Heute schon geschwänzt?

Wer den Ententanz schon peinlich gefunden hat, als er vor ewigen Zeiten in war, wird sich wundern. Es scheint als finden Jugendliche ihn wieder cool…Ententanz

An der Hauptschule Bahnhof in Saalfelden wurden 32 Brettspiele von Schülern nicht nur entworfen, sondern auch selber gebastelt. Unter den Ideen, die von den Schülern umgesetzt wurden waren herrlich kreative Modelle, sowohl optisch, als auch inhaltlich. Ein Würfelspiel mit Anweisungskarten forderte zu besagtem Ententanz auf. Was von den jugendlichen Testern auch unter viel Gelächter ausgeführt wurde.

Bei den Spielrunden kristallisierten sich schnell unterschiedliche Favoriten der Erwachsenen und Kinder heraus.  „Am coolsten sind Spiele, bei denen man etwas tun muss, wie tanzen und singen“, erklärte beispielsweise Mario. Auch gut angekommen ist natürlich „Der Schulschwänzer“, mit ausführlicher Anleitung … ;-) Diese waren übrigens nicht immer leicht nachvollziehbar und vor allem für Erwachsene eine Herausforderung.

Die Schule beteiligte sich mit diesen Spielen an einem Wettbewerb zur Neugestaltung des Cooltourparks, einem Projekt des Künstlerhauses unter Leitung von Toni Göllner. An der Abstimmung über das Siegermodell konnten alle Saalfeldner teilnehmen.

And the winner is …spieler

Dieses Brettspiel wurde als Sieger auserwählt und wird als begehbares Gesellschaftsspiel im neu gestalteten Cooltour-Park in Saalfelden errichtet werden.

Umgesetzt wird das Spiel derzeit von Schülern des Polytechnischen Lehrgangs. Zwei Klassen der Gruppe Handel und Büro beschäftigen sich gerade mit dem Design der Oberfläche. Sie haben sich für das Motto „Feuer, Wasser, Erde, Luft“ entschieden und erstellen aus diesen Elementen eine Collage als Untergrund. Die Gruppe Metall wird das Spiel dann fertig stellen.

Direktor Bernhard Schwaiger ist erleichtert, dass dieses Spiel gewonnen hat, da es im Vergleich zu einigen anderen Modellen relativ einfach umzusetzen ist. Praktischerweise ist dazu auch keine umständliche Spielanleitung notwendig.

Allerdings – es erfordert Geduld und Teamarbeit. Man darf also gespannt sein, welche Szenen sich nächstes Jahr im neuen Park abspielen werden.

Verschleiß-Erscheinungen

Zugegeben, die Feuerwehr rettet unser Leben, während die Musi „nur“ für unsere Unterhaltung sorgt.  Aber was wären festliche Veranstaltungen ohne die musikalische Begleitung durch die örtlichen Musikkapellen!

Musiker und Musikerinnen, die ja in ihrer Freizeit proben und ausrücken freuen sich nicht nur über Anerkennung, sondern sind auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Instrumente, Noten, Kleidung etc. kosten viel Geld.

Da muss oft an allen Ecken und Enden gespart werden. Lederhosen sind bekanntlich unverwüstlich, aber manche Trachtenjacke erweist sich bei näherer Betrachtung als ziemlich schleißig. Oft liebevoll geflickt, aber ab einem gewissen Alter nützt alles Ausbessern nichts mehr.

Viele Musikkapellen spielen in nächster Zeit ihr traditionelles Cäcilienkonzert. Durch euren Besuch könnt ihr eure Wertschätzung ausdrücken. Durch Spenden, Schnaps- und CD Käufe helft ihr den Kapellen ihre Ausgaben zu bestreiten. Vielleicht bekommt der eine oder andere Musikant doch endlich einen dringend notwendigen neuen Rock …

Termine für die Konzerte: siehe lokale Medien oder https://:www.blasmusik-pinzgau.at

„Die Trauer ist ein Luder“

Habt ihr für eure Beerdigung vorgesorgt? Gibt’s ein Testament? Brauchbare Fotos für Andenkenbilder? Wissen eure Angehörigen, ob ihr kremiert werden wollt? Oder doch lieber die Seebestattung?

