Weiberfastnacht

Bei den deutschen Nachbarn übernehmen am Donnerstag vor dem Ende des Faschings die Frauen die Herrschaft über Städte und Dörfer.  Zur sogenannten Weiberfastnacht werden die Rathäuser  gestürmt und symbolisch die Macht  ergriffen. Ein traditioneller Akt der Emanzipation quasi.

Er führt zurück auf 1824, als Wäscherinnen in Bonn das  Alte Damenkomitee  gründeten, um sich eine Teilnahme am bis dahin rein männlichen Karneval zu erkämpfen. Am Weiberfastnacht ist es auch Brauch, dass den Männern die Krawatte als Symbol der männlichen Macht abgeschnitten wird…

Klingt interessant. Könnte man doch gerade im Pinzgau mit derzeit nur zwei amtierenden Bürgermeisterinnen auch einführen. Also Pinzgauerinnen – Auf in die Gemeindeämter und Rathäuser!

Das Damenkomitee um 1900. 

Schauen ein bissl streng aus, die Weiber.  Ich frage mich, warum sie sich ausgerechnet Altes Damenkomitee genannt haben. Das würde heute wohl keiner Frau mehr einfallen.

Leb wohl Glühbirne

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Das war das letzte Exemplar im Haushalt derPinzgauerin! Seufz.

Jetzt ist ihr das Licht ausgegangen.

Liebe Glühlampe vulgo Glühbirne!

Jahrelang hast du uns treue Dienste geleistet. Seit dein Erfinder Thomas Alva Edison dich auf den Markt gebracht hat, hast du Licht in jede noch so bescheidene Hütte gebracht.

Bis dir die EU an den Kragen bzw. an die Fassung gegangen ist. Seit 2009 ist deine Herstellung verboten. Nur bereits im Handel befindliche Produkte dürfen noch verkauft werden.

Das hättest du dir wohl nicht träumen lassen, dass du dich einmal quasi auf einer Stufe mit Drogen finden würdest. Verbotene Substanzen, im Visier der Fahnder.

Was wurdest du nach deiner Einführung bejubelt! Einen wahren Siegeszug um die Welt hast du angetreten. Und nun bist du für die EU nicht mehr gut genug. Weil du eine zu geringe Energieeffizienz aufweist! Ich kann zwar nicht beurteilen, ob diese Maßnahme tatsächlich eine Energieersparnis bringt. Aber ich wage zu behaupten, dass ein Produkt, das als Sondermüll gilt, nicht wirklich eine sinnvolle Alternative sein kann.

In Leuchtstoff- und Energiesparlampen wird Quecksilber zur Lichterzeugung verwendet. Das macht sie zu gefährlichen Abfällen und damit gehören sie für mich nicht unbedingt zu willkommenen Gegenständen im Haus.

DiePinzgauerin hat sich bisher noch am „Schwarzmarkt“ mit Glühbirnen eingedeckt, und immer wieder Nachschub gehortet. Aber jetzt ist es soweit, das letzte Stück wurde verwendet. Also  entweder zurück zur Natur, sprich bei Einbruch der Dunkelheit schlafen gehen, oder doch Umstieg?

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Fasching anno dazumal

DSC07764Ausnahmsweise hat diePinzgauerin wieder einmal im privaten Fotoalbum gekramt.

Nur um den Unterschied zu den coolen Kostümen zu verdeutlichen, mit denen sich Kinder heute verkleiden. (siehe Maskerade)

Was dieses Outfit der 70er Jahre darstellen sollte ist nicht mehr überliefert.

Vogelscheuche, Hiatabua, Rumpelstilzchen? Kann mich leider nicht mehr erinnern, was es war …

DiePinzgauerin war jedenfalls schon  in der Kindheit sehr bodenständig und träumte nicht davon eine Prinzessin zu sein … ;-)

 

 

Maskerade

Die närrische Zeit nähert sich ihrem Höhepunkt, überall sieht man jetzt die Großen und Kleinen Faschingsgestalten. Am Wochenende konnte man beim Kinderfasching im Pfarrsaal in Saalfelden viele fantasievolle Kostüme bewundern. Das weckte den Neid der Pinzgauerin, in deren Kindheit so tolle Kreationen noch nicht üblich waren.

Die Verkleidungen wurden damals noch selber gemacht und höchstens mit einer lustigen Nase oder Brille aufgepeppt. Dafür gab’s zu meiner Zeit noch Wirtshäuser mit einem großen Saal, wo diese Veranstaltungen stattfinden konnten …

P.S.: Die Veranstaltung wurde von der Saalfeldner Volkspartei organisiert. Nächste Woche gibt’s den Kinderfasching von den SPÖ nahen Kinderfreunden. Im Sinne der Kinder wäre es zu begrüßen, wenn jede Partei eine Faschingsparty veranstaltet. Je mehr desto besser ;-)

Zeller Schlaraffenland

RathausDie Kurzversion zum gestrigen Diskussionsabend der Spitzenkandidaten in Zell am See: Wenn ich  dort wahlberechtigt wäre, ich könnte mich nicht entscheiden …

Jahrzehntelang eine rote Stadt, bis Zell 2009 vom schwarzen Hermann Kaufmann im Sturm erobert wurde. Kann es Hans Wallner gelingen, den Spieß wieder umzudrehen?

Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Bezirksblatts wird am 9. März Peter Padourek die Wahl gewinnen.

Bei der Diskussionsrunde konnte kein eindeutiger Sieger festgestellt werden. Beide Vertreter der Großparteien haben sich souverän den Fragen gestellt, und ihre politische Erfahrung unter Beweis gestellt. Die Quereinsteiger von Blau und Grün waren bemüht,  brauchen aber  noch Übung. Wobei FPÖ Mann Udo Voglreiter offen eingestand, dass er ein Polit-Lehrling ist und sich daher auch nicht der Wahl zum Bürgermeister stellt.

