(K) ein Heim für Streuner

Lauser
Mein neuer Mitbewohner stammt bekanntlich aus einem Tierheim in Salzburg. Er war von einem Auto angefahren und dort abgegeben worden. 
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Was macht ihr im Pinzgau, wenn ihr eine verletzte Katze am Straßenrand findet? Keine Ahnung? Liegen lassen, mit nach Hause nehmen, zum nächsten Tierarzt bringen, eine private Verwahrstelle ausfindig machen … 
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„Der Pinzgau braucht ein Tierheim“, fordert der Verein Pinzgauer Tiernest. „Nicht notwendig“, sagt das Land. Ein Round Table-Gespräch zwischen Vertretern beider Seiten hat vorerst kein Ergebnis gebracht. Derzeit stehen Verwahrstellen zur Verfügung, die vom Land eine einmalige Pauschale von 300 Euro pro Fundtier erhalten. Betonung auf Fund-Tier. Im Gegensatz zum Verzicht-Tier, dessen Besitzer das Tier nicht mehr haben will. Dennoch ist er für sein Tier verantwortlich. Setzt er es einfach aus, darf man es entweder nicht retten, oder bekommt dafür jedenfalls kein Geld. Ebensowenig wie für das verwilderte Tier. Eine heikle Definition, denn wie wird bestimmt, ab wann ein ausgesetzter oder entlaufender Streuner so verwildert, dass es quasi besser ist ihn auf der Straße zu lassen? 
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Für Beatrice Caba, Obfrau von Tiernest, ist das ein schäbiger Versuch, sich der Verantwortung zu entziehen. Aus ihrer Sicht sind die niedrigen Zahlen auf eine falsche Auslegung und darauf zurückzuführen, dass es keine offizielle Abgabestelle gibt. Viele Tiere würden von freiwilligen Helfern auf eigene Kosten aufgenommen. „Zwei der privaten Tierschützer betreuen jährlich rund 200 Tiere, die ausgesetzt wurden oder entlaufen sind. Das Land spart sich damit allein an Futterkosten rund 80.000 €. Tierarztkosten sind dabei gar nicht berücksichtigt“, rechnet Caba vor.
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Die für den Tierschutz verantwortliche LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne) machte den Vorschlag, der Verein solle ein eigenes Haus nach dem Vorbild des Salzburger Tierheims Theo betreiben. Bei diesem Modell muss selber für die Infrastruktur gesorgt werden. Das bedeutet ein geeignetes Objekt mieten oder pachten und adaptieren. Tierärzte und Pfleger einstellen, Futter- und Behandlungskosten finanzieren. Das Land zahlt für die Unterbringung pro Fundtier eine einmalige Pauschale, wie es auch bei den bereits bestehenden Verwahrstellen praktiziert wird.
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Für  Caba ist das kein ernst zu nehmender Vorschlag. Laut Tierschutzgesetz sei es die Verpflichtung des Landes, für Tiere in Not entsprechende Einrichtungen zur Verfügung stellen. Es sei nicht Aufgabe von Privatpersonen das Gesetz zu erfüllen, so Caba. Die derzeit zur Verfügung stehenden provisorischen Verwahrstellen würden über keine Quarantänestationen verfügen und könnten daher auch erforderliche Hygienemaßnahmen nicht einhalten. „Eine ehrenamtliche Verwahrstelle ist von der Katzenseuche betroffen. Mittlerweile sind acht Tiere gestorben“, berichtet Caba. Es brauche daher dringend ein zeitgemäßes Tierheim.

DiePinzgauerin hat bei dem vom Land als Vorbild genannten Tierschutzverein Theo in Seekirchen nachgefragt. Verena Riedherr, stellvertretende Obfrau hat bestätigt, dass das System gut funktioniert. Das Konzept funktioniert, weil die Mitglieder des Vereins über alle nötigen Qualifikationen verfügen. Eine Juristin, Tierärztin und Buchhalterin sind neben vielen freiwilligen HelferInnen die Stützen des Vereins.

In einem alten Bauernhof werden nun rund 50 Tiere versorgt. Für Fundtiere zahlt das Land die Pauschale, Verzicht- und Wildtiere werden aber ebenfalls aufgenommen. Durch Wohltätigkeitsveranstaltungen werden die enormen Kosten bewältigt. „Die gesamte Verantwortung lastet auf dem Verein, aber die Mitglieder haben sich alle dem Schutz der Tiere verschrieben,“ so Riedherr.

Der Verein ist bestrebt die Tiere rasch zu vermitteln. Wer einen Mitbewohner sucht wird dort vielleicht fündig – bis der Pinzgau ein eigenes Tierheim hat … Siehe: http://www.tierheim-theo.at

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