfolger, in denen im Laufe der Jahrzehnte wichtige und unwichtige Ereignisse dokumentiert wurden.

Da keine weiteren echten Tagebücher mehr zur Verfügung standen, wurden später Schulhefte und Mappen zweckentfremdet.

 

In der jugendlichen Sturm- und Drangzeit wurden darin durchaus weltbewegende Angelegenheiten festgehalten. Der erste Kuss ebenso wie der Besuch von Bruno Kreisky in St. Martin.

Es tut hier nichts zur Sache, welches Ereignis als wichtiger und erfreulicher bewertet wurde. Die zukünftige Politologin hat der Auftritt des Bundeskanzlers jedenfalls damals bereits sehr interessiert und ihm einige Seiten gewidmet.

Die Hefte wichen allmählich praktischen Kalendern, in denen schließlich nur noch knapp Daten und Fakten festgehalten wurden. Und aus dem verschließbaren, streng geheimen Tagebuch ist in zwischen ein Online Blog geworden, der gern gelesen werden darf ;-)

 

Bücher in Not

Leon liest gern. Am liebsten Bücher über Fischerei. Alles was mit dem Thema Angeln zu tun hat, begeistert den 10 Jährigen. Seine Mutter interessiert sich für medizinische Fachliteratur und Romane. Die beiden sind Stammkunden in der öffentlichen Bücherei in Saalfelden. Sandra Knaus schätzt das umfangreiche Angebot und lobt den Umstand, dass es permanent aktuelle Literatur gibt.

Eine gut bestückte Bücherei sollte eigentlich ein Segen sein, möchte man meinen. Allerdings – das Bildungszentrum in Saalfelden platzt bekanntlich aus allen Nähten. Um wieder Platz zu schaffen, wurde gerade ein Flohmarkt veranstaltet, wo Sandra Knaus und ihr Sohn Leon einige Bücher für sich entdeckt haben. Sie kritisiert die beengten Verhältnisse. „Ständig wird davon gesprochen, dass die Jugend mehr lesen soll. Dann sollte es der Gemeinde eigentlich wichtig sein, endlich etwas zu unternehmen“, findet die Stammleserin der ersten Stunde.  Bildungszentrum Saalfelden

Die Ausbaupläne für das Bildungszentrum würden derzeit mit der Gemeinde besprochen, erklärt Leiterin Sabine Aschauer Smolik.  Die Bücherei feiert dieses Jahr ihr 20 jähriges Bestehen. Angefangen wurde praktisch bei Null, mit 3000 Büchern, der derzeitige Bestand sind rund 22000 Medien. Der Platz wurde damals allerdings für 12000 angelegt. Die Saalfeldner sind glücklicherweise eifrige Leser. Rund 53400 Medien werden pro Jahr entlehnt, sonst müssten die Bücher neben den Regalen gestapelt werden, erklärt das Team. Selbst Doppelregale sind bereits eingezogen worden, mehr geht jetzt ganz offensichtlich nicht mehr. Es braucht eine umfassendere Lösung …

 

Christine Geisler, Veronika Berner und Roswitha Neudorfer macht die Arbeit trotz der Platznot Spaß. Berner und Neudorfer sind beide sogar schon seit 1994 dabei. Und lesen auch immer noch sehr gern.

Endlich Sommer!

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