Vermutlich nicht, wer beschäftigt sich schon gern mit solchen unangenehmen Angelegenheiten zu Lebzeiten. Und hinterher ist es ohnehin egal, glaubt man. Für die Familie kann es allerdings eine große Belastung sein, nicht zu wissen, wie man im Sinne des Verstorbenen handeln soll.

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Im Meixnerhaus in Kaprun war die Rede vom Umgang mit dem Abschiednehmen. 43 Todesfälle hatte die Gemeinde heuer zu verkraften, wie Pfarramtsleiter Toni Fersterer berichtete.

Diese Situation wurde zum Anlass genommen für ein Themenabend mit Bestatter Horst Gschwandtner (Bestattung Kogler, Mittersill), Trauerredner Walter Müller und Edith Trentini, Leiterin der Hospizbewegung.

Autor Müller ist aus der Wut heraus zum Verfasser von Trauerreden gekommen.  Bei der Beerdigung seiner Ex-Chefin. Eine unpersönliche „Mistrede“ habe diese großartige Person bekommen, daher habe er sich spontan entschlossen selber zu reden. Inzwischen hat er viele Reden geschrieben und selber gehalten und dabei viel erlebt. Vieles, das ihn empört. Das sind vor allem Würde- und Gedankenlosigkeit bei Beerdigungen.

Walter Müller

Ein trauriges Beispiel aus der Praxis: Eine 36 Jährige ist tragisch verstorben, die Familie ist verzweifelt und untröstlich. Der Pfarrer ungnädig. „Was wollt ihr, Jesus ist nicht mal so alt geworden!“ Oder den Namen der Verstorbenen falsch zu sagen geht gar nicht, ärgert sich Müller. Da müsse man sich einfach gut vorbereiten und sichergehen, dass alles stimmt. Dann sollte auch nicht passieren, dass die falsche Musik gespielt wird. Müller erzählt von der Beerdigung, wo versehentlich „Verliebt, verlobt, verheiratet“ von Peter Alexander aus den Boxen erklang…

Er tue nichts schönreden und erzähle alles, was es über die Toten zu sagen gibt. Da werden keine ledigen Kinder und Affären verheimlicht, wenn es zu deren Leben dazugehört. „Ich muss ja nicht richten, das ist nicht meine Aufgabe“, so Müller. Aber er will auch nichts verschweigen. Die Liebe hat ihre eigenen Gesetze, sie kommt und geht, so Müller.

„Noch einmal auf das Leben zurückschauen, betrachten was dieses Leben ausgemacht hat“, das tut auch Toni Fersterer. Er ist froh, dass der Tod nur einen Teil seines Lebens ausmacht und er sich dann wieder dem Leben widmen kann.

Während Bestatter Gschwandtner ständig mit den Verstorbenen und ihren Angehörigen zu tun hat, ist Edith Trentini mit Sterbenden und ihren Angehörigen konfrontiert.Edith Ferster

„Die Trauer ist ein Luder“, rüttelt sie auf. Sie empfiehlt einen vorsichtigen Umgang mit Trauernden. „Weniger ist mehr“, rät Trentini. Vorsicht bei Berührungen und leeren Floskeln. „Wie geht es dir passt nie! Wie soll es einem Trauernden schon gehen!“  Einfühlsamer sei etwa „Wie fühlst du dich“.

Ihr praktischer Ratschlag: Abschiednehmen trainieren, auch wenn es schwerfällt.

Eine Dame aus dem Publikum erklärt, sie habe ihren Kindern bereits alles hergerichtet. „Damit zumindest das Administrative erledigt ist.“

Horst Gschwandtner, Walter Müller, Edith Trentini, Toni Fersterer

Der Wald im Haus

Es hilft alles nichts, auch wenn man noch so bemüht ist es zu verdrängen:

Die Heizsaison hat längst begonnen!

Meinetwegen wär’s ja noch nicht notwendig, aber der Tiger mags gern warm haben und beschwert sich schon die längste Zeit wie ungemütlich es im Haus ist.

Der Holzlieferant meines Vertrauens hat jetzt dafür gesorgt, dass der Kachelofen seinen Dienst aufnehmen kann. In Ermangelung einer Garage, wird der Holzzaun praktischerweise gleich direkt im geräumigen Vorraum errichtet. Hier riecht es jetzt herrlich nach Wald … !

