„Fast Frass“

Fast Food ist derzeit in aller Munde.

In den Industrienationen breitet sich die Fettleibigkeit aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlug diese Woche Alarm. Laut einer Studie stiegen in 25 untersuchten Ländern die durchschnittlichen Fastfood-Käufe pro Person innerhalb von zehn Jahren stark an.

Gleichzeitig stieg der BMI von 25,8 auf 26,4. Personen mit einem BMI von 25 sind übergewichtig. Ein BMI von 30 und mehr bedeutet Fettleibigkeit. Das wird bereits  als Krankheit klassifiziert. Die Autoren der Studie empfehlen eine hohe Besteuerung der Fast Food Industrie und das Streichen von Subventionen. DSC06756

Österreich belegt den zehnten Platz der Fastfood-Esser. Pro Kopf werden hier 28 Portionen gegessen. Die Kanadier am Stockerlplatz verzehren 126 Portionen Hamburger, Pommes etc.

Beim Lokalaugenschein ist der Fast Food Riese mit der Panoramalage gut besucht. Ich treffe Dennis Walter, der im  Hotel Zwölfer in Hinterglemm arbeitet. Als Koch.

Am freien Tag fährt er gern nach Zell am See und gönnt sich ein schnelles Essen, das er nicht selber gemacht hat. Ihm schmeckt’s und er findet auch nichts dabei. Seine Figur hat darunter jedenfalls noch nicht gelitten …

Wenn wir ehrlich sind – also die Pinzgauer Kost ist ja bekanntlich auch recht deftig. So kommt eine Portion Kasnockn immerhin auf 680 Kcal, während ein Hamburger „nur“ 270 Kcal verbucht. Allerdings, um davon richtig satt zu werden braucht man wohl mind. drei Stück…

 

Wir liken also sind wir!

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Facebook feiert 10. Geburtstag. Aus dem einstigen Studentenprojekt ist eine Aktiengesellschaft geworden, die auf 1,23 Milliarden aktive Nutzer pro Monat verweisen kann. Angeblich gibt es aber immer noch Personen, die nicht Teil des weltweiten sozialen Netzwerks sind. Schon aus Trotz. Solche Techno Dinosaurier blieben auch standhaft ihrem Festnetz treu, als bereits alle Welt ein Handy hatte, wenn nicht zwei. Weil so ein Angeberding brauch ma nicht. Heute kenne ich niemand mehr der keins hat…

Als Mark Zuckerberg, damals Student an der Harvard University, am 4. Februar 2004 in seinem Studentenwohnheim die Webseite „Thefacebook“ gestartet hat, konnten sich anfangs nur Studenten der Uni online miteinander verknüpfen. Bald wurde die Seite aber auch auf andere Unis ausgeweitet und schließlich auch für Nicht-Studenten umgebaut. Das Ergebnis ist bekannt, an Facebook führt heute kaum ein Weg vorbei, auch wenn man kein aktiver Nutzer ist.

In letzer Zeit wird häufig sein Absturz herbeigeschrieben. Die Jungen würden sich in Scharen von Facebook abwenden. Das Netzwerk sei uncool geworden, weil heute auch schon der Opa, die Tante und der schrullige Typ von nebenan dabei sind.

Ein Umfrage der Pinzgauerin bei Jugendlichen in Zell am See bestätigte heute zwar den Trend, dass diese  lieber whatsapp nutzen. Sie schauen allerdings trotzdem noch täglich auf facebook – eben weil alle dabei sind. Und diese Macht der Menge wird den Giganten wohl nicht so bald vom Sockel stoßen.

Gerade läuft ein aktueller Hype mit Bier-Nominierungen, als ob der FB Geburtstag ordentlich begossen werden müssteWer von seinen „Freunden“ nominiert wird, muss innerhalb von 24 h vor laufender Kamera eine Halbe Bier trinken. Ex.

Interessant ist, dass diese öffentliche Saufwelle kein Alterslimit zu kennen scheint und Jugendliche ebenso bereitwillig mitmachen wie ihre Väter…

Dank Facebook wissen wir also beispielsweise dass Roland Hölzl das Fotografenduell mit Nikolaus Faistauer für sich entschieden hat ;-)

 

 

 

 

 

Zugegeben, es gibt durchaus weltbewegendere Infos im Netz :-)

 

 

 

 

 

 

Aber auch die Gegenbewegung ist bereits aktiv:

 

Blasiussegen

772ba0c481Blasius von Sebaste († um 316) war Bischof in Sivas im Nordosten der Türkei, damals Hauptstadt der römischen Provinz Armenien. Er starb als Märtyrer und zählt zu den vier Nothelfern  in der katholischen Kirche.

Blasius war Arzt und wurde nach seinem Übertritt zum Christentum Bischof.

Während der Christenverfolgung floh er in einen Wald, wo er mit den Tieren lebte und sich um sie kümmerte, wenn sie verletzt waren. Er wurde von Jägern entdeckt und gefangen genommen. Auf dem Weg ins Gefängnis bewahrte der Heilige ein Kind vor dem Ersticken durch eine verschluckte Fischgräte. Seither ist Blasius für Halskrankheiten und –beschwerden zuständig. Vor seiner Hinrichtung betete er, dass alle Kranken Erhörung finden sollten, wenn sie in seinem Namen um Gesundung bitten würden. 

