Bitte lächeln!

Der Mensch bastelt vermutlich seit er aufrecht gehen kann. Ein praktischer Bogen für die Jagd, schönen Schmuck für die geselligen Abende am Feuer … das auch ein kluger Kopf entdeckt haben muss. Während die einen revolutionäre Gegenstände mit einem nachhaltigen Einfluss hervorbrachten, blieben viele Erfindungen entweder unerkannt oder konnten sich einfach nicht durchsetzen.

Lois Daguerre, 1844 von J. Sabarier-Blot
Lois Daguerre, 1844
fotografiert von J. Sabarier-Blot

Vor 175 Jahren ist es einem französischen Maler glücklicherweise gelungen, den Leuten den Nutzen seines neuen Apparates näher zu bringen. Die Geburtsstunde der Fotografie am 19. August 1893 war ein großes Ereignis. Lois Daguerre muss ein Genie gewesen sein.

Er malte Bühnendesigns und war als Panoramamaler sehr erfolgreich. Bereits seit  1824 versuchte er die mit der camera obscura eingefangenen Bilder „festzuhalten“.  Diese wurde von Malern gern als Zeichenhilfe genutzt.

Man konnte damit die Landschaft auf Papier abmalen und dabei die Proportionen richtig wiedergeben. Guerre beschäftigte sich mit der Fixierung des Bildes mit lichtempfindlichen Stoffen, blieb zunächst jedoch erfolglos. Er gab nicht auf und verfolgte sein Ziel beharrlich weiter, wohl auch eine zentrale Eigenschaft erfolgreicher Erfinder.

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Pferde haben Zukunft!

Der Herrgott muss ein Rossinger sein! Wie sonst lässt sich erklären, dass beim Jubiläumsfest der Reiter und Schnalzergruppe Saalfelden die Sonne mit den Pferden um die Wette strahlte! Nach tagelangen Regenfällen herrschten perfekte Bedingungen für den großen Festakt zum 50 jährigen Jubiläum des Vereins.

Jahrhundertelang hatten Pferden einen festen Platz im bäuerlichen Alltag gehabt. Mit der zunehmenden Technisierung verloren die Tiere aber  ihren Stellenwert.

1964 gründeten einige Idealisten, darunter Hermann Untermoser, damals Obmann der Landjugend, daher die Reitergruppe. Ihr Ziel war es, den Rückgang der Pferde aufzuhalten. Die Rösser dienten nun zunehmend sportlichen Zwecken und erhielten durch Zuchtarbeit neue Impulse.  Das Pferd wurde vom Nutztier zum Freizeitbegleiter. Read more…

Dorffest in Tracht

Wer noch am Weg zum Trachtendorffest in Kaprun ist – warm anziehen Leute. Ja, leider sieht man die feschen Gwandll unter einem dicken Jancker nicht, aber es nützt nix, das ist wettermäßig leider kein Sommerfest, sondern schon tiefster Bauernherbst.

Seit 30 Jahren gibt es das Fest bereits, da hat man schon einige Wetterkapriolen und Höhen und Tiefen erlebt. „Dieses Jahr geht es wieder richtig bergauf“, freut sich Toni Rattensperger vom Organisationskomitee. „Wir merken einen starken Aufschwung und haben heuer fünf Stände mehr als letztes Jahr“, erklärt der Veranstalter. „Ganz Kaprun steht hinter uns, angefangen von der Gemeinde und dem Tourismusverband, bis zu den Vereinen“.

DSC00383Die Vereine haben sich einiges einfallen lassen für die Gäste. Es gibt zahlreiche Stände mit Spielen, wo man seine Geschicklichkeit, Kraft oder Kreativität messen kann.

Der Schläger vom „Hau den Lukas“ wiegt allein 8 kg. 5,5 Meter hoch ist das Ziel, der „Großglockner.  Viele Teilnehmer haben sich daran quasi die Zähne ausgebissen. Read more…

Würzige Kräuter

„Viel zu schade um getrocknet und verbrannt zu werden“, mag sich diese fürwitzige Kuh gedacht haben. Alle Jahre wieder zu Maria Himmelfahrt präsentiere ich gern meine Lieblingskuh, die hier auf der Kallbrunnalm so frech durchs Fenster schaut. Angelockt von den saftigen Kräuterbuschn, die gerade geweiht worden waren.

Einer jener Schnappschüsse, wie er nur selten gelingt. Ich sitze gerade einen Tisch weiter gemütlich bei meinen Kasnocken, als ich plötzlich sehe, wie die Kuh neugierig durch’s Fenster kommt und einen Angriff auf die Kräuterbuschn wagt …

Sieben verschiedene Kräuter werden am sog. Hohen Frautag zu einem Kräuterbuschn gebunden. Dieser dient zum Schutz von Haus und Hof, sowie der menschlichen Gesundheit. Hintergrund dieser Tradition ist die Legende, dass bei der Öffnung von Marias Grab nicht ihr Leichnam, sondern Blüten und Kräuter gefunden wurden.

Von den Sennern und Sennerinnen auf der Kallbrunnalm bei Weißbach wird diese Tradition besonders hoch gehalten.

Jedes Jahr am 15. August findet hier eine schöne Almmesse mit Kräuterweihe statt.

R.I.P.

DiePinzgauerin ist in einem tiefschwarzen Haushalt aufgewachsen. Politisch gesehen. Damals, als jeder Bauer noch automatisch ÖVP gewählt hat. Und der nicht nur den „Salzburger Bauer“, sondern selbstverständlich auch die „SVZ“ gelesen hat.

Knallig orange, im handlichen Kleinformat präsentierte sich das Zentralorgan der Volkspartei. Eine Tageszeitung, die den Lesern die Welt aus konservativer Sicht darstellte und erklärte.

Das Brainwashing hat mich so tief geprägt, dass ich sogar einmal Ronald Reagan Fan war…   Jugendsünde halt, inzwischen hab‘ ich mich etwas von dieser Weltanschauung distanziert und bevorzuge neutralere Informationsquellen.

Anfangs hab‘ ich mich ja vor allem für die Cartoons der Salzburger Volkszeitung begeistert. Mit Wurzel und Hägar dem Schrecklichen quasi lesen gelernt. Und dann hat’s da auch den Fortsetzungsroman gegeben, eigentlich ziemlich ungewöhnlich für eine Tageszeitung, aber genialer Coup. Da hat man jeden Tag schon sehnsüchtig gewartet, bis der Postler endlich gekommen ist, damit man die nächste Folge verschlingen konnte.

Weil nicht dass ihr jetzt denkt das wären nur Heimatromane und Schundliteratur gewesen. Gut, ein Konsalik war auch dabei, den hab‘ ich damals in meiner Naivität für große Literatur gehalten, aber immerhin hat die SVZ auch „Das Parfum“, den damals aktuellen Bestseller von Patrick Süskind abgedruckt.

Die SVZ ist Geschichte. Nach längerer Krankheit  ist der Patient vor einigen Tagen verstorben. Die Volkszeitung lag im Koma und wurde nur noch durch die Presseförderung am Leben gehalten. Nach Änderung der Kriterien blieben die öffentlichen Gelder aus. Dem Blatt kann man nachweinen oder auch nicht. Die legendäre Arbeiterzeitung hat dieses Schicksal schon vor vielen Jahren ereilt, und die Welt hat sich weiter gedreht.

Aber es ist dennoch zu bedauern, dass die Vielfalt schleichend verloren geht. In Österreich erscheinen jetzt nur noch 13 Tageszeitungen, die Gratisblätter nicht mitgerechnet.  Wo Verlierer gibt es immer Gewinner. Die Gratis U-Bahn Zeitung, inhaltlich betrachtet nur als Klopapier tauglich, wird sich vermutlich weiter verbreiten und auf alle Bundesländer ausdehnen. Irgendwann werden sich die Menschen nur noch im Sozialen Netzwerk und durch Gratistageszeitungen „informieren“. Das erscheint mir nicht wirklich erstrebenswert…

 

Wen das Fernsehprogramm vom Juli 1985 interessiert:

Man beachte das top aktuelle Thema der Club 2 Diskussion „Terror im Namen Allahs“!