Barmherziger Soldat

Der Heilige Martin, das ist der mit den Gänsen, dem Mantel und dem Laternenumzug. Das wissen wir spätestens seit der Volksschule. Also wir Kinder aus St. Martin zumindest.

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Der 11.11. wurde immer groß gefeiert, mit Martinimarkt und Martiniball. Ja, den gabs damals noch, bis in die goldenen 80er war das ein legendärer Ball. Dann hat der Wirt vom Martinerhof den Saal für die Gäste umgebaut. Seither gibt’s nicht nur keine Bälle mehr, sondern auch keinen Raum  für Hochzeiten, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Wir sind beim Heiligen Martin. Wie war das eigentlich mit dem Mantel. Das hat mich immer schon fasziniert, dass dieser wichtige Mann seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Aber warum wird er in diesem Zusammenhang eigentlich immer als Soldat am Pferd dargestellt?

Ist eine rührende Geschichte und im Gegensatz zur Legende mit dem Mantel stimmt sie auch: Der Papa von Martinus (nach dem Kriegsgott Mars)  war ein römischer Offizier. Daher musste der Sohn natürlich auch eine Militärlaufbahn einschlagen. Mit 15 Jahren wurde er zur Leibwache von Kaiser Konstantin II nach Mailand eingezogen. und musste in den Kampf nach Gallien (Frankreich).

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Hier setzt nun die Legendenbildung ein: Ab 334 war Martin als Soldat in Amiens stationiert. An einem kalten Wintertag begegnete er am Stadttor einem armen, unbekleideten Mann. Martin hat außer seinen Waffen und seinem Militärmantel nichts bei sich. In seiner Barmherzigkeit teilte er daher seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Bettler.

Da stelle man sich heute den Bischof von Limburg vor. Oder die wohlstandsgeschädigten Salzburger, die sich von ein paar Bettlern belästigt fühlen. Die herzlosen Wiener, die die Obdachlosen aus den Parks verjagen. „Ich war nackt und ihr habt mich gekleidet … Was ihr den geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“  (Mt 25,35–40)

Wie geht es aber  mit dem Wohltäter weiter? Vor einer Schlacht gegen die anrückenden Alemannen verweigerte er schließlich den Dienst als Soldat, weil er sich inzwischen zum christlichen Glaube bekehrt hat. 351 wurde er getauft, aber erst im Jahr 356 wurde er im Alter von 40 Jahren aus dem Heer entlassen.

Er galt als asketischer Mönch und Wundertäter – auch als er 372 zum Bischof von Tours geweiht wurde, lebte er nicht in der Stadt, sondern bevorzugte die Holzhütten vor der Stadtmauer. Daher stammt wohl auch die Überlieferung, dass er sich vor der Ernennung zum Bischof in einem Gänsestall versteckt hatte. Der bescheidene Martin hielt sich nicht würdig für dieses Amt.

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Pech für die Gänse, dass sie ihn angeblich durch ihr Geschnatter verraten haben. Bekanntlich büßen sie das bis heute, indem sie um Martini bevorzugt als Braten in den heimischen Kochtöpfen landen.

Zunehmend werden die ungarischen, weil billigeren Gänse bevorzugt. Passt zwar zu Martin, der in Ungarn geboren wurde. Aber wahrscheinlich hätte er keine Freude damit, wie die Tiere dort gehalten werden …

Am 8. November 397 starb Martin im Alter von 81 Jahren. Er wurde am 11. November 397  in Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

Sein Leichnam wurde in einer Lichterprozession nach Tours überführt, so kommen die Laternenfeste ins Spiel. Diese zwei hübschen Schwestern haben am Laternenumzug in Bramberg teilgenommen. (Weil sich diePinzgauerin nichts merkt hat sie natürlich ihre Namen gleich notiert, aber jetzt weiß sie nicht mehr wohin, sorry!)

Zwei hübsche Schwestern beim Laternenfest in Bramberg

 Aufgrund seiner Vita gilt  der heilige Martin als Schutzheiliger der Reisenden, Armen und Bettler. Im weiteren Sinne ist er auch für  Flüchtlinge, Gefangene und Soldaten zuständig. Diese Kombination macht es dem Heiligen wahrscheinlich nicht einfach. Flüchtlinge und Soldaten gleichzeitig, da kommt er womöglich in Interessenskonflikte…

Abgebrüht

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„Man trinkt Tee, damit man den Lärm der Zeit vergisst!“ (Chin. Sprichwort)

Vielleicht wächst deshalb der Teekonsum kontinuierlich …? Zum 15. Tag des Tees erhob eine aktuelle Studie, dass die Österreicher vor allem am Arbeitsplatz zunehmend Tee statt Kaffee trinken. Die Burn Out Zahlen steigen allerdings dramatischer als der Teeverbrauch!

Rieser Wer?

DiePinzgauerin ist auf der Suche nach dem neuen Andreas-Rieser-Platz in Bramberg.

04e030f512Der Geistliche aus Dorfgastein gilt als Vorbild für Zivilcourage und Menschlichkeit.  Er hatte 1938 ein NS kritisches Schreiben verfasst, das ihm zum Verhängnis wurde.  Gegen Rieser wurde Anklage wegen „Schmähung des Führers und der Partei, und wegen Verdachtes des Hochverrates“ erhoben.