Georgs zum engergie- und umweltschonenden Einheizen hab‘ ich noch nicht ausprobiert. Der Profi schwört drauf die Scheite von oben anzuheizen, und nicht von unten, wie ich das im guten Glauben seit ewigen Zeiten mache.

Weitere Tipps und Tricks sind willkommen!

 

 

 

Rollende Herzen

„Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt hätte ich keine Kinder gewollt“, sagt die kleine zierliche Frau, der man ansieht, dass es das Leben nicht sonderlich gut mit ihr meint. Sie steht am Rande der Menschenmenge, die sich um die Schätze aus dem rollenden Bus von Tina Widmann drängt.DSC08406

Ihre drei Kinder sind zwischen 10 und 17 Jahre alt und kosten Geld. Viel Geld, das die Alleinerzieherin kaum auftreiben kann. Eine jüngere Frau neben ihr pflichtet ihr bei. Sie habe einen 17 jährigen Sohn und komme knapp über die Runden. Drei Kinder, das könne sie sich gar nicht vorstellen… Sie hat gesundheitliche Probleme, ist arbeitsunfähig. Das müsse ständig neu geprüft werden, wie sie betont. „Helfen tut einem niemand, wenn es dir schlecht geht. Die Gesellschaft ist brutal“.

Nicht so die vielen Leute, die sich hier um gespendete Lebensmittel und Bekleidung drängen. Es ist unglaublich rührend, wie diese Menschen, von denen alle sehr wenig haben, aufeinander schauen und sich gegenseitig unterstützen. Wer hier einen Wettkampf um Brot und Decken erwartet hat, der wird eines Besseren belehrt. „Nimm du das, du brauchst es notwendiger als ich“, ist da zu hören. Die Six-Pack eines Softdrinks sind begehrt, „weil es die Kinder halt so gern mögen“. Auch da wird redlich geteilt. Die Jugendliche, die ein Tragerl ergattert hat, gibt die Hälfte der dreifachen Mutter, weil „ich brauch ja nicht so viel“. Sie hat zwar einen Job, verdient aber nicht genug, um Miete und Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Mitte des Monates werde es bereits eng, wie sie sagt.

Sie alle sind froh um die Aktion, die ihnen die schwierige Situation erleichtert. Manche plagt die Sorge sie könnten jemand etwas wegnehmen, dem es noch schlechter geht. Eine Empfängerin meint, sie komme  zurecht, aber die Lebensmittel von Rolling Hearts seien eine große Hilfe. Sie brauche nicht viel, wenn sie Nudeln haben könnte sei sie schon zufrieden.

Andi ist mit seiner kleinen Tochter Vanessa da, die eine hübsche Haube mit passendem Schal bekommt.

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Er ist einer der wenigen Männer, die sich hier eingefunden haben. Andi ist in Krankenstand und hat im Gegensatz zu den Anderen kein Problem damit, fotografiert zu werden.

Man müsse sich ja nicht schämen dafür, dass man Hilfe braucht. Das finden die anderen zwar auch, fürchten sich aber vor Gehässigkeit und Nachrede der Nachbarn.

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Die eingangs vorgestellten Mütter strahlen über das ganze Gesicht, als sie gute Handschuhe für die Söhne bekommen. Bekleidung für die großen Kinder reiße ein großes Loch ins Budget. Überhaupt dürfe nichts schiefgehen. Mit der Waschmaschine, mit den Zähnen…nicht geplante Investitionen bringen das ohnehin wackelige System ins wanken. Sabrina ist mit der Oma gekommen, eine Mindestpensionistin. Sie hofft, dass die Aktion noch größer wird und bietet spontan ihre Mitarbeit an.

Ehrenamtliche Helfer und Spender kann die private Initiative dringend brauchen.  Tina Widmann und ihr Team bringen viel Hoffnung in diese Zustände. „Das Projekt wächst“, freut sich die Ex-Landesrätin, die nun viel Wärme im Pinzgau verteilt. „Es gibt bereits viele große Spender, denen wir sehr dankbar sind. Aber auch die Bevölkerung hilft uns zunehmend. Manche Menschen gehen extra einkaufen und bringen es mir zum Verteilen“.