Am Blasiustag wird in der Kirche mit zwei gekreuzten brennenden Kerzen vor dem Hals der Blasiussegen erteilt. Das soll bei Halsschmerzen, Ersticken und anderen Halserkrankungen helfen. Das Segensspruch lautet: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen“, oder „Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil; er segne dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unsern Herrn.“  Februar ist übrigens der Monat, dem schon die  Römer den Namen Februarius, Fiebermonat gegeben haben. 

Knechte und Mägde feierten am Blasiustag ihren Einstand bei den neuen Bauern, wenn sie zu Maria Lichtmess am 2. Februar die Arbeitsstelle gewechselt hatten. Die Abmachung über das Dienstverhältnis wurde mit dem Bauern per Handschlag bekräftigt… Handschlagqualität gilt heute noch oft mehr als jeder Vertrag. Aber heute wie damals werden mündliche Abmachungen genauso wenig eingehalten wie komplizierte schriftliche Verträge.

 

 

Rossinger und ihre Schlitten

Hohe Erwartungen an das Zeller „Pferdeschlitten- und Brauchtumsfest“, die sogar noch übertroffen wurden. Vom legendären Pferdeschlittenumzug im 14er Jahr wird man im Pinzgau sicher noch lange erzählen. Auf jeden Fall wird es einmal ein historisches Ereignis wie das „Altpinzgauer Pferdeschlittenschaufahren“ beim ersten Wintersportfest 1902.

Viele Rossinger-Familien sind seit damals dabei, jede Generation präsentiert wieder stolz ihre Pferde und Schlitten.  Trachten, Goaßl und Böndl sind seither weitgehend gleich geblieben, das macht auch die Faszination der Veranstaltung aus.  Das ist kein Brauchtumskitsch und keine Touristenshow, die rund 100 teilnehmenden Gespanne sind alteingesessene Pferdeliebhaber.

Es gab so viel zu schauen, fotografieren, bekannte Gesichter begrüßen – am liebsten hätte man den Zug noch einmal gesehen, wer weiß, was man alles verpasst hat!. Unter anderem ist mir leider kein Mann mit dem neu adaptierten Pinzgauer Rock untergekommen. Die neue Version des alten Jankers wurde gerade in allen Medien vorgestellt. Sie soll dem weit verbreiteten Schladminger Konkurrenz machen, der hier quasi ein Fremdling, ein Zuagroaster ist. Aber ich muss gestehen, Manderleit mit einem Pelz am Hals, selbst wenn es eine glückliche Ziege gewesen sein sollte, das erscheint gewöhnungsbedürftig…

Eine Glanzleistung der Veranstalter und der Mitarbeiter vom Bauhof Zell am See, die die Strecke den widrigen Wetterverhältnissen zum Trotz präpariert haben. Aber dem Vernehmen nach waren manchen Besuchern  5 Euro Eintritt trotzdem zu viel! Naja, Leute, dann müsst ihr euch damit begnügen, was das Fernsehen euch zeigt.

Harte Konkurrenz übrigens, die Leute mit der Filmkamera. Spitzenposition am Balkon vom Cafe Mosshammer, direkt neben dem Landeshauptmann, zu ihren Füßen die Gespanne. Vorsichtige Frage an den gestrengen Hüter, ob es wohl möglich wäre, dass man auch … „Mit dem Fernsehen kannst du nicht mithalten, so schaut’s aus,“  beschied der Schütze. Ja, leider, das ist der Zeitgeist, aber mir ist ein gutes Foto allemal wichtiger …

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Die Fotos gäbe es übrigens nicht, hätte der Schutzengel der Kameraleute nicht wieder mal vollen Einsatz geleistet! Bernhard Gliber, Retter in der der Fotografen-Not, hat am Sonntag extra geöffnet und mit Speicherkarten, Akkus, Batterien etc. ausgeholfen. Trotz Reserveakku hat auch diePinzgauerin seine Dienste in Anspruch nehmen müssen. Danke Bernie!

 

 

 

 

 

Schlenkertag

DSC06730In der christlichen Tradition spielte der Lichtmeßtag eine wichtige Rolle. Es wurden alle Kerzen geweiht, die man im kommenden Jahr in einem Haushalt benötigt hat. Je nach Bedarf brachten Bauern Körbe voller Wachsprodukte in die Kirchen. Godn und Göd verschenkten ihren Godnkindern einen schönen Wachsstock, z. B. von Maria Kirchental (siehe Foto)  und Knechte bedankten sich damit bei einer Dirn.

Das früher übliche Schlenkern ist der wichtigste Aspekt am 2. Februar. Kann man sich mit den heutigen Dienstverträgen gar nicht mehr vorstellen, dass Knechte und Mägde, die damals kein weiteres Jahr am Hof bleiben wollte, an diesem Tag ihre Sachen gepackt und den Hof verlassen haben. Einen neuen Job anzunehmen bedeutete  ja nicht nur den Wechsel der Arbeitsstelle, sondern auch des  Wohnorts. Ob man sich die Situation verbessern würde, war sicher oft genug fraglich.