Ungewohnt bescheidene Töne von einer Partei, die auf anderer Ebene nach dem Bundeskanzleramt strebt. „Wir sind jung, dynamisch, unvoreingenommen –  aber auch unerfahren“, so Voglreiter. Er werde erst Erfahrungen sammeln, und trete unter Umständen bei der nächsten Wahl an.

Udo Voglreiter

Am Rednerpult macht der Newcomer bereits gute Figur und punktet damit dass er kurz und prägnant Stellung bezieht.  In Sachen Hochwasserschutz scheint er aber von allen Kandidaten die extremste Haltung einzunehmen und deutet an er könne sich eine Enteignung der Grundeigentümer vorstellen.

„Es kann nicht sein, dass die Interessen einiger weniger Leute wichtiger sind als Tausende Schüttdorfer“. Das müsse man von Mensch zu Mensch oder eben juristisch klären, so Voglreiter, der selber in Schüttdorf wohnt.

Ich bin für eine rasche Lösung, damit ich nicht mit dem Boot in die Arbeit fahren muss.

Greenhorn Fidelius Krammel gab sich hingegen betont kämpferisch und war der einzige am Podium, der kurz in die untere Argumentationsschublade griff. Er war in den Wahlkampfmodus verfallen und plädierte dafür, dass ein wirklicher Wechsel erst möglich sei, wenn die zwei Großparteien abgewählt würden.

Fidelius Krammer

“ Wo sind unsere schillernden Persönlichkeiten, unsere Stadtväter, denen wir unsere Geschicke anvertrauen?“

Seine zwei Mitbewerber von ÖVP und SPÖ meinte er damit jedenfalls nicht, aber man kann sich kaum vorstellen, dass Dr. Krammel sich selber damit ins Spiel bringen wollte.

 

Es juckt mich, wenn etwas nicht gut läuft.

Der Turnusarzt ist zwar gebürtiger Zeller, hat seinen Wohnsitz aber in der Stadt Salzburg und wirkt wenig vertraut mit lokalen Zahlen, Fakten und Projekten. Bei einigen Fragen muss er bekennen, dass ihm die Problematik nicht bekannt ist. Diesen Umstand macht er allerdings mit ausschweifenden Reden wett, ohne von der Moderatorin eingebremst zu werden.

Von der Unsicherheit der Neulinge, profitierten die Polit-Champions Padourek und Wallner. Der eine hat sich als ehemaliger Bürgermeister bereits einen Namen gemacht. Der andere behauptet sich seit einem halben Jahr in diesem Amt. Beide wirken besonnen und kompetent, Männer, denen man durchaus ein Auto abkaufen und wohl auch den Rathausschlüssel anvertrauen würde.

Hans Wallner

Inhaltlich konnten keine gravierenden ideologischen Unterschiede festgestellt werden. Nichts womit man eine Wahlentscheidung begründen könnte…

Hans Wallner erklärte als Grund seiner Kandidatur, er habe Zell am See viel zu verdanken und wolle jetzt nach dem Ende seiner beruflichen Karriere der Stadt einiges zurückzugeben. Er wisse, was auf ihn zukommt.

Aus dem Umstand, dass er gebeten worden sei, noch einmal zu kandidieren schließt er:

 So schlecht kann ich’s wohl nicht gemacht haben.

Peter PadourekPeter Padourek meinte, er wolle die Kontinuität der Arbeit seiner Partei und von Hermann Kaufmann wahren. Er wolle begonnene Projekte und Aufgaben fortsetzen.

 

Wir leben in einem Schlaraffenland und haben den Lotto Sechser gezogen, dass wir hier geboren sind.

 

Themenschwerpunkte

Wie erwartet waren Hochwasserschutz, Verkehr und leistbares Wohnen die zentralen Themen des Abends. Peter Schandlbauer, dem Zeller mit dem „ganz kleinen Wirtshaus“, war die Diskussion aber zu allgemein, sie hätte seiner Meinung nach in jedem beliebigen Ort stattfinden können. „Wir müssen von der Zukunft reden. Wohin wird sich Zell am See touristisch entwickeln? Ich will Visionen für die nächsten Jahre hören“.

Auch Willi Harlander interessierte die Zukunft, aber aus einem anderen Grund. Die Politik müsse darauf reagieren, dass die Gesellschaft nicht jünger wird.  Er forderte eine angemessene Betreuung für ältere Menschen. Fragen aus dem Publikum wurde aber leider wenig Zeit eingeräumt. Damit blieb kaum Gelegenheit zur Konfrontation der Kandidaten mit brennenden Themen der Bevölkerung.  Man hätte sich gewünscht, dass manche Antworten seitens der Moderatorin etwas rascher abgewickelt worden wären. Bei vier Teilnehmern, die alle reichlich Redezeit erhalten, wird so ein Abend mühsam. Schade, wenn es im vollen Saal brodelt, aber am Podium wird geschwafelt!

Sylvia Wörgetter

 

Die Veranstaltung verlief erfreulich sachlich und korrekt. Dank Moderatorin Sylvia Wörgetter von den Salzburger Nachrichten auch unfreiwillig unterhaltsam. Bestand sie doch darauf den Namen des amtierenden Bürgermeisters auf Pad – u – rek zu betonen. Eine Aussprache, die im Pinzgau unbekannt ist, und für Erheiterung sorgte.

Zell am See erklärte sie zur größten Stadt im Pinzgau, aber wie Eingeweihte wissen, ist es zwar dank Hermann Kaufmann die schönste Stadt der Welt, aber nicht die größte des Pinzgaus.