Auf ewig dein?

Der Valentinstag gilt  in vielen Ländern als Tag der Liebenden. Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist es in England üblich, dass sich Paare Gedichte schreiben oder kleine Geschenke machen. Gedichte werden vom Schatz heute wohl eher nicht mehr erwartet, aber Blumen und Süßigkeiten sind fast schon ein Muss geworden. Auch die Dessousindustrie soll an diesem Tag ihre helle Freude haben…

In Italien treffen sich die Liebespaare an Brücken und bringen dort ein „Liebesschloss“ an. Manche versehen es mit ihren Initialen, einem  Datum, und auch Liebesschwüren. Der Schlüssel wird ins Wasser geworfen, verbunden mit dem Wunsch auf ewige Liebe!

Dieser Brauch hat sich auch in Österreich durchgesetzt, wie man an vielen Brücken beobachten kann. In Salzburg ist vor allem der Makartsteg ein willkommenes Ziel der Liebenden. Rührend, all diese Hinweise auf innige Gefühle und ewige Zweisamkeit. Ewig?

In Österreich werden 43 % der Ehen geschieden, das sind 17.000 Bindungen, die vorzeitig in die Brüche gehen und nicht der Tod scheidet. In Salzburg trennen sich 39 % der getrauten Paare, da sind die nicht-offiziellen Beziehungen gar nicht mit eingerechnet.

Vielleicht sind es ja deshalb bereits so viele Schlösser, weil auch mit neuen Partnern immer wieder ein Schloss angebracht wird. Jedes Mal in der Überzeugung, diesmal den oder die Richtige gefunden zu haben. Schön wenn die Hoffnung allen Statistiken und nackten Fakten trotzt ;-)

Namensänderung

Wer mit seinem Vornamen unglücklich ist, hat zumindest einmal im Jahr die Gelegenheit, ganz unbürokratisch einen anderen Namen zu verwenden. Der 13. Februar gilt seit 1987 als „Ändere-deinen-Namen-Tag“.

Also ehrlich gesagt ist auch diePinzgauerin mit dem von ihren Eltern ausgewählten Namen nicht wirklich zufrieden. Gudrun, schrecklich germanisch! DSC03159

Seine Bedeutung  ist allerdings nicht unspannend. Er setzt sich aus dem althochdeutschen gunt (Kampf) und rúna (Geheimnis) zusammen und wird als die kämpferische Geheimnisvolle gedeutet.

In Schweden ist er weit verbreitet und gilt als alter nordischer Name.  Dort heißt er übersetzt:  die das Geheimnis der Götter kennt (von schwedisch „Gud“ = „Gott“).  Schön wär’s!

Aber das ist noch nicht alles, mein Name hat immerhin ein eigenes Lied! Okay, das haben andere auch. Da fallen einem ein: Julia – Beatles, Jeanny – Falco, Maja – Karel Gott, Cassandra – Abba, Yoko – John Lennon, Angie – Rolling Stones,  Madelaine – Die Toten Hosen…

Aber das Gudrunlied (auch Gudrunsage) ist ein strophisches Heldenepos. Neben dem bekannten Nibelungenlied ist es das zweite große Heldenepos der mittelalterlichen deutschen Literatur. Da ist einem ein anonymes Heldenepos doch allemal lieber als ein Karel Gott, obwohl Gott, täte schon auch passen ;-)

Pinzgau meets Africa

Erfreuliche Erkenntnis! Die Pinzgauer begeistern sich nicht nur für Schuachplattln und Musikantenstadl! Wir wissen das natürlich, aber wie wir an dieser Stelle kürzlich festgestellt haben, ist es für alternative Veranstaltungen oft dennoch schwierig, Publikum anzulocken.

Das Konzert der Gruppe „African Spirit“ im Kunsthaus Nexus war nicht nur sehr gut besucht, das Publikum ließ sich begeistert mitreißen von der Virtuosität und Lebensfreude der Musiker. Die Zuhörer hielt es gar nicht auf den Sesseln, sie schwangen die Hüften zu den heißen Rhythmen. „African Spirit“ setzt sich zusammen aus Musikern von verschiedenen Ländern des afrikanischen Kontinents, darunter Mali, die Elfenbeinküste und Burkina Faso.  Zwei Mitglieder aus Ungarn und Österreich bilden das verbindende Element zwischen Afrika und Europa.

Das Konzert bildet den Auftakt für einen Ethno-Schwerpunkt vom Kulturverein Vaust. Dieser wird im Juni mit einem großen Afrikafest mit Musik, Lesungen, Workshops etc. fortgesetzt. (Infos unter facebook.com/VaustKultur). So eine explizite Schwerpunktreihe wurde bisher noch nie gesetzt, der Verein will damit neue Wege beschreiten. Die Anregung dazu kam von Abdelaziz Baraka Sakin, einem in Österreich lebenden Schriftsteller aus dem Sudan. Vaust hat gemeinsam mit dem Kunsthaus Nexus die erste Auflage seines Buches „Al Jungo: Stakes Of The Earth“ ermöglicht.

Wenn das Ethno Konzept gut angenommen wird, soll es ein fixer Programmpunkt werden und jedes Jahr stattfinden.  Wäre sicher eine interessante Nische neben den etablierten traditionellen Veranstaltungen.

Fluch oder Segen ?

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Heute vor 100 Jahren

wurde der Büstenhalter

zum Patent angemeldet!

 

 

Die „Erfindung“  der erst 19Jährigen New Yorkerin Mary Phelps Jacob hat die Frauen von extremen Schnürpraktiken, Stahlfedern und Walknochen  befreit.

Bis dahin zwängten sich Frauen der westlichen Welt jahrhundertelang in enge Korsetts und mussten gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf nehmen. Ohnmachtsanfälle, Quetschungen und Verdauungsprobleme waren an der Tagesordnung.

So revolutionär wie simpel: Mary schnitt das Korsett unter der Brust ab und nähte Träger an, die „moderne Bruststütze ohne Unterteil“ war geboren. Sie brachte ihrer Schöpferin allerdings keinen großen Erfolg. Wie viele große Erfinder-innen konnte die spätere Schriftstellerin von ihrem Patent nicht profitieren und verkaufte es daher um 1500 Dollar.

Dass der BH sich letztlich doch noch durchsetzen konnte lag weniger am Befreiungsdrang der Frauen, als am Ausbruch des ersten Weltkrieges. Material wurde knapp, und es musste viel Arbeit von den Männern übernommen werden – Korsett und Mieder waren dabei hinderlich. DSC07243

In den 1960erJahren wurde der Büstenhalter zum Symbol der Unterdrückung durch die Männer. Mit öffentlichen Verbrennungen des verhassten Textils forderten Frauen die Freigabe der Pille, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das Ende der männlichen Vorherrschaft.

100 Jahre nach seiner Erfindung gilt der BH nicht nur als modisches Statement, heute verhilft er vielen Trägerinnen geschickt zu mehr Volumen … Auch Korsette werden wieder angezogen, freiwillig! Die hübschen Teile dürfen jetzt sogar sichtbar getragen werden und mehr oder weniger unter der Kleidung hervorblitzen. Bei unseren Großmüttern hätte das noch als peinlicher Toilettenfehler gegolten.

Und nicht zu vergessen – Eva kam auch ohne BH zurecht … Vielleicht ist der ja doch nur eine Strafe für den Sündenfall?

Elvis lebt! In Saalfelden.

„High South“ aus Nashville, Tennessee exklusiv im Pinzgau! Aber kaum jemand hat Notiz davon genommen! Man hätte der als Konzertsensation des Jahres angekündigten Veranstaltung im Congress Saalfelden durchaus mehr Besucher gewünscht. Moderator und Sänger Roland Chytra sen. bedankte sich herzlich bei jenen Fans die gekommen waren, und überlegte, ob die Saalfeldner womöglich noch nicht reif für diese Art von Musik seien: „Beim Jazzfest und zum Schuachplattln kommen mehr“, sinnierte Chytra.

Die Zuhörer zeigten sich begeistert, viele äußerten jedoch Bedauern, dass nicht mehr gekommen waren. Eine Besucherin ärgerte sich, dass „die Saalfeldner so fad sind.“ Auch der Eintrittspreis von 35 Euro dürfte bei möglichen Interessenten die Schmerzgrenze überschritten haben. Patschenkino ist allemal billiger. Für Veranstalter eine schwierige Situation – einerseits wird viel gejammert, dass in der Provinz nichts los sei, andererseits ist es auch mit dem besten Programm zunehmend mühsam, die Leute aus dem Haus zu locken!

Wer der Einladung folgte bekam einige Acts geboten, denn neben High South traten auch Pinzgauer Lokalmatadoren auf. Die US Musiker (aus den Südstaaten und aus dem Hohen Norden, daher der Name)  spielen einen „emotionalen Westcoast Sound“, wie sie es nennen. Damit waren sie auch schon in europäischen Charts vertreten und befinden sich daher derzeit auf ihrer ersten Europa Tournee. Vor ihrem Auftritt unterhielten heimische  Supporting Acts das Publikum.  Darunter„Easy going Two“ und „Stringpower“.  Als Überraschungsgast kam auch Comedy Star Franz Mario Prosch, bekannt aus der ORF Show,  der von der Jury unter die drei besten Comedians des Landes gewählt wurde.  Zwischendurch unterhielt der Moderator das Publikum mit seinen Elvis Interpretationen.