Während der Haft in den Konzentrationslagern  Dachau und Buchenwald  erhielt er von Mitgefangenen den Titel „Engel von Dachau“. Nach der Befreiung 1945 war Rieser von 1948 bis zu seinem plötzlichen Tod 1966 Pfarrer in Bramberg.

Es brauchte den in Bramberg geborenen Historiker Rudi Leo, der das Schicksal des mutigen Geistlichen aus der Vergessenheit holte. Seinem Engagement ist es zu danken, dass nach Rieser letzte Woche ein Platz benannt wurde und er eine Erinnerungstafel erhalten hat.

In einer Hörfunksendung über die Progrome vom 9. November 1938 und die aktuellen Schändungen der Stolpersteine in Salzburg sprach Dr. Leo über sein aktuelles Buch „Pinzgau unterm Hakenkreuz“.

DSC05489Er berichtete, dass ihn diese Geste seiner Heimatgemeinde optimistisch stimme. „Man hat gespürt, dass alle für den Platz eingetreten sind. Die Schützen, Musi, Kameraden – alle sind dahinter gestanden.“

Klingt beeindruckend,  als halbe Brambergerin mütterlicherseits bin ich stolz auf die Bramberger und mache mich auf die Suche nach der Tafel.  Nachdem die ersten drei befragten Personen überhaupt keine Ahnung haben wovon ich rede folgt Ratlosigkeit. Auch die nächste Auskunftsperson hat nie von Rieser gehört. Inzwischen ist mir der Platz selber nicht mehr so wichtig, ich könnte es auch googeln oder im Gemeideamt fragen. Aber wieso kennt keiner das Denkmal für den ehemaligen Pfarrer?

Ich nähere mich einer Gruppe junger Mütter mit Kindern und hege neue Hoffnung. Wieder Enttäuschung. Wie ist es möglich, dass sie weder den Namen kennen, noch von der feierlichen Einweihung am Sonntag etwas mitbekommen haben? Sie denken ich müsste mich irren, verweisen mich aber schließlich an eine Dame, die glaubt die Tafel zufällig zu Allerheiligen gesehen zu haben…

Tatsächlich, sie findet sich neben dem Friedhof, an der Wand des Kriegerdenkmals. Die Erinnerung an die Opfer der Nazis am Kriegerdenkmal? Ist das ein Zeichen der Versöhnung, oder unsensibel?

Ich frage Sepp Innerhofer, designierter Nachfolger von Bürgermeister Werner Freiberger. Er bestätigt, dass sich die Gemeinde geschlossen für das Denkmal eingesetzt hat. Vor allem die Krieger hätten sich besonders darüber gefreut.DSC07983
Der SPÖ Spitzenkandidat für die Wahlen 2014  beobachtet mit Sorge, dass die Jugend nach rechts tendiert.  Daher sei es wichtig die Geschichte aufzuarbeiten und über diese Zeit zu informieren. Warum viele Bramberger anscheinend weder von Pfarrer Andreas Rieser, noch von seinem Schicksal eine Ahnung haben, kann er sich nicht erklären. Es gibt also noch einiges zu tun.

Auch manche Wortmeldungen in der erwähnten Sendung stimmten wenig optimistisch. Ein Hörer war der Ansicht es sollten eben keine Stolpersteine verlegt werden:  „Das provoziert nur und macht Ärger.“ Die Aussage „die Juden sollten sich ruhig verhalten“ war vermeintlich gut gemeint, damit “ nichts passiert“. Das ist aber leider immer noch diese  fatale Haltung, dass die Opfer irgendwie selber schuld sind.

„Der Krieg ist ausgerastet“, meinte eine Anruferin! So sind Kriege eben …

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Tag der Putzfrau!

Es gibt ihn tatsächlich, den internationalen Tag der Putzfrau. Seit acht Jahren wird er „gefeiert“ und soll das Image der Putzfrauen aufpolieren, wie die allgemeine Erklärung zum Tag lautet.

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Ein Tag des Putzmannes könnte für den Berufsstand eventuell mehr bewirken!

 

Oder warum nicht überhaupt ein neutraler Tag der Reinigungskraft?

 

Apfeltag

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210.000  Tonnen Äpfel wurden in Österreich 2012 geerntet. Dieses Jahr wird die Ernte deutlich geringer ausfallen, weil es im Frühjahr zu kühl  und dann im Sommer zu heiß und zu trocken war.  29 Kilo essen wir jährlich, das gesunde Zeug ist damit Herr und Frau Österreichers Lieblingsobst.

Den Nachbarbäumen haben die Wetterkapriolen nichts ausgemacht.  Hier fiel die Ernte sehr üppig aus und reichte für fast 300 Liter Apfelsaft. Für Kuchen ist auch noch genug übrig geblieben 🙂

Apfelkuriosa: Wie brachte es ein angebissener Apfel zum Logo einer mittlerweile recht bekannten Firma:  „Ich praktizierte mal wieder eine meiner Obstdiäten und war gerade von der Apfelplantage zurückgekehrt. Der Name klang freundlich, schwungvoll und nicht einschüchternd. Apple nahm dem Begriff Computer die Schärfe“, erklärte Apple Gründer Steve Jobs die Entscheidung. Das Wortspiel mit dem englischen bite für Bissen  und Byte scheint zwar nahe liegend war aber angeblich nicht beabsichtigt. 109px-Apple_1976_logo_